Das Brenner-Gutachten belegt: Ein regional differenziertes Bestandsmanagement kann auch ohne konkreten Schadensbezug durchgeführt werden. So lasse sich die Zahl der Wölfe auf einem sozio-ökonomisch akzeptablen Niveau halten, wenn der günstige Erhaltungszustand dauerhaft gesichert ist. Professor Brenner zeigt Wege auf, wie sich ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf umsetzen lässt – auch auf Basis des strengen Schutzes, den die EU für den Wolf trotz europaweit stark angestiegener Bestände nach wie vor verlangt.
Der dringende Handlungsbedarf wurde erst vor wenigen Tagen deutlich. Im Landkreis Stade kam es zu einem der bundesweit schwersten Übergriffe auf Nutztiere: Ein Wolfsrudel tötete 55 Schafe – trotz vorbildlicher Herdenschutzmaßnahmen. Das Stadium, in dem Herdenschutz und die Entnahme von auffälligen Einzelwölfen zum Management ausreichten, sei lange vorbei, bekräftigten die sieben Verbände. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildhaltung. Die Akzeptanz für den Wolf in den betroffenen Regionen schwindet dramatisch. Die Mitglieder der Verbände erwarten deshalb von der Bundesregierung und der Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz Anfang September schnelles Handeln.
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