Im Jahr 2022 wurden in Brandenburg rund 17.500 Kinder in den 24 Geburtskliniken, den sechs Geburtshäusern oder zu Hause geboren. Doch gerade die geburtshilfliche Versorgung in den Kliniken ist aufgrund von Fachkräfteengpässen sowie der geplanten Krankenhausstrukturreform in Gefahr. Auch Brandenburger Klinken sind von Schließungen bedroht.
Zum Welthebammentag am 05. Mai weisen die Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg, der Hebammenverband Brandenburg e. V., die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Christiane Bonk sowie der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg e. V. darauf hin, dass die geburtshilfliche Versorgung im Land weiterhin sichergestellt werden muss und Klinikschließungen zu verhindern sind.
Manuela Dörnenburg, Landesgleichstellungsbeauftragte: „Trotz aller Bemühung seitens der brandenburgischen Landesregierung ist die Situation der Hebammen in Teilen des Landes schwierig. Personalmangel und belastende Arbeitsbedingungen drohen eine sichere Geburtsversorgung zu gefährden. Ein Drittel der Hebammen steht kurz vor dem Renteneintritt und hinterlässt potentiell eine schwer zu schließende Versorgungslücke. Die Politik muss daher weitere Maßnahmen ergreifen und die Situation der Hebammen stärken.“
Beatrice Manke, 1. Vorsitzende Hebammenverband Brandenburg e. V.: „Geburtshilfe muss endlich zur gesundheitlichen Grundversorgung gehören. Wir müssen all unsere Anstrengungen darauf ausrichten, dass jeder Frau der Zugang zu Hebammenhilfe und Geburtskliniken niedrigschwellig möglich bleibt. Das Recht auf die freie Wahl des Geburtsortes ist zu stärken.“
Jana Dornfeld, Geschäftsführerin Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V.: „Es gilt die notwendigen Rahmenbedingungen für sichere, gerechte und selbstbestimmte Geburten zu schaffen und aufrechtzuerhalten, z.B. eine angemessene Vergütung für Hebammen, eine ausreichende Anzahl an Studienplätzen und Praxispartner:innen sowie die Sicherstellung der ärztlichen Grundversorgung im Flächenland Brandenburg. Gute Geburtshilfe ist unersetzbar – für alle Frauen und Familien, für Hebammen und unsere Gesellschaft.“
Christiane Bonk, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten: „Eine gut erreichbare Geburtshilfe – gerade in den ländlichen Räumen Brandenburgs – muss unbedingt gewährleistet bleiben. Frauen, die entbinden, müssen zunehmend lange Wege auf sich nehmen, um medizinisch betreut zu werden. Das kann zu einer echten Gefährdung für die eigene und für die Gesundheit des Kindes führen. Wir brauchen eine wohnortnahe geburtsmedizinische Versorgung und Hebammenbetreuung in ganz Brandenburg.“
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