- Continental plant, Geschäftsaktivitäten im Werk in Gifhorn bis Ende 2027 schrittweise einzustellen
- Aufsichtsrat nimmt erste Maßnahmen in Gifhorn zustimmend zur Kenntnis und entscheidet in seiner Dezembersitzung über den Geschäftsausstieg
- Maßnahmen: Verlagerung der Montage von Luftversorgungssystemen neuester Generation im Jahr 2024, Verlagerung des Ersatzteilgeschäfts ab 2024, Auslagerung der Fertigung von Ventilblöcken und Kolbentöpfen an Zulieferer bis Ende 2027
- Aufsichtsrat unterstützt vom Vorstand eingeleitete Schritte zur Erarbeitung von Beschäftigungsperspektiven für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bittet, diese fortzuführen
- Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit: „Von Arbeit in Arbeit: Wir nutzen alle Instrumente unseres bewährten Transformationsbaukastens und gehen darüber hinaus neue Wege – im engen Schulterschluss mit den Sozialpartnern“
Der Aufsichtsrat der Continental AG wurde in seiner gestrigen Sitzung über die Pläne des Continental-Vorstands informiert, die Geschäftsaktivitäten im Werk in Gifhorn bis Ende 2027 schrittweise einzustellen. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat erste Maßnahmen zustimmend zur Kenntnis genommen, deren Umsetzung umgehend eingeleitet wird. Diese umfassen die Verlagerung der Montage von Luftversorgungssystemen neuester Generation im Jahr 2024 einerseits sowie des ansässigen Ersatzteilgeschäfts hauptsächlich von Luftfedern und Kompressoren ab 2024 andererseits. Zudem plant Continental, die Fertigung von Ventilblöcken und Kolbentöpfen für Bremssysteme an Zulieferer bis Ende 2027 auszulagern. Von diesen Maßnahmen betroffen sind rund 450 von derzeit rund 900 Arbeitsplätzen in Gifhorn (inkl. Leiharbeiterinnen und -arbeiter). Sie erfolgen vor dem Hintergrund des stark gestiegenen Kostendrucks in der Automobilindustrie, der rückläufigen Automobilmärkte sowie der hohen und im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähigen Kostenstruktur vor Ort.
Bevor der Aufsichtsrat über seine erforderliche Zustimmung zum Vorstandsbeschluss über den Geschäftsausstieg aus Gifhorn in der Dezembersitzung 2023 beschließt, bittet das Gremium den Vorstand, die von ihm eingeleiteten Schritte zur Erarbeitung von Beschäftigungsperspektiven für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem internen und externen Arbeitsmarkt fortzuführen.
Der Vorstandsbeschluss sieht diesbezüglich vor, möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in neue Beschäftigungsverhältnisse („von Arbeit in Arbeit“) zu bringen. Darüber hinaus nutzt Continental alle ihr zur Verfügung stehenden Transformationsinstrumente wie beispielsweise den konzerninternen Arbeitsmarkt oder das unternehmenseigene Weiterbildungsinstitut für Technologie und Transformation CITT. Dort werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfangreiche Möglichkeiten zur Qualifizierung angeboten, um ihre Chancen auf dem internen, aber auch auf dem externen Arbeitsmarkt zu stärken. Continental hat zudem Gespräche mit in der Region ansässigen Unternehmen aufgenommen, die qualifiziertes Personal suchen, und prüft darüber hinaus zukünftige externe Nutzungsmöglichkeiten für den Standort, wie beispielsweise die Ansiedlung von Fremdfirmen.
Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit, betonte: „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr ernst. Unserer Verantwortung als Arbeitgeber kommen wir nach. Es ist unsere feste Absicht, möglichst viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Arbeit in Arbeit zu bringen, also den nahtlosen Übergang in eine neue Beschäftigung innerhalb von Continental oder auf dem externen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dafür nutzen wir alle Instrumente unseres bewährten Transformationsbaukastens und gehen darüber hinaus neue Wege – im engen Schulterschluss mit den Sozialpartnern.“
Bereits seit 2005 hat Continental gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu verbessern. Der Vorstandsbeschluss erfolgte, da die Wirtschaftlichkeit der Continental-Aktivitäten am Standort vor dem Hintergrund des stark gestiegenen Kostendrucks sowie der rückläufigen Automobilmärkte nicht sichergestellt werden kann. Die Maßnahmen sind damit nicht Teil des laufenden Strukturprogramms von Continental, das 2019 gestartet wurde, um die Transformation des Unternehmens angesichts des Strukturwandels in der Automobilindustrie zu ermöglichen.
Der Standort Gifhorn wurde 1951 von Alfred Teves als Standort zur Bremsenproduktion gegründet. 1998 hat Continental Teves und damit den Standort übernommen, der sich seitdem auf die Produktion von Komponenten für Brems-, Stabilitäts- und Fahrwerksystemen spezialisiert hat. Heute ist Gifhorn ein Produktionsstandort des Continental-Geschäftsfeldes Safety and Motion im Unternehmensbereich Automotive.
Continental entwickelt wegweisende Technologien und Dienste für die nachhaltige und vernetzte Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Das 1871 gegründete Technologieunternehmen bietet sichere, effiziente, intelligente und erschwingliche Lösungen für Fahrzeuge, Maschinen, Verkehr und Transport. Continental erzielte 2022 einen Umsatz von 39,4 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell rund 200.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 57 Ländern und Märkten.
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