Giovanna Scoccimarro ist Vize-Weltmeisterin

Giovanna Scoccimarro war im letzten Jahr nicht bei der WM dabei, da sie sich nach einem Kreuzbandriss wieder herankämpfen musste. Die letzten drei Wettkämpfe liefen gut und sie hat sich sehr über die Nominierung zur WM gefreut. „Gerade nach einer Verletzung zurückzukommen und sich alles wieder zu erarbeiten, ist nicht so einfach und bedeutet mir sehr, sehr viel“, sagte sie im Vorfeld der WM. Ihr Ziel war, soweit wie möglich zu kommen. „Ich werde von Kampf zu Kampf sehen und würde mich schon freuen, wenn es eine Platzierung wird.“

Sie dachte von Kampf zu Kampf und gewinnt immer wieder. In der dritten Runde kämpfte sie gegen die Olympiadritte Sanne van Dijke aus den Niederlanden. „Das war für mich der schwierigste Kampf, da ich bisher immer spätestens in Runde drei rausgeflogen bin.“

Mit großem Kampfgeist kann sie zwar keine Technik ansetzen, gewinnt jedoch den Kampf durch drei Bestrafungen für die Niederländerin. Es ist nach vier bisherigen Niederlagen das erste Mal, dass sie gegen die Olympiadritte gewinnt.

Gleich im nächsten Kampf die nächste Olympiadritte Madina Taimazova, die im Team der individuellen neutralen Athleten startet. Scoccimarro gewinnt mit Waza-ari und steht damit im Halbfinale. Dort wartete die nächste Medaillengewinnerin von Olympia, Michaela Polleres aus Österreich, Olympia-Zweite. Im Golden Score gewinnt die deutsche Athletin und steht im Finale gegen die Japanerin Saki Nizoe, der sie sich jedoch geschlagen geben musste.

„Ich war geknickt nach dem Finale, weil ich dachte, ich hätte nicht alles gegeben. Aber mit etwas Abstand ist es ein super Ergebnis und ich muss mich hinter gar nichts verstecken“, sagt sie nach der Siegerehrung. „Es ist überwältigend!“

Für Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa war es ein Wettkampftag nach Maß. „Wir haben Silber gewonnen, das ist Gold wert für das ganze Team“, sagt er glücklich über die erste Medaille im deutschen Team bei diesen Weltmeisterschaften in Doha/Qatar. „Ich bin mit Giovannas Leistungen sehr zufrieden. Nach ihrem Comeback wurde sie von Wettkampf zu Wettkampf immer besser. Sie hat fast das gesamte Podium von Olympia geschlagen. Für die nächsten Tage kann uns dieses Ergebnis Schwung für das ganze Team bringen.“

Auch Sportdirektor Hartmut Paulat sieht mit dieser Medaille eine Initialzündung im Team. „Nach den ersten Tagen, die nicht so liefen, wie wir uns das vorgestellt hatten, ist die Stimmung im Team eine ganz andere und wir hoffen, dass in den nächsten Tagen noch etwas dazukommt und sich auch auf den Mixed-Team-Wettbewerb am Sonntag gut auswirkt.“

Die Weltmeisterschaften gehen am Freitag und Samstag mit den beiden höchsten Gewichtsklassen weiter, am Sonntag startet der Mixed-Team-Wettbewerb.

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