Die Nominierten für den STADTWERKE AWARD 2023 glänzen mit digitalen Projekten und punkten in der Wärmewende

Die sechs besten Projekte für den STADTWERKE AWARD 2023 stehen fest: Die Experten-Jury des STADTWERKE AWARD hat die badenovaNETZE GmbH, die GASAG Solutions Plus GmbH, die Mainova AG sowie die Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH, die Stadtwerke Münster GmbH und die WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH für die Endrunde des STADTWERKE AWARD 2023 nominiert. Über die finalen Gewinner der begehrten Auszeichnung der Stadtwerke-Kooperation Trianel, der VKU Akademie und der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) entscheiden nun die Leser:innen der ZfK: https://www.zfk.de/services/awards/stadtwerke-award Die Bekanntgabe der Gewinner und die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des VKU-Stadtwerkekongresses am 26. und 27. September 2023 in Köln.

Insgesamt 36 Bewerbungen von Stadtwerken und kommunalen Unternehmen aus Deutschland und Schweden haben sich für den renommierten STADTWERKE AWARD 2023 beworben.

Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer: „Wir freuen uns sehr über die in jedem Jahr weiter steigende Zahl der Bewerbungen. Auch in diesem Jahr beteiligten sich wirklich beeindruckende Projekte aus der Kommunalwirtschaft, die uns als Jury mit innovativen Geschäftsmodellen, zukunftsweisenden Dienstleistungen, bahnbrechenden internen Prozessoptimierungen und technischen Neuerungen oder auch mit besonders kreativen Kommunikations- und Marketingstrategien beeindruckt haben. Alle Projekte haben eines gemeinsam: Dahinter stecken viele kluge und engagierte Köpfe, die ihr Unternehmen dank ihrer Ideen und ihres Einsatzes entscheidende Schritte voranbringen. Denn genau darum geht es: Die Transformation des Energiesystems aktiv und nachhaltig zu gestalten.“

Die eingereichten Projekte spiegeln dabei nicht nur die heterogene Stadtwerke-Landschaft, sondern zeigen auch die Vielfalt der Themen und Arbeitsbereiche, in denen Stadtwerke Innovationen umsetzen und die Energiewende ermöglichen. „Dabei beweisen Stadtwerke viel digitale Kompetenz und nutzen die Digitalisierung auf allen Wertschöpfungsebenen. Auch das Thema Wärmewende und Infrastrukturausbau wird von Stadtwerken bereits engagiert vorangebracht und zeigt, dass Stadtwerke die Transformation engagiert voranbringen“, hebt Sven Becker, Initiator des STADTWERKE AWARD und Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH hervor. „Stadtwerke leisten wichtige Beiträge zur Energiewende und beeindrucken mit Innovation, Umsetzungskraft und Mut, neue Wege zu gehen“, so Sven Becker weiter.

Mit dem STADTWERKE AWARD werden jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft prämiert, die die Energiewelt von morgen gestalten. Rund die Hälfte der Projekte greift digitale Ansätze auf, um Prozesse von der Kundenansprache über die Bedarfsplanung bis hin zur Abrechnung und zur Steuerung von Netzen und Anlagen zu optimieren oder neu aufzubauen. Sehr aktiv zeigen sich Stadtwerke auch weiterhin bei der Entwicklung von innovativen Wärmekonzepten und Quartierslösungen sowie in der Kundenbindung und im Personalmanagement“, erläutert Ingbert Liebing.

Die Nominierten für den STADTWERKE AWARD 2023

Die badenovaNETZE GmbH mit dem Projekt „Digitale Energieleitplanung“. Mit dem Ziel, Fehlinvestitionen bei der Modernisierung der Leitungs- und Erzeugungsinfrastruktur zu vermeiden, wurde in Freiburg ein innovatives Planungsinstrument auf Basis eines performanten Geoinformationssystems zur digitalen Verarbeitung und Dokumentation von Daten entwickelt. Dies ermöglicht „auf Knopfdruck“ Energieleitplanungen. Mithilfe eines digitalen Zwillings, der sich auf ein Geoinformationssystem stützt, werden Daten mit Machine Learning Elementen zu einer hochdigitalisierten und sektorübergreifenden Energieleitplanung. Der Algorithmus unterstützt bei der Planung unterschiedlicher Infrastrukturprojekte. So ermöglicht das System Wärmepumpenkataster, analysiert Ladepunkte- und Einspeisepotenziale genauso wie Siedlungsstrukturen zur Identifizierung von geeigneten Transformationslösungen. Die digitale Energieleitplanung von badenovaNETZE hat damit Vorbildcharakter und ist auf andere Stadtwerke übertragbar. Es ist ein wirtschaftliches Instrument, um den neuen Anforderungen an die kommunale Wärmeplanung effektiv begegnen zu können.

Mit dem Projekt „Grüne KPIs goes Green Solutions“ beeindruckt die GASAG Solution Plus GmbH und ist ein Vorreiter für die effektive Umsetzung der künftigen Nachhaltigkeitsberichtspflichten. Auf Basis des Greenhouse Gas Protocols wurden hier Kennzahlen identifiziert und eine für unterschiedliche Unternehmensbereiche einheitliche Darstellungsform entwickelt. Die Kennzahlen können so eindeutige Steuerimpulse im Unternehmen setzen und damit einen Beitrag bei der Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie leisten. Die Visualisierung der Kennzahlen macht die Darstellung der Klimabilanzen transparent und liefert so auch einen Einblick in Fortschritte und Herausforderungen. Das Konzept ist gut übertragbar, hat einen unternehmensübergreifenden Ansatz und macht das Thema Nachhaltigkeit sichtbarer.

Die Mainova AG hat sich mit dem Projekt „Franky – Wärme aus der Nachbarschaft“ qualifiziert. Die Quartierslösung nutzt die Abwärme eines Rechenzentrums, um ein Wohnquartier mit 3.000 Bewohnern mit Wärme zu versorgen. Mit Großwärmepumpen wird die Abwärme der Server von 35 Grad auf 70 Grad Celsius erhöht. Schon heute können 60 Prozent der Wohneinheiten so mit sauberer Wärme versorgt werden. Durch weitere Optimierungen werden bald 75 Prozent der benötigten Wärme im Wohnquartier durch das Rechenzentrum zur Verfügung gestellt. Die innovative und effektive Nutzung von vorhandenen Wärmequellen jenseits der konventionellen Lösungen wird im Frankfurter Gallusviertel vorbildlich umgesetzt und setzt Maßstäbe für eine klimafreundliche Wärmeversorgung.

Mit dem Projekt „Urban Data Plattform“ punkten die Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH. Das Smart-City-Konzept aus der Hansestadt Lübeck setzt Maßstabe in der Verarbeitung und Harmonisierung unterschiedlicher Datenquellen. Genutzt werden Sensordaten aus dem Internet of Things, Daten externer Anbieter wie zum Beispiel Fahrgastzahlen, Energie- und Wetterdaten oder auch demografische und kalendarische Daten. Darüber hinaus werden Geodaten und kommunale Daten integriert. Die Datenarchitektur der Stadtwerke Lübeck ist modular aufgebaut, um Daten auch in Zukunft verarbeiten zu können und für weitere Digitalisierungsprojekte zu nutzen. Das Projekt ist Teil der Unternehmensstrategie und punktet auch mit der Integration in die Gesamtorganisation des Unternehmens mithilfe von Schulungen, Wissensmanagement und einer hohen Wirtschaftlichkeit. Die Urban Data Plattform ermöglicht schon heute vielfältige Anwendungen für die Verkehrssteuerung und Parkraumbewirtschaftung, für die Grünflächenpflege oder im Gebäudemanagement oder in der Abfallbewirtschaftung.

Die Stadtwerke Münster GmbH haben sich mit dem Projekt „Digital Twin“ durchgesetzt. In Münster wird die Transformation des Wärmesektors vorangebracht. Dazu wird ein digitaler Zwilling eingesetzt, der ein Abbild des Wärmemarktes in Münster abbildet. Auf dieser Grundlage wird die künftige Wärme- und Infrastrukturentwicklung in Münster simuliert. Der digitale Zwilling liefert eine gebäudescharfe Bestandsaufnahme der vorhandenen Heiztechnologien und Infrastrukturen. Auf dieser Basis werden Potenziale für die Entwicklung von Gebäuden und die Integration von erneuerbaren Energien in die Wärmeplanung deutlich. Die kommunale Wärmeplanung in Münster kann so sehr gezielt und wirtschaftlich umgesetzt werden. Das Projekt ist sehr gut übertragbar auf andere Stadtwerke und hat Vorreitercharakter für die Bewältigung der Wärmewende.

Die WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH gehen mit ihrem Projekt „Tal.Markt Flex“ einen innovativen Weg in Richtung dynamischer Stromtarife und setzen neue Maßstäbe, Kunden für die Lastverschiebung zu gewinnen. Das Projekt ist eine Weiterentwicklung der sehr erfolgreichen Tal.Markt-Plattform und zeichnet sich durch hohe energiewirtschaftliche Intelligenz und Kundennähe aus. Teil des Projektes ist die Visualisierung des „Energiewetters“. Hier können Kundinnen und Kunden die aktuelle und prognostizierte Einspeisung erneuerbarer Energien auf leicht verständliche Art und Weise einsehen. Zudem erhalten sie Informationen über den idealen Zeitpunkt für stromintensive Tätigkeiten wie etwa das Laden eines Elektroautos. Die Kunden können so selbst entscheiden, ihre Verbräuche in preisgünstige Zeiten zu legen, und damit die Vorteile eines dynamischen Stromtarifs nutzen. Das Tool „Energiepreisuhr“ informiert darüber hinaus über Preissignale. Der dynamische Stromtarif aus Wuppertal punktet mit Kundennähe und Transparenz und ist als White-Label-Produkt auch leicht für andere Stadtwerke zu nutzen.

Die sechs Unternehmen wurden von der achtköpfigen Jury für den STADTWERKE AWARD 2023 nominiert. Über die finalen Gewinner entscheiden nun die Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK). Die ZfK-Umfrage startet am Montag, den 10. Juli 2023 und endet am Sonntag, den 23. Juli 2023. Die ZfK-Publikumsstimme geht mit einem Drittel in das Endergebnis ein. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf die Jury.

Zur Umfrage: https://www.zfk.de/services/awards/stadtwerke-award

Die Experten-Jury für den STADTWERKE AWARD 2023 setzt sich in diesem Jahr zusammen aus:

  • Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung, Trianel GmbH
  • Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer, Verband kommunaler Unternehmen e. V.Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln, EWI
  • Klaus Hinkel, Chefredakteur, Zeitung für die kommunale Wirtschaft (ZfK)
  • Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender, RheinEnergie AG
  • Henry Otto, Partner, PwC Legal AG
  • Reiner Timmereck, Geschäftsführer, Stadtwerke Iserlohn GmbH
  • Jarno Wittig, Geschäftsführer, VKU Service GmbH

Die nominierten Unternehmen und Projekte werden in der Juli-Ausgabe (Erscheinungsdatum: 10. Juli 2023) der ZfK und auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 26. und 27. September 2023 in Köln ausführlich vorgestellt.

Weitere Informationen:

www.stadtwerke-award.net

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