Entsprechend haben die DIVI und die Deutsche Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) ein gemeinsames Positionspapier zur praktischen Umsetzung der Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ in der Kinder- und Erwachsenenmedizin verfasst.
DIVI und DGINA fordern als Vertreter der Notfallmediziner in Deutschland die Landesärztekammern auf, die Notfallversorgung von Kindern explizit durch den regulären Erwerb der Zusatzweiterbildung durch Pädiater zu verbessern. So heißt es im gemeinsamen Positionspapier: In Deutschland existiert an zahlreichen Kliniken neben einer Zentralen Notaufnahme für Erwachsene auch eine separate Kindernotaufnahme, in der Kinder und Jugendliche nach einer systematischen Ersteinschätzung einer risikoadaptierten Diagnostik und Initialtherapie zugeführt werden. Deshalb ist die Erlangung der Zusatzweiterbildung (ZWB) „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ grundsätzlich auch für Kinder- und Jugendmediziner interessant und sinnvoll, da auch die Kinderheilkunde von einer Professionalisierung der Notfallmedizin profitiert.
Zunahme komplex kranker Kinder erfordert Verbesserung der Versorgungssituation
„Es ist existenziell wichtig, die Pädiater für die Akut- und Notfallversorgung von Kindern noch besser auszubilden!“, so Prof. Sebastian Brenner. Der Leiter der Kindernotfallmedizin und der interdisziplinären Pädiatrischen Intensivmedizin der Unikinderklinik Dresden spricht von einer deutlichen Zunahme komplex kranker Kinder. „Auf diese Patienten müssen wir uns in der Akutversorgungssituation noch umfassender vorbereiten. So dürfen wir Kinderärzte selbstverständlich nicht von der Zusatzweiterbildung Akut- und Notfallmedizin ausgeschlossen werden!“
Vorschlag: Rotationen im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen
Der Lösungsvorschlag von DIVI und DGINA klingt zudem umsetzbar: Zum Erwerb der Weiterbildung sollten je nach originärer Weiterbildung der Kollegen in Abhängigkeit der lokalen Strukturen (ZNA mit/ohne Kinder, rein Päd. ZNA) Rotationen im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen erfolgen. Ein entsprechendes auf den Standort angepasstes Konzept sei vorzulegen. Entsprechend müssten ebenfalls den lokalen ZNA-Strukturen angepasste Stellenpläne vorgehalten werden. So würde durch eine einheitliche Umsetzung auf Länderebene der Zugang zur Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ für alle Fachgebiete klar geregelt werden.
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