Bestanden! Lizenz zum Ausbilden und Gründen für 160 saarländische Jungmeisterinnen und Jungmeister

„In die Vergangenheit blicken, die Gegenwart feiern und auf die Zukunft anstoßen“: Unter diesem Motto hat das saarländische Handwerk gestern Nachmittag in der Saarbrücker Saarlandhalle die 160 Absolventinnen und Absolventen der Meisterjahrgangs 2022/2023 hochleben lassen. Die Jungmeisterinnen und Jungmeistern repräsentierten dieses Mal 15 Gewerke.

In seiner Eröffnungsrede zur Meisterfeier begrüßte der Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) Bernd Wegner die Gäste und beglückwünschte die Absolventen. Wegner appellierte an die Jungmeister, als Botschafter des Handwerks die Leidenschaft für ihre Berufe insbesondere mit jungen Menschen zu teilen, die unmittelbar vor der Berufswahl stehen.

Frischgebackene Ausbilderin strebt Übernahme des Familienbetriebs an

Als Landesbeste aus der Prüfung zu gehen, habe sie sich nicht träumen lassen, freute sich die Jungmeisterin im Maler- und Lackiererhandwerk Katharina Donat.

„Ich wurde bereits in der Meisterschule von meinem jetzigen Chef ,abgeworben‘, um niederlassungsübergreifend als Ausbilderin für zwei Standorte der Firma Heinrich Schmid zuständig zu sein, berichtet die junge Frau über ihre aktuelle Tätigkeit. Dort baut sich die Handwerkerin nun nach und nach diesen Berufszweig auf. „Jetzt leite ich selbst Lehrgänge für unsere Auszubildenden oder mache beispielsweise Projekte an Schulen oder auch mit meinen Azubis“, so Katharina Donat weiter. Langfristig strebt sie an, den Familienbetrieb ihres Vaters zu übernehmen.

Feierliche Überreichung der Meisterbriefe und Sonderpreise für Spitzenleistungen und Einsatz im Ehrenamt

Während der Feier erhielten die Jungmeisterinnen und Jungmeister ihre Meisterbriefe. Darüber hinaus konnten sich einige der Absolventen über Sonderpreise für ihre herausragenden Leistungen freuen.

Die Sonderpreise der Sparkassen-Finanzgruppe Saar für die jahrgangsbesten Jungmeister erhielten Tischlermeister Mathias Wagner aus Saarbrücken (Platz 1, 1.500 Euro Preisgeld), Installateur- und Heizungsbauermeister Sebastian Bäcker aus Otterberg (Platz 2, 1.000 Euro Preisgeld) und Metallbaumeister Christian Pauli aus Sulzbach (Platz 3, mit 500 Euro Preisgeld). „Die Sparkassen-Finanzgruppe Saar und das Handwerk sind ,geborene Partner‘, die beide fest in unserer Region verankert und nahe beim Kunden sind. Es sind Handwerker wie unsere Preisträger, die neue Wege beschreiten, nachhaltige Innovationen schaffen und die Transformation unserer Wirtschaft vorantreiben“, dankte Edmund Altmeyer, Marktbereichsleiter Firmen- und Gewerbekunden der Sparkasse Saarbrücken, den drei jahrgangsbesten Jungmeistern.

Für drei Jungmeister, die sich neben der Vorbereitung auf ihre Meisterprüfung in besonderem Maße ehrenamtlich engagiert haben, gab es auch in diesem Jahr wieder Sonderpreise von der IKK Südwest. Zu den Geehrten gehört Metallbauer Christian Pauli. Er ist Mitglied beim Technischen Hilfswerk und leitet den Ortsverband Sulzbach. Während der Flutkatastrophe im Ahrtal hat er nicht lange gezögert und vor Ort unterstützt. Auch Mark Heilmeier wurde für sein Engagement ausgezeichnet: Der Elektrotechniker ist bei der Freiwilligen Feuerwehr, in der Katastrophenschutzeinheit sowie beim DRLG aktiv. Der dritte Preisträger, Kraftfahrzeugtechniker Tobias Nisius, überzeugte mit seinem Einsatz für den Breitensport in der Region. Er ist Trainer beim örtlichen Turnverein. Die Geehrten erhielten jeweils 1.000 Euro und einen Gutschein für Leistungen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Wert von 2.000 Euro. IKK-Südwest-Marktleiter Frank Laubscher, der den Vorstand der IKK Südwest vor Ort vertreten hat, fand lobende Worte für den Einsatz der Jungmeister: „Die Preisträger leisten nicht nur mit ihrer handwerklichen Tätigkeit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft, sondern tun auch mit ihrem ehrenamtlichen Engagement Gutes. Als Innungskrankenkasse, die traditionell eng mit dem Handwerk verbunden ist, freuen wir uns sehr, diesen Einsatz für die Menschen in der Region anerkennen zu dürfen. Wir wünschen allen Absolventen für ihre berufliche Zukunft viel Erfolg.“

Talkrunde mit Vertretern aus zwei Meistergenerationen

Passend zum Motto der Feier gab es eine Talkrunde mit Vertretern aus zwei Meistergenerationen und zwei Gewerken. In diesem Rahmen berichteten Tischlermeister, Handwerksunternehmer und Ehrenmeister Edgar Arend und Elektrotechnikermeister Tobias Herrmann, der bei der Saarbrücker Albrecht Werner GmbH als technischer Leiter tätig ist, anhand ihrer ganz persönlichen Erfahrungen und Lebensgeschichten vom Zusammenspiel bewährter Tradition und Innovation im Handwerk. Als Vertreter einer dritten Meistergeneration und Absolvent des Meisterjahrgangs 2022/2023 übermittelte der Jungmeister im Feinwerkmechanikerhandwerk Florian Asdecker eine persönliche Videobotschaft an die Jungmeister. Anschließend richteten die drei Handwerksmeister persönliche Wünsche an die Absolventinnen und Absolventen.

HWK-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis ermunterte die Jungmeisterinnen und Jungmeister in seinem Schlusswort, sich nach der bestandenen Meisterprüfung neue, individuelle Ziele im Handwerk zu setzen wie beispielsweise die Gründung eines eigenen Handwerksbetriebs oder die Übernahme einer Führungsposition in einem Handwerksbetrieb. Nach Abschluss des offiziellen Teils ließen die Jungmeister und Gäste die Meisterfeier zu Musik der Band ComboCombo ausklingen.

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