Umkämpfter Start
Thomaidis startete zu Beginn des Spiels mit Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich, Emily Bessoir, Luisa Geiselsöder und Marie Gülich. Alex Wilke und Leonie Fiebich, die gestern noch angeschlagen aussetzen mussten, kehrten heute zurück in das DBB-Aufgebot.
Deutschland startete defensiv sehr konzentriert und ließ bis zur sechsten Minute keine Punkte aus dem Feld zu. Lediglich die Transition-Offense der Sloweninnen brachte Punkte auf die Anzeigetafel. Offensiv tat sich das Thomaidis-Team allerdings schwer, da Slowenien konsequent am Zonenrand doppelte und so zahlreiche Ballverluste forcierte. Davon erholten sich die DBB-Damen jedoch mit der Zeit und nutzten die offenen Räume durch „Backdoor-Cuts“ und schnelle Ballbewegung.
Offensiv fand das DBB-Team so immer besser seinen Rhythmus und erarbeitete sich zwischenzeitlich sogar die Führung (8:4, 5.). Danach hielten erneut Ballverluste Einzug ins deutsche Spiel (acht im ersten Viertel). Die daraus entstehenden slowenischen Punkte besorgten der Heimmannschaft zum Ende des ersten Viertels die Führung (14:17).
Wieder auf Kurs
Das zweite Viertel startete aus deutscher Sicht mit erfolgreichen Dreiern von Fiebich und Bessoir. Auch die Turnover bekam das DBB-Team jetzt besser in den Griff. Ein Wilke-Dreier und zwei Freiwürfe von Geiselsöder später setzte sich Deutschland zwischenzeitlich auf 30:25 ab. Darauf folgte eine zerfahrene Phase der Partie. Beide Mannschaften verloren offensiv ihren Rhythmus. Der slowenische Dreier zum Abschluss der ersten Spielhälfte sorgte für einen knappen Vorsprung von zwei Punkten für die Heimmannschaft.
Wenige offensive Ideen
Das dritte Viertel startete mit zwei Steals von Fiebich, die Deutschland wieder mit fünf Punkten in Führung brachten. Diesen Vorsprung hielten die Damen bis zur 24. Minute. Slowenien, das bis dahin gut von außen getroffen hatte, legte nun einiges daneben. Wirklich bestrafen konnte die DBB-Auswahl das aber nicht. Durch Ballverluste und fahrige Transition-Defense kam Slowenien in der 27. Minute zum Ausgleich, kurz darauf auch zur Führung. Dem Team von Coach Thomaidis hingegen gelang in den letzten drei Minuten des Viertels nur ein Korbleger von Fiebich. Dennoch blieb Deutschland lediglich mit drei Punkten in Rückstand und hielt sich trotz eines schwierigen dritten Viertels weiterhin im Spiel (42:45).
Nerven bewahrt in der Crunch Time
Zu Beginn des Schlussabschnitts tat sich Deutschland schwer, offensiv wieder Zugriff zu finden. Auf Sloweniens Doppeln fand das DBB-Team nach wie vor keine adäquate Antwort. Zudem wollte aus der Distanz einfach nichts fallen (26 3P% bis zur 32. Minute).
Slowenien drohte jetzt davonzuziehen und war zwischenzeitlich mit acht Punkten vorne (44:52). Doch die deutsche Mannschaft kämpfte sich durch hartnäckige Defense und drei getroffene Dreier (Greinacher und Bessoir) zurück.
In der „Crunch Time“ schlug dann die Stunde von Anführerin Marie Gülich. Ihr „And-one“ brachte die Führung und das Momentum. Ein Block und vier weitere Punkte von Gülich elektrisierten die deutschen Fans in Ljubljana und ließen die DBB-Auswahl kurz vor Schluss auf fünf Punkte davonziehen. Den Slowenen gelang ebenfalls noch ein „And-one“, doch die Damen ließen sich diesen Sieg nicht mehr nehmen und behielten mit 66:62 die Oberhand.
„Sehr wichtiger Sieg für uns“
Marie Gülich: „Ich wusste, dass dieses Spiel hart werden und dass Slowenien uns alles entgegensetzen würde, was sie haben. Ich bin stolz auf mein Team und wie wir mit den Widrigkeiten umgegangen sind. Es war ein wichtiger Sieg für uns, aber wir haben noch viele Punkte, in denen wir uns verbessern müssen. Im Moment bin ich aber einfach glücklich, dass wir gewonnen haben.“
Lisa Thomaidis: „Sehr wichtiger Sieg für uns, der erste seit vielen Jahren bei einer Europameisterschaft. Es ist klar, dass wir noch immer ein Team sind, das lernen muss, wie man gewinnt. Ich denke, dass dieser Sieg wichtig für den deutschen Basketball ist. Wir haben Lösungen gefunden als es drauf ankam. Ich bin wirklich stolz auf das Team und wie es im vierten Viertel zurückgekommen ist gegen die Heimmannschaft. Und dann zu gewinnen war unglaublich für uns.“
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