„Anja Schmidt schafft eine grundlegende Kritik des Pornographiestrafrechts und schlägt ein rechtliches Regulierungskonzept für sexuell explizite Darstellungen vor, das konsistent das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gewährleistet. Ihre beeindruckende Arbeit wird Rechtsprechung und Gesetzgebung inspirieren“, würdigt die Jury unter Vorsitz von Ulrike Schultz die Leistung von PD Dr. Anja Schmidt.
Die Arbeit fragt nach der Verbindung von Pornographie und sexueller Selbstbestimmung. Anja Schmidt gelingt es als einer der Ersten im deutschen Rechtsraum, das Phänomen bildbasierter sexueller Gewalt rechtsdogmatisch und rechtskritisch zu verorten. Besonders erhellend sind auch ihre Ausführungen zum Jugendschutz: Anja Schmidt konzipiert ein Recht von Minderjährigen auf Wachsen in die sexuelle Selbstbestimmung und thematisiert dabei gleichermaßen das Interesse Jugendlicher an einer altersgemäßen Sexualität sowie ihre spezifischen Schutzbedarfe.
Der Marie-Elisabeth-Lüders-Wissenschaftspreis wird vom djb in Anerkennung hervorragender rechts- oder wirtschaftswissenschaftlicher Arbeiten im Themenbereich Recht und Geschlecht sowie Gleichstellung der Geschlechter alle zwei Jahre vergeben. In der Jury saßen in diesem Jahr neben der Vorsitzenden Ulrike Schultz Prof. Dr. Heide Pfarr und Prof. Dr. Katrin Höffler.
Die Mitgliedschaft im djb ist für die Preisvergabe keine Voraussetzung. Der Preis besteht aus einem Druckkostenzuschuss in Höhe von 3.000,- Euro. Der Preis wird im September durch die Präsidentin des djb, Prof. Dr. Maria Wersig, im Rahmen des 45. djb-Bundeskongresses in Hamburg übergeben.
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