Die rund 150 Lkw-Fahrer aus Georgien und Zentralasien sind in den Streik getreten, um ihren Lohn einzufordern. Sie beklagen, dass sie – teilweise bereits seit Monaten – keine Bezahlung erhalten hätten von der polnischen Spedition, für die sie arbeiten. Inzwischen hat die Spedition Anzeige erstattet und betont, die Fahrer seien keine Arbeitnehmer, sondern Auftragnehmer. Bereits im April hatten etwa 60 Trucker derselben Spedition gestreikt, um ihre Forderungen durchzusetzen – mit Erfolg, nach etwa sechs Wochen bekamen sie ihr Geld.
Für Erzbischof Koch ist die faire Bezahlung von Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern aus dem Osten Europas „eine Frage der Moral und der Menschenwürde“. Es könne nicht angehen, dass Firmen Gewinne damit machen, Menschen auszubeuten, auszunutzen und um ihren gerechten Lohn zu bringen. Der Renovabis-Bischof fordert: „Wir müssen in Deutschland alles unternehmen, damit die Lkw-Fahrer bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung bekommen. Diese Regelungen müssen europaweit gelten und auch durchgesetzt werden. Juristisch legale, aber menschlich und moralisch nicht akzeptable Schlupflöcher, die eine Ausbeutung von Männern und Frauen aus dem Osten Europas möglich machen, müssen geschlossen werden. Dafür müssen gerade wir als Christinnen und Christen uns einsetzen, wo immer wir können.“
Das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat in diesem Jahr das Thema „Arbeitsmigration“ in den Mittelpunkt gestellt und bereits im Vorfeld der Kampagnenzeit, während des Renovabis-Kongresses im September 2022, den sogenannten „Münchner Appell“ verabschiedet. Dieses Papier richtet sich in sieben zentralen Forderungen an Politik, Gesellschaft und Kirchen mit dem Ziel, Arbeitsmigration fairer zu gestalten. www.renovabis.de/muenchner-appell
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