Unter der Überschrift „Morgenröte der Werkzeuge“ hinterließ er dazu folgende Gedanken: „Vom Faustkeil bis zur Computermaus lebt die menschliche Zivilisation vom Fortschritt der Werkzeuge. Mikroskop und Teleskop haben es den Menschen ermöglicht, dem Auge unzugängliche Dinge, res invisibiles, sichtbar zu machen. Durch Strahlentechnologie können wir das Innere des Körpers sehen, ohne ihn zu öffnen. Durch Tele-Technologie, von Fernsehen bis Internet, können wir Botschaften wie Bilder, Texte und Töne verteilen, ohne dass sich die Boten bewegen. Mit dem aufrechten Gang wurden aus zwei Pfoten zwei Hände. Mit ihnen begann das Handwerk. Mit den Händen konnte ich Werkzeuge erzeugen und mit diesen Werkzeugen neue Werkzeuge. Nach der Hand wurde der Kopf das bedeutendste Werkzeug, mit dem Forschung und Theoriebildung als zentraler Motor des Fortschritts und der Emanzipation der Menschheit vom Naturzustand vorangetrieben wurden. Von der Astronomie bis zur Medizin, von der Bakteriologie bis zur Biologie, von der Chemie bis zur Physik sind es die Werkzeuge, welche uns neue Horizonte eröffnen und die Lebensfähigkeit des Menschen auf dem Planeten Erde verbessern.“ Der Untertitel "Dawn of Devices" greift den Gedanken von „Renaissance 3.0“ auf, einer Ausstellung im ZKM, die von Peter Weibel konzipiert wurde und noch bis 7. Januar 2024 im ZKM zu sehen ist. In diesem Zusammenhang sprach er von den neuen Werkzeugen für die Kunst.
Mindestens sechs neue Shows werden vom 16. August bis 17. September allabendlich auf dem Karlsruher Schloss zu sehen sein. Farbenfroh präsentiert sich dabei der BBBank Award-Gewinner aus Indonesien. The Fox, the Folks tauchen mit „BHINNEKA EXPRESS“ in eine Geschichte ein, die davon handelt, wie wir inmitten raschen Wandels nach Wachstum streben. Veränderung beginnt immer mit Bewegung. Die Antworten mussten erst auf einer langen Reise durch Kollisionen und Dimensionen gefunden werden.
Mit künstlicher Intelligenz und generativer Kunst beschäftigen sich Simone Serlenga und das Overlapping-Studio, die den zweiten Platz beim BBBank Award erreichten, bei ihrer Show „AI + GA (Artificial Intelligence + Generative Art)“. Dabei analysieren sie die zeitgenössische Form von künstlicher Intelligenz und generativer Kunst. Die Philosophie der künstlichen Intelligenz versucht dabei folgende Frage zu beantworten: Kann eine Maschine intelligent handeln?
"For headlights crave hindsight too" heißt die Produktion von Cluster Kollektiv aus Karlsruhe, die mit dem 3. Preis beim BBBank Award ausgezeichnet wurde. Hier wird das Karlsruher Schloss durch Sensoren wahrgenommen, in seiner Form und Beschaffenheit pulsartig detektiert und wird dann zur Projektionsfläche einer autonomen Fahrt, die von einem KI-erzeugten Sound untermalt wird. Ebenfalls den dritten Preis bekam SINOCA aus Spanien. In seiner Show „Humanity“ wird versucht, ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen digitalen Technologien, Maschinen und Menschen zu schaffen, das dazu einlädt, den Wert des Humanismus mit Emotionen als wahre Revolution hervorzuheben.
Auch die Publikumslieblinge Maxin10sity aus Ungarn steuern wieder einen Beitrag zu den diesjährigen SCHLOSSLICHTSPIELEN Karlsruhe bei. „80‘s Flash“ bringt Assoziationen zum vielleicht aufregendsten Jahrzehnt der deutschen Nachkriegsgeschichte auf die Fassade und spannt einen Bogen zur kulturgeschichtlichen Sonderausstellung „Die 80er – Sie sind wieder da!“ im Badischen Landesmuseum, die ab dem 17. Juni zu erleben ist. Mit einem großen Open-Air Wochenende vom 16. bis 18. Juni (mehr Infos dazu unter diesem Link) wird die Ausstellung eröffnet.
Eine weitere Show im Rahmen der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe wird erst kurz vor der Premiere entstehen. Am Samstag, 12. August, spielt KRAFTWERK ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr vor dem Karlsruher Schloss (bereits ausverkauft). Im Zusammenspiel von Musik und Performance-Kunst kreieren KRAFTWERK auf und vor dem Karlsruher Schloss ein Gesamtkunstwerk. Eine Essenz des KRAFTWERK-Konzertes wird dann während der gesamten Spielzeit der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe als eigenständige Show im Programm zu sehen sei.
Mehr Infos: www.schlosslichtspiele.info
Die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe fanden 2015 zum 300. Stadtgeburtstag erstmals statt und begeistern seitdem das Publikum – 2020 als Digitale Edition. Schon rund zwei Millionen Besucherinnen und Besucher sind zu den SCHLOSSLICHTSPIELEN ans Karlsruher Schloss gekommen, um im Herzen der UNESCO City of Media Arts digitale Medienkunst zu erleben. Die Bilder der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe gehen dabei um die Welt.
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