Auf Platz 1 der wichtigsten Lieferländer bleibt Australien mit 1,4 Mio. t. Im Vorjahr erhielt die Bundesrepublik noch rund 12.000 t mehr. Mit rund 3,4 Mio. t, stammte der Großteil der Importe nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) aus EU-Ländern. Dies täuscht jedoch, denn Belgien lieferte bei einer nationalen Ernte von nur 32.000 t laut offizieller Statistik ca. 323.000 t an deutsche Ölmühlen und Händler. Das dürfte, wie bereits in den Vorjahren, zum größten Teil Ware aus der Ukraine gewesen sein, denn Gent ist Andienungslager für Kontraktware der Pariser Börse. Und von dort werden die Lieferungen direkt an die Rheinschiene weitertransportiert. Importe aus den Niederlanden spielten entgegen den vorigen Wirtschaftsjahren 2022/23 keine wesentliche Rolle.
Aus Frankreich erhielt die Bundesrepublik rund 1,1 Mio. t Rapssaat und damit rund 388.000 t mehr als noch im Jahr zuvor. Diese Menge dürfte auch aus französischer Produktion stammen. Bei Ware aus Polen, dem Baltikum, Bulgarien und Rumänien ist dies aus den Außenhandelsdaten nicht eindeutig erkennbar. Polen hatte 2022 zwar eine große Rapsernte, aber das dürfte nicht der Grund sein, warum mit knapp 540.000 t rund 230.000 t mehr nach Deutschland geliefert wurden. Vielmehr dürfte dies vor allem Raps aus der Ukraine gewesen sein. Gleiches gilt für die Ostseeanrainerstaaten. Schweden lieferte 2022/23 beispielsweise die fünffache Menge, Dänemark das Anderthalbfache. Und auch von der EU-Ostgrenze wie der Slowakei kamen größere Mengen: Die Lieferungen nach Deutschland haben sich mehr als verdoppelt. Aus der Ukraine selbst kamen rund 705.000 t und damit rund 90.000 t mehr.
Für das Wirtschaftsjahr 2023/24 werden infolge der regen Importtätigkeit von Raps aus der Ukraine analoge Mengeneffekte bei den Importen erwartet, zumal die deutsche Rapsernte 2023 kleiner als im Vorjahr ausfällt.
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