22 Abnehm-Mythen medizinisch überprüft: Was ist wirklich dran?

„Frühstück wie ein Kaiser, Abendessen wie ein Bettler”, „Butter macht dick” oder auch „Brot und Nudeln sind ungesund” – wer sich zum Thema gesunde Ernährung im Internet informiert, wird schnell mit den unterschiedlichsten Empfehlungen bombardiert. Noch dazu behaupten alle, die einzig richtige Lösung zu sein. Wie soll man da noch unterscheiden, was Weisheit und was nur ein Märchen ist?

Falschinformationen aus dem Internet sind ein großes Problem, denn jede 5. Person in Deutschland ist adipös und würde gesundheitlich vom Gewichtsverlust profitieren – zuverlässiges Ernährungswissen ist also relevanter denn je für die Gesundheit der Deutschen. Aus diesem Grund nehmen wir die häufigsten Abnehm-Mythen gemeinsam mit Dr. med. Ulrike Thieme, der Medizinischen Leiterin bei ZAVA, unter die Lupe. Mit besorgniserregenden Ergebnissen: Gerade einmal die Hälfte der 22 Mythen entspricht der Wahrheit.

Adipositas: Eine stille Pandemie?

Wer an Übergewicht leidet, ist damit schon längst nicht mehr allein. In Deutschland und auch dem Rest der Welt nimmt die Zahl an übergewichtigen und adipösen Menschen stetig zu – durch das permanente Überangebot von ungesunden Lebensmitteln und einen zunehmend körperlich inaktiven Lebensstil entwickelt sich Adipositas (Fettleibigkeit) langsam aber sicher zur Pandemie.

  • Laut WHO-Bericht 2022 sind in Deutschland 57 % aller Erwachsenen übergewichtig. Das entspricht in etwa jeder 2. Person.
  • Übergewicht wird dabei anhand des BMI definiert: Er beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Ab 25 kg/m2 aufwärts gilt eine Person als übergewichtig.
  • Etwa 22 % aller Erwachsenen, also etwa jeder 5., haben bereits einen BMI von über 30 kg/m2 und gelten damit als adipös. Auch innerhalb der Adipositas wird je nach BMI weiter in 3 verschiedene Grade unterteilt.
  • Männer sind häufiger von Adipositas betroffen als Frauen, besonders in Deutschland: Im Erwachsenenalter sind circa 65 % der Männer, aber nur 49 % der Frauen übergewichtig bis adipös.
  • Selbst unter Kindern und Jugendlichen steigt die Zahl der Betroffenen stetig weiter an. Die Verantwortung für das Gewicht der Kinder tragen dabei immer die Eltern oder andere Erziehungsberechtigte – denn Kinder können noch nicht selbst einschätzen, was langfristig gesund für sie ist.
  • Circa 8 % aller europäischen Kinder unter 5 Jahren sind bereits übergewichtig oder adipös. Zwischen 5 und 19 Jahren sind 25-30 % aller Kinder mindestens übergewichtig.
  • Die Zahl der adipösen Kinder weltweit ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch angestiegen: Während 1975 noch etwa 11 Millionen Kinder und Jugendliche unter Adipositas litten, waren es 2016 schon 124 Millionen. Das entspricht einer über 10-fachen Steigerung in nur 40 Jahren.
  • Mehr Informationen zu den Auslösern für diese Entwicklung finden Sie hier: Ursachen von Adipositas.

Überschüssiges Gewicht ist eine Gefahr für die Gesundheit

Bei Adipositas geht es um mehr als nur das Aussehen – übergewichtige und adipöse Menschen leiden meist weitreichend unter den psychischen und gesundheitlichen Folgen ihres Gewichts.

  • Menschen mit Adipositas leben durchschnittlich 5 Jahre kürzer als Menschen mit Normalgewicht.
  • Die Folgen von Übergewicht lassen sich auf 3 verschiedene Auslöser zurückführen:
  1. Belastung durch das Gewicht: führt etwa zu Gelenkverschleiß oder Bluthochdruck
  2. Metabolische Veränderungen: führen etwa zu Diabetes Typ 2 oder Krebserkrankungen
  3. Psychische Belastung: führt etwa zu Depressionen
  • Das Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre an Diabetes-Typ-2 zu erkranken, liegt für adipöse Menschen bei etwa 57 %. Zum Vergleich: Für Normalgewichtige beträgt das Risiko lediglich 8 %.

Die 22 häufigsten Abnehm-Mythen aufgeklärt | ZAVA – DrEd (zavamed.com)

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