DPhV-Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing sagt: „Der Lehrkräftemangel hat leider eine neue Dimension erreicht. Das schlägt bereits jetzt so hart auf die Lebensrealität vieler Menschen durch, dass das Vertrauen in die Schulpolitik immer weiter sinkt. Diese Alarmglocken kann keiner mehr überhören!“
Laut ifo Bildungsbarometer werden größere Klassen mehrheitlich abgelehnt (81 Prozent). 74 Prozent der Befragten sind für höhere Bildungsausgaben – dies sind deutlich mehr als für andere Staatsausgaben.
Lin-Klitzing: „In keinem anderen Sektor gibt es eine so hohe Akzeptanz von mehr Staatsausgaben wie bei der Bildung. Eindeutiger kann der Auftrag an die Politik nicht formuliert werden. Wir fordern deshalb endlich dauerhaft mehr Investitionen in signifikanter Höhe. Vom Gelingen der Bildungspolitik hängt schließlich nicht weniger als die Zukunft Deutschlands ab!“
Bereits in den vergangenen Jahren hatte der DPhV immer wieder auf zunehmende Engpässe im Bildungsbereich hingewiesen. Nicht zuletzt ist der Lehrkräftemangel eine Konsequenz zahlreicher Versäumnisse. Dazu gehören u.a. die immer weiter gestiegenen Belastungen für Lehrkräfte, marode Schulen und die Unterfinanzierung des gesamten Schulsystems.
Lin-Klitzing weiter: „Die meisten Menschen haben ein sehr feines Gespür dafür, wo die Probleme im schulischen Bereich wirklich liegen. Sie wissen, dass neben dem Kampf gegen den Lehrkräftemangel eine höhere Vergleichbarkeit des Abiturs hilfreich, das Abschaffen von Noten höchst kontraproduktiv ist. Zudem erfährt hier unser Ruf nach umfangreicheren Möglichkeiten zur Fortbildung von Lehrkräften auch in der breiten Bevölkerung Unterstützung.“
Das ifo Bildungsbarometer wurde im Jahr 2023 zum zehnten Mal durchgeführt. Es ist eine jährliche repräsentative Meinungsumfrage der deutschen erwachsenen Bevölkerung, die sich seit 2014 mit den Ansichten der Deutschen zu bildungspolitischen Themen beschäftigt.
Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehrbeauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“.
Deutscher Philologenverband
Friedrichstr. 169/170
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 4081-6781
Telefax: +49 (30) 4081-6788
http://www.dphv.de
Pressesprecher
Telefon: +49 (30) 408167-89
Fax: +49 (30) 408167-88
E-Mail: friedrich.pohl@dphv.de