Rechenzentren als Energiepioniere: Synergien nutzen für eine CO2-neutrale Zukunft

Fortschreitende Digitalisierung und Energiewende: Die Nachfrage nach Rechenzentren steigt stetig. Zur Bewältigung der aktuellen energiewirtschaftlichen Herausforderungen und zum Gelingen der Energiewende sind sie unverzichtbar. Bei optimaler Nutzung der Rechenzentren könnten wir bis 2030 alle Wohn- und Büroräume in Frankfurt durch konsequente Abwärmenutzung CO2neutral beheizen. Die Voraussetzungen: Investitionen in moderne Wärmenetze, Kühlsysteme und die stabile Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen.

Synergien der Digitalisierung: Abwärme als Ressource nutzen und erneuerbare Energien integrieren

Die fortschreitende Digitalisierung und der steigende Bedarf an Rechenleistung werden zum Neu- und Ausbau weiterer Rechenzentren führen. "Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, wird es immer wichtiger, mehr erneuerbare Energien ins Netz einzuspeisen und die entstehende Abwärme möglichst effizient zu nutzen", so Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen unter dem Dach des eco – Verband der Internetwirtschaft.

Gemeinsame Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung

Die Syna GmbH, als Netzbetreiber für die Strom- und Gasversorgung in der Region, plant bis 2030 einen Leistungszuwachs von über 1.500 MVA allein für Rechenzentren. Dies entspricht etwa der doppelten Anzahl an Haushalten in der Stadt Frankfurt. "Die fortschreitende Elektrifizierung aller gesellschaftlichen

Bereiche erfordert einen deutlichen Ausbau der Stromnetze der Region", betont Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsführer der Syna GmbH. Ein prominentes Beispiel: Der Rhein-Main Link, mit dem der Übertragungsnetzbetreiber Amprion zukünftig Windstrom direkt von Nordseeküste nach Hessen bringen will.

"Im Zusammenspiel EE-betriebener Rechenzentren und einer konsequenten Abwärmenutzung ergeben sich enorme CO2-Einsparungspotenziale. Mit Wärmepumpen bringen wir die Abwärme auf ein Temperaturniveau, die sich von Fernwärmenetzen modernster Generation nutzen lässt", erklärt Axel Menze, Geschäftsführer der Süwag Grüne Energien AG & Co. KG. "Durch den Ausbau der Infrastruktur und den Einsatz innovativer Technologien könnten die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um bis 2030 alle Wohnungen und Büros in Frankfurt durch konsequente Abwärmenutzung CO2-neutral zu beheizen", ergänzt Dr. Béla Waldhauser. „Für einen wirtschaftlichen Betrieb benötigen wir neue Rechenzentren, die "Abwärme-ready"-sind sowie hohe Zahl angeschlossener Haushalte in Ausbaugebieten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Netzbetreibern, Rechenzentrenbetreibern und anderen Akteuren ist entscheidend, um das zu erreichen. Ebenfalls brauchen wir einen realistischen Voraussetzungskatalog für Abwärmeprojekte mit einer standortspezifischen Analyse zur Machbarkeit“, so Waldhauser weiter. Ganz wichtig ist auch das Verständnis von Politik und Öffentlichkeit, dass wir ohne einen Ausbau unserer Infrastruktur die Strom- und Wärmewende nicht schaffen werden", so Dr. Andreas Berg.

Das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main fördert den Dialog um den Ausbau der Infrastruktur in der RheinMain Region, um die Energieversorgung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

Die Rolle der Rechenzentren in Frankfurt am Main

In Frankfurt am Main, einem der weltweit wichtigsten Internetknoten, sind über 60 Rechenzentren mit einer vertraglich zugesicherten Leistung von 700 bis 800 MW angesiedelt. Um den steigenden Energiebedarf zu decken und den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden, sind umfangreiche Investitionen in die Energieinfrastruktur notwendig. Aktuell diskutiert der Bundestag ein Gesetzesentwurf, der unter anderem die Steigerung der Energieeffizienz von Rechenzentren zum Ziel hat. Die jüngsten Entwicklungen und Diskussionen verdeutlichen die wichtige Rolle der Rechenzentren bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung.

Über das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main 

Das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main fördert den Dialog über den Erhalt und Ausbau wichtiger Infrastrukturen in der Region und konzentriert sich dabei aktuell insbesondere auf die Energieinfrastruktur. Das Netzwerk organisiert regelmäßig Veranstaltungen und besucht "besondere Orte der Energie", an denen sich Herausforderungen und Lösungen unserer Energieversorgung zeigen. Die Auftaktveranstaltung fand im November 2022 zu Fragen der Energieversorgung der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Industriepark Höchst statt. Bei der 2. Veranstaltung im April 2023 stand im Rahmen einer Veranstaltung bei Telehouse Deutschland die Energieversorgung der digitalen Infrastruktur im Mittelpunkt. Das Netzwerk besteht aktuell aus Netzbetreibern, Energieproduzenten und -verbrauchern, die gemeinsam an diesem Anliegen arbeiten und wird beständig erweitert.

Weitere Informationen zum Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main finden Sie hier.

Über die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen  

Die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland ist ein Zusammenschluss führender Unternehmen der Branche. Die 2018 unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. gegründete Initiative will durch den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit auf die Bedeutung digitaler Infrastrukturen für den Wirtschaftsstandort Deutschland aufmerksam machen.  

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