„Die Notenbanker hatten vor sechs Wochen gute Gründe, den Umfang der Zinsschritte zu ‚normalisieren‘. Doch die Zinserhöhungen nun ganz zu stoppen, hätte vor allem die jüngeren Erfolge bei den Inflationserwartungen sofort wieder gefährdet. So werden sowohl private Haushalte als auch die Investoren am Kapitalmarkt in ihren Erwartungen bestärkt, dass die Inflation weiter sinkt.
Richtig ist auch, dass die EZB es von der aktuellen Datenlage abhängig macht, wie weit und wie lang sie die Zinsen noch erhöhen wird. Denn das Risiko ist weiterhin sehr groß, dass die Inflation im Euroraum zu langsam sinkt und auch im nächsten Jahr noch deutlich über 2 Prozent liegt. Die europäische Zentralbank sollte daher Spekulationen entschlossen entgegentreten, die Leitzinsen aus konjunkturellen Gründen im nächsten Jahr schon wieder zu senken. Bei einer zu hohen Inflation können Zinssenkungen ohnehin keinen positiven Konjunkturimpuls setzen. Auch aus konjunktureller Sicht ist es in einem solchen Umfeld der wichtigste Ansatzpunkt, den Menschen durch eine sinkende Inflation mehr Kaufkraft zu verschaffen.“
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