Wohnen bleiben wie bisher: Auf Barrierefreiheit achten
Die meisten älteren Menschen wohnen in ihren vertrauten eigenen vier Wänden und möchten dort auch bleiben. Aber: Nur fünf Prozent der über 65-Jährigen leben in einer barrierefreien Wohnung. Laut einer Studie des Pestel-Instituts fehlen aktuell 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen in Deutschland.
Durch Umbaumaßnahmen lassen sich viele Barrieren beseitigen: Entfernen von Türschwellen, der Einbau bodengleicher Duschen oder die Installation von Aufzügen und Treppenliften sorgen dafür, dass die Wohnung den sich veränderten Bedürfnissen und Fähigkeiten im Alter angepasst wird.
Ein altersgerechter Umbau ist häufig mit erheblichen Kosten verbunden. Finanzielle Unterstützung gibt es zum Beispiel von der Pflegekasse oder durch Förderprogramme der KfW und der Bundesländer. „Ein Riester-geförderter Bausparvertrag kann ebenfalls unter bestimmten Voraussetzungen zur Finanzierung barrierefreier Maßnahmen eingesetzt werden“, erklärt Monika Grave von der LBS.
Was viele nicht wissen: Wer sein Zuhause einer neuen Lebenssituation anpassen möchte, kann eine individuelle Beratung in Anspruch nehmen. Regionale Ansprechpartner lassen sich zum Beispiel über die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. finden.
Wohnen mit Service
Beim Wohnen mit Service beziehungsweise beim betreuten Wohnen leben ältere Menschen selbstständig in einer Wohnung, die mit einem Serviceangebot gekoppelt ist. Zu Miet- und Finanzierungskosten kommt eine Pauschale für Grundleistungen wie Hausnotruf und Beratungsangebot hinzu. Mögliche Pflegeleistungen kosten extra. Viele Wohnanlagen haben einen Service-Stützpunkt oder ein Büro direkt im Haus und die Pflegekräfte stehen rund um die Uhr zur Verfügung.
Das Wohnen mit Service ist etwas teurer als ohne Service. Der Kaufpreis für eine Wohnung im betreuten Wohnen liegt zum Beispiel meist zehn bis 20 Prozent über den ortsüblichen Preisen für konventionelle Eigentumswohnungen. Hinzu kommt gegebenenfalls die Service-Pauschale für Grundleistungen. „Wer mit einem Bausparvertrag vorgesorgt hat, kann diesen optimal zur Finanzierung einer Service-Wohnung nutzen“, so Grave.
Leben in einer Wohngemeinschaft mit Gleichaltrigen
Wer auch im Alter möglichst selbstbestimmt und in Gesellschaft leben möchte, für den kann eine Wohngemeinschaft die ideale Lösung sein. Der Vorteil: Man teilt nicht nur die Wohnung oder das Haus, sondern auch die Hausarbeit, die Nebenkosten und möglicherweise die Interessen. Im Idealfall wird die Gemeinschaft sogar zur „Ersatzfamilie“. Darüber hinaus bieten Wohngemeinschaften Senioren größere Sicherheit, Betreuungs- und Unterstützungsangebote können gemeinsam genutzt werden.
Es existieren mittlerweile zahlreiche Formen gemeinschaftlichen Wohnens: Eigentums- und Mietprojekte, auch Projekte mit einer Mischfinanzierung. Allen gemeinsam: Jeder hat seinen abgeschlossenen Wohnbereich, für gemeinsame Aktivitäten gibt es einen oder mehrere Gemeinschaftsräume.
Es empfiehlt sich, für die Entwicklung des Konzepts und die Umsetzung erfahrene Wohnberater mit dem Schwerpunkt „Neue Wohnformen“ hinzuzuziehen. Bei einem gemeinsamen Immobilien- oder Grundstückskauf ist der Abschluss eines notariellen Gesellschaftsvertrags ratsam, der die Regelungen über Projektdurchführung und Beitragspflichten enthält.
Wie in der Großfamilie: Das Mehrgenerationenhaus
Im Gegensatz zu einer Senioren-WG leben in einem Mehrgenerationenhaus Menschen jeden Alters zusammen. Das gemeinschaftliche Leben sorgt hier für regelmäßige soziale Kontakte und gegenseitige Unterstützung im Alltag: Zum Beispiel bei der Kinderbetreuung oder der Pflege älterer Mitbewohner.
Um Mehrgenerationenwohnen zu verwirklichen, sind verschiedene Lösungen möglich, der Bau oder Kauf einer Immobile, der Umbau eines bereits vorhandenen Hauses oder auch das Mieten eines Objekts. Unabhängig davon, welche Option gewählt wird: Die Barrierefreiheit der Immobilie sollte gegeben sein. Denn auch wenn beim Einzug alle Mitbewohner gesund und mobil sind, lassen sich so später notwendige, kostspielige Umbaumaßnahmen vermeiden.
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