Die Gründe für diese Entwicklung sieht Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes, u.a. in einem größeren Bewusstsein der Mädchen und jungen Frauen um die Nachteile der klassischen Pille: „Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert.“ Zudem würden Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen auf Grundlage der medizinischen Vorerkrankungen und individuellen Lebensumstände beraten, und über Risiken, auch bezüglich Thrombose oder Embolie aufklären.
Kombinierte hormonale Verhütungsmittel (KOK) wie die Pille enthalten immer zwei Arten von Hormonen: Östrogene und Gestagene. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 110 unterschiedliche KOK-Präparate verordnet.
Das Verhältnis zwischen risikoreicheren und risikoärmeren Präparaten hat sich im Zeitverlauf zugunsten der Pillen mit niedrigerem Risiko verbessert. Als risikoärmer gelten kombinierte orale Kontrazeptiva, die unter anderem die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten. In Bezug auf Schwangerschaftsverhütung sind sämtliche Gestagene gleich wirksam.
Risiken und Nutzen stets abwägen
Die Entscheidung für ein Verhütungsmittel bleibt eine ganz individuelle Entscheidung, die nur unter gründlicher Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte. Dazu gehört aber auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gilt.
Die Pille wird für gesetzlich versicherte Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen.
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