Die LPK berät grundsätzlich über die Weiterentwicklung und die übergeordneten Präventionsziele der kommenden Jahre in Rheinland-Pfalz und verabschiedet diese gemeinsam im Rahmen eines Eckpunktepapiers. Ziel der LPK ist es, Gesundheitsförderung und Prävention in Rheinland-Pfalz flächendeckend zu stärken sowie eine Plattform zu Transparenz über die gemeinsame Vorgehensweise und Vorhaben zu bieten. Die zuvor erarbeiteten Ergebnisse des Landespräventionsausschusses sowie die Präventionsziele und -schwerpunkte der Landespräventionsnetzwerke fließen unmittelbar als Expertise in die Landespräventionskonferenz ein.
Es wurde anerkannt, dass sich die eingerichteten Strukturen bewährt haben und sich in den vergangenen Jahren, auch unter Pandemiebedingungen, eine tragfähige, zielgerichtete und flexible Kultur des gemeinsamen und vernetzten Handelns weiter etabliert hat und fortgesetzt werden soll. Dazu gehören insbesondere auch die vier Landespräventionsnetzwerke: Gesund aufwachsen, Gesund leben und arbeiten, Gesund im Alter sowie Kommunale Gesundheitsförderung. Diese Netzwerke bewirken, dass alle menschlichen Lebensphasen – von Kindheit an bis ins Alter – in den Fokus der Gesundheitsförderung rücken.
Der spannende Impulsvortrag von Katharina Wabnitz vom Centre für Planetary Health Policy zum Thema „Gesundheitsförderung und Prävention für planetare Gesundheit – Zum transformativen Potenzial von Strategien mit co-benefits“, der die Veranstaltung abrundete, ist als Videomitschnitt auf der Präventionsseite der Landes Rheinland-Pfalz https://praevention.rlp.de/de/startseite/ kurzfristig verfügbar.
Statements der beteiligten Partner
Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz:
„Sieben Jahre nach Unterzeichnung der Landesrahmenvereinbarung Prävention in Rheinland-Pfalz, blicken wir auf eine intensive Zeit der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Sozialversicherungsträgern, Ministerien, Lebensweltverantwortlichen und vielen wichtigen Partnern im Land zurück. Erstmals haben wir einen gemeinsamen Rahmen mit kontinuierlichem Austausch und Transparenz. Dabei setzen wir auf einheitliche Ziele und verfolgen diese auch mit gemeinsamer Schlagkraft, das ist im Bundesgebiet in dieser Form einmalig. Viele Maßnahmen konnten wir bereits in die Umsetzung bringen und weiterentwickeln, z.B. in der Schule zur Förderung der psychischen Gesundheit mit dem Projekt "Verrückt? Na und!", über landesweite Kampagnen zur Bewegungsförderung mit den "Vertrauenscoaches" oder der "Landesinitiative RLP – Land in Bewegung", in der Beratung von Kommunen bezüglich der Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen aber auch aktuelle Themen wie "Klimawandel und Gesundheit" adressieren wir und bleiben damit am Puls der Zeit. Ich wünsche mir auch weiterhin einen so engen Austausch, damit wir mit noch größerer Schlagkraft bei den Menschen im Land ankommen und Lebensräume so gestalten, dass sie einen gesunden Lebensstil erleichtern."
Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse:
„Die Landespräventionskonferenz konsentiert die Landespräventionsstrategie und stärkt damit die Gesundheitsförderung und das Präventionsangebot im Rheinland-Pfalz. Nachhaltig, bedarfsorientiert und umfassend zu agieren, ist dabei das gemeinsame Ziel. Das ist für alle Bürgerinnen und Bürger gut, denn alle Altersklassen profitieren in den verschiedensten Lebenswelten gleichermaßen. Wir freuen uns sehr, diesen spannenden Prozess mitzugestalten und mit unseren AOK-Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen, Betrieben, Pflegeeinrichtungen, Kommunen sowie der individuellen Gesundheitsförderung zu unterstützen.“
Martin Schneider, Leiter der vdek – Landesvertretung Rheinland-Pfalz:
„Prävention in Rheinland-Pfalz bedeutet: Weiterführen von Bewährtem und offen sein für Neues. Das zeigt auch das heute verabschiedete Eckpunktepapier. Uns geht es um zweierlei: Zum einen wollen wir die bisherige Förderung von Projekten zur Prävention und Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz fortsetzen. Zum anderen wollen wir jetzt verstärkt die Wechselwirkungen zwischen Klima und Gesundheit in den Fokus zu nehmen. Denn Extremwetterereignisse wie Hitze oder Überflutungen belasten den Körper und die Seele auch von immer mehr Rheinland-Pfälzer:innen. Ich bin mir sicher: Mit der Umsetzung des Eckpunktepapiers werden wir dem entgegenwirken und zukünftig die Elemente des Klimaschutzes und der Klimaanpassung bei vielen Präventionsprojekten stärker berücksichtigen. Die Ersatzkassen werden ihren Anteil dazu beitragen.“
Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest:
„Lebensstilbedingte Erkrankungen stellen die Todesursache Nummer 1 in Deutschland dar und sie nehmen immer weiter zu. Um Wege zu finden, dieser beunruhigenden Entwicklung wirkungsvoll entgegenzutreten, wird es immer wichtiger, neben der individuellen Verantwortung auch die Lebens-, Umwelt- und Arbeitsbedingungen eines Jeden in die Prävention einzubeziehen. Damit uns das gelingt, müssen Präventionsangebote für Jung bis Alt noch sichtbarer werden. Besonders wichtig aber: aus früher typischen Erkrankungen des Alters entwickeln sich zunehmend gesundheitliche Herausforderungen auch für junge Menschen. Vor allem bei Kindern und ihren Eltern ist demnach eine gezielte Wissensvermittlung sowie eine Fokussierung auf den Wert der eigenen Gesundheit immer entscheidender, um gefährliche Folgeerkrankungen zu vermeiden. Gerade auch im schulischen Kontext muss Gesundheit daher verbindlicher geregelt werden. Erst dann, wenn wir auch die Menschen erreichen, die sich normalerweise nicht mit der Prävention beschäftigen, dann verspreche ich mir einen nachhaltigen Erfolg.“
Bettina Hamann, Leiterin der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und Saarland des BKK Landesverbandes Mitte:
„Das Gesundheitswesen steht vor immer neuen Herausforderungen. Nach der Pandemie werden jetzt die psychischen Folgen der letzten drei Jahre sichtbar. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels, der sich beispielsweise in zunehmenden Allergien und Unverträglichkeiten niederschlägt. Hier gilt es nun, die entsprechenden Erkenntnisse einzusetzen, um den Folgen dieser Veränderungen entgegenzutreten. Die Akteure und Unterzeichner der Landesrahmenvereinbarung sehen sich in der Verantwortung, an der Verhütung der mit dem Klimawandel verbundenen Gesundheitsgefahren mitzuwirken, gesundheitsfördernde Strukturen in Pflegeeinrichtungen, Kitas, Schulen, Betrieben und Kommunen zu stärken und einen Beitrag zur gesundheitsorientierten Bewältigung des Klimawandels zu leisten. Daher ist es unerlässlich, die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ökologisch nachhaltig und klimaneutral weiterzuentwickeln damit für die Menschen in allen Lebensphasen und Lebenswelten eine bestmögliche Versorgung gewährleistet werden kann. Die Erkenntnisse aus den Landespräventionsnetzwerken und die Impulse aus dem Landespräventionsausschuss tragen hier maßgeblich zur Etablierung aktueller Themen und somit der Fortschreibung des Eckpunktepapiers bei. Die Betriebskrankenkassen und der BKK Landesverband Mitte werden sich auch weiterhin aktiv für Prävention und Gesundheitsförderung einsetzen. Wir werden die bewährte Zusammenarbeit auch zukünftig fortführen, um die Menschen in ihren verschiedenen Lebenswelten mit einer individuellen Förderung ihrer Gesundheit nachhaltig und bedarfsgerecht zu erreichen und sie an den Maßnahmen partizipieren zu lassen.“
Martin Empl, alternierender Vorstandsvorsitzender der SVLFG:
„Die SVLFG als versicherungszweigübergreifender agrarsozialer Sozialversicherungsträger hat die Möglichkeit, Konzepte zur Prävention von arbeitsbedingten und arbeitsunabhängigen Gesundheitsgefahren, Gesundheitsförderung sowie zur medizinischen Versorgung zu einem integrierten Gesamtkonzept im Sinne einer Gesamtstrategie zu vereinigen und so u. a. Synergieeffekte zu nutzen. Als Beispiel hierfür dient die „Mit uns im Gleichgewicht“-Kampagne. Wir kennen die Bedürfnisse unserer Versicherten in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau. Wir sorgen für größtmögliche Sicherheit in den Wechselfällen des Lebens und unterstützen bei einer gesundheitsfördernden Lebensweise. Dieser enge Branchenbezug ermöglicht eine passgenauere und effizientere Leistungserbringung, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Versicherten, und gibt die Möglichkeit zu einer engeren Verzahnung mit den Protagonisten in der Lebens- und Arbeitsumwelt. Diesen Gedanken bringen wir auch in die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern der Landesrahmenvereinbarung Prävention des Landes Rheinland-Pfalz ein. Gemeinsam haben wir hier am Puls der Zeit viel bewegt.“
Armin Beck, Leiter der Regionaldirektion der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See:
„Die KNAPPSCHAFT hat sich seit jeher der Förderung von Präventionsprojekten in Lebenswelten gewidmet und umfassende Angebote entwickelt. Die Gesundheitsförderung in den frühen Lebenswelten wie Schule oder Kindertagesstätte hat wie auch die betriebliche Gesundheitsförderung einen hohen Stellenwert. Das Projekt Sterneküche macht Schule setzt sich beispielsweise zusammen mit Fernsehkoch Stefan Marquard für die Verbesserung schulischer Kantinenverpflegung ein. Unternehmen profitieren seit Jahren von qualitativ hochwertigen Gesundheitstagen der KNAPPSCHAFT. Die Landespräventionskonferenz baut auf Grundlage der Landesrahmenvereinbarung Prävention ein noch flächendeckenderes und bedarfsgerechtes Präventionsangebot für das gesamte Rheinland-Pfalz aus. Als Teil des Verbundes der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See ist die KNAPPSCHAFT sehr gut aufgestellt, um ihren Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten.“
Andreas Petermann, zuständig als Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Bund, für die Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung Prävention in Rheinland-Pfalz:
„Die Deutsche Rentenversicherung bringt sich bundesweit mit ihrer zweigleisigen Präventionsstrategie ein. Das ist zum einen das niedrigschwellige Präventionsprogramm RV Fit für aktiv Beschäftigte, das bequem über das Portal www.rv-fit.de beantragt werden kann. Zum anderen mit dem Firmenservice www.deutsche-rentenversicherung.de/…, einem Beratungsangebot für Betriebe zu allen Themen der gesetzlichen Rentenversicherung. Unser Ziel ist es, das betriebliche Setting zu nutzen, um Beschäftigte mit ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen frühzeitig mit unseren Angeboten zu erreichen und ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zu vermeiden.“
Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz:
„Digitalisierung und älter werdende Belegschaften: Unsere Arbeitswelt ist in einem doppelten Wandel, der den Beschäftigten viel abverlangt. Mit unserem Präventionsprogramm rvFit fördern wir die Gesundheit unserer Versicherten. Die Anmeldung per Mausklick genügt. Denn gesunde Mitarbeitende sind in Zeiten der Transformation ein Schlüsselfaktor und Prävention nützt allen: den Betrieben, den Sozialversicherungen und natürlich den Mitarbeitenden selbst.“
Burkhard Müller, Geschäftsführender Direktor des Landkreistages für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Rheinland-Pfalz:
„Gesundheitsprävention kann nur mit einem gut funktionierenden Netzwerk in Zusammenarbeit von Staat, Zivilgesellschaft, Eltern, Kitas, Schulen, Vereinen und weiteren relevanten Akteuren wie den Krankenkassen erreicht werden. Die Arbeit der Landespräventionskonferenz zeigt, dass die Landesrahmenvereinbarung Prävention weiter auf einem guten Weg ist, mit Leben gefüllt zu werden. Wichtig ist, dass sich nun die verschiedenen Netzwerke untereinander vernetzen, um Synergien und Transparenz zu gewinnen. Es hat sich gezeigt, dass die Kommunen ein wichtiger Partner der Landesrahmenvereinbarung Prävention sind. Gesundheitsprävention kann allerdings nicht staatlich verordnet werden. Wir können aber einen Beitrag leisten, dass Kinder und Eltern in Kindertageseinrichtungen und Schulen zu einem gesunden Lebensstil motiviert werden und über Verkehrskonzepte, attraktive Grünanlagen oder einem Angebot von Sportplätzen, Sporthallen wichtige Anreize setzen.“
Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit:
„Gesundheitsförderung ist auch bei arbeitslosen Menschen ein zentrales Thema, denn Arbeitslosigkeit und Gesundheit beeinflussen sich wechselseitig. Es ist wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden für dieses Thema sensibilisiert werden, damit ihre Gesundheit erhalten bzw. gestärkt wird, ihre Lebensqualität verbessert wird und gleichzeitig der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt leichter gelingt. Unsere Mitarbeitenden in den Jobcentern und Arbeitsagenturen gehen in Gesprächen auf die individuelle Situation ein und motivieren, an speziellen Angeboten der Gesundheitsförderung teilzunehmen.“
Stefan Gros, Präventionsleiter des Landesverbandes Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV):
„Seit 2016 ist die Zusammenarbeit der Sozialleistungsträger im Hinblick auf Prävention und Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz besonders durch die damals neu geschaffene Landespräventionskonferenz mit dazugehöriger Gremienstruktur erheblich intensiviert worden. Zu den wichtigsten Präventionsthemen werden auch weiterhin die Reduzierung der psychischen Belastungen und die Minimierung von Muskel-Skelett-Belastungen gehören. Zukünftig müssen aber besonders auch die durch den Klimawandel hervorgerufenen Gesundheitsgefahren stärker in den Fokus gerückt werden. Seitens der DGUV wird hierbei der Schwerpunkt in der Arbeitswelt liegen. Konkret möchte die DGUV die Betriebe unterstützen, sichere Arbeit auch unter den Bedingungen des Klimawandels sicherzustellen. Dabei spielen im besonderen Maße auch gesundheitsförderliche Aspekte bei der Arbeit eine große Rolle. Wir möchten hier durch Kooperationen mit den Trägern der Kranken- und Rentenversicherung und weiteren Akteuren Synergien für die Betriebe nutzen.“
Manfred Breitbach, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz:
„Mehr und mehr wird deutlich, dass die Themen Klima und Gesundheit in einem mittelbaren Zusammenhang stehen. Gesundheitsschädigende Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher (z.B. Hitzesommer, psychische Belastungen bei Naturkatastrophen etc.). In den kommenden Jahren werden folglich psychische Gesundheit, Gesundheitskompetenz sowie die Bewältigung klimabedingter Gesundheitsrisiken im Fokus unserer Kooperationsarbeit stehen. Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz wird dabei angefangen bei der Lebenswelt „Gesund aufwachsen“ über „Gesund arbeiten“ bis hin zu „Gesund im Alter“ ihre Expertisen einbringen. Zukünftig müssen klima-assoziierte Gesundheitsgefahren stärker berücksichtigt werden. Dies erfordert Sensibilisierung und Wissensvermittlung. Dieses Wissen sollte bei Kindern und Jugendlichen wie selbstverständlich beginnen und in der Arbeitswelt ankommen, damit wir nicht Gefahr laufen, dass klimabedingte Gefahren nicht gesehen oder als gegeben hingenommen werden.“
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