Ifo Bildungsbarometer 2023 verdeutlicht dramatischen Lehrkräftemangel in Deutschland

Mit großer Sorge reagiert der Deutsche Philologenverband (DPhV) auf die heute veröffentlichten Zahlen des ifo Bildungsbarmeters 2023. Demnach geben nur noch 27 Prozent der Deutschen den Schulen in ihrem Bundesland die Note 1 oder 2, 2014 waren es noch 38 Prozent. 77 Prozent der Befragten beklagen den Lehrkräftemangel, 68 Prozent fehlende finanzielle Mittel für die Schulen.

DPhV-Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing sagt: „Der Lehrkräftemangel hat leider eine neue Dimension erreicht. Das schlägt bereits jetzt so hart auf die Lebensrealität vieler Menschen durch, dass das Vertrauen in die Schulpolitik immer weiter sinkt. Diese Alarmglocken kann keiner mehr überhören!“

Laut ifo Bildungsbarometer werden größere Klassen mehrheitlich abgelehnt (81 Prozent). 74 Prozent der Befragten sind für höhere Bildungsausgaben – dies sind deutlich mehr als für andere Staatsausgaben.

Lin-Klitzing: „In keinem anderen Sektor gibt es eine so hohe Akzeptanz von mehr Staatsausgaben wie bei der Bildung. Eindeutiger kann der Auftrag an die Politik nicht formuliert werden. Wir fordern deshalb endlich dauerhaft mehr Investitionen in signifikanter Höhe. Vom Gelingen der Bildungspolitik hängt schließlich nicht weniger als die Zukunft Deutschlands ab!“

Bereits in den vergangenen Jahren hatte der DPhV immer wieder auf zunehmende Engpässe im Bildungsbereich hingewiesen. Nicht zuletzt ist der Lehrkräftemangel eine Konsequenz zahlreicher Versäumnisse. Dazu gehören u.a. die immer weiter gestiegenen Belastungen für Lehrkräfte, marode Schulen und die Unterfinanzierung des gesamten Schulsystems.

Lin-Klitzing weiter: „Die meisten Menschen haben ein sehr feines Gespür dafür, wo die Probleme im schulischen Bereich wirklich liegen. Sie wissen, dass neben dem Kampf gegen den Lehrkräftemangel eine höhere Vergleichbarkeit des Abiturs hilfreich, das Abschaffen von Noten höchst kontraproduktiv ist. Zudem erfährt hier unser Ruf nach umfangreicheren Möglichkeiten zur Fortbildung von Lehrkräften auch in der breiten Bevölkerung Unterstützung.“

Das ifo Bildungsbarometer wurde im Jahr 2023 zum zehnten Mal durchgeführt. Es ist eine jährliche repräsentative Meinungsumfrage der deutschen erwachsenen Bevölkerung, die sich seit 2014 mit den Ansichten der Deutschen zu bildungspolitischen Themen beschäftigt.

Über Deutscher Philologenverband

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehr­beauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Philologenverband
Friedrichstr. 169/170
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 4081-6781
Telefax: +49 (30) 4081-6788
http://www.dphv.de

Ansprechpartner:
Friedrich Pohl
Pressesprecher
Telefon: +49 (30) 408167-89
Fax: +49 (30) 408167-88
E-Mail: friedrich.pohl@dphv.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel