In der mächtigen, 1605 von Georg Ridinger begonnenen Vierflügelanlage im Stil der Spätrenaissance oberhalb des Mainufers befindet sich eine der reichhaltigsten Sammlungen kurfürstlicher Prachtentfaltung. Die 253 Gemälde in ihren historischen Rahmen in der Staatsgalerie, die kirchlichen Textilien und liturgischen Geräte in der Paramentenkammer, Möbel, Uhren, Wand- und Kronleuchter, Porzellan und Bronzen in den Fürstlichen Wohnräumen erstrahlen nach aufwendiger Restaurierung in frischem Glanz in den neugestalteten Räumen. Nun ist all dies wieder als Gesamtkunstwerk zu erleben. Zu einem reichhaltigen Programm laden beide Kooperationspartner am Festwochenende (13. und 14. Mai) bei freiem Eintritt ein.
Seit 2016 wurden im Zuge einer umfangreichen Baumaßnahme die Räume im ersten und zweiten Obergeschoss des Mainflügels mit den beiden Treppentürmen neugestaltet. Edle, farbkräftige Wandbespannungen und Vitrinen bilden den Rahmen für die Kunstwerke, die durch eine neue und energiesparende Beleuchtung in Szene gesetzt werden.
Eine neue Führungslinie geleitet das Publikum durch die Sammlungsräume und vermittelt einen Eindruck von der Kostbarkeit und Bedeutung des Kunstbesitzes der Mainzer Kurerzbischöfe.
Den Auftakt bilden die Räume der Staatsgalerie Aschaffenburg. Sie zeigt eine der prachtvollsten Gemäldesammlungen des späten 18. Jahrhunderts, die auf den Mainzer Kurerzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal zurückgeht. Präsentiert auf edlen Wandbespannungen und dicht an dicht gehängt, lassen die Gemälde namhafter Meister der flämischen, holländischen, italienischen, französischen und deutschen Malerschulen die Anmutung einer barocken Bildergalerie entstehen. Das Zentrum der Raumfolge im ersten Obergeschoss bildet der große Saal mit den Gemälden von Lucas Cranach d. Ä. In den komplett neugestalteten Räumen der Paramentenkammer werden die wertvollen kirchlichen Textilien und liturgischen Geräte aus dem Besitz der Mainzer Erzbischöfe in einer Dunkelinszenierung neu präsentiert. Die Gewänder aus Damast, Seide und Samt sind durch ihre reichen Verzierungen mit Gold- und Silberstickereien besonders hochwertig. Als Highlight wird für die Dauer von sechs Monaten eine mit Perlen auf goldenem Grund bestickte Mitra gezeigt, die vermutlich von dem Erbauer des Schlosses Johannisburg, Kurerzbischof Johann Schweikhard von Kronberg (reg 1604 – 1626), in Auftrag gegeben worden war. Die Fürstenempore, von der man in das Innere der Schlosskirche blicken kann, ist mit der Wiedereröffnung Teil der Paramentenkammer.
Im zweiten Obergeschoss setzt sich die Staatsgalerie mit weiteren Werken des 18. Jahrhunderts fort. In symmetrisch gehängten Ensembles werden die Gemälde von Mainzer Hofmalern und ihren Zeitgenossen präsentiert, die Friedrich Karl Joseph von Erthal in Auftrag gegeben hatte, darunter die beiden eindrucksvollen Bilderfolgen mit Ansichten von Mainz und Aschaffenburg von Christian Georg Schütz d. Ä. und Ferdinand Kobell. In den Fürstlichen Wohnräumen werden die hochwertigen Möbel, Bronzen, Leuchter und Uhren aus der Zeit des Frühklassizismus präsentiert, die zu großen Teilen aus Schloss Johannisburg selbst stammen. Hervorzuheben sind darunter die mit Messingbeschlägen verzierten Mahagoni-Möbel von Johannes Kroll, einem ehemaligen Werkstattmitarbeiter David Roentgens. Das einzigartige Interieur, das zu großen Teilen aus Schloss Johannisburg selbst stammt und – wie die Gemälde der Staatsgemäldesammlungen – vor der Zerstörung des Schlosses im Zweiten Weltkrieg ausgelagert worden war, ist nun wieder im freien Rundgang zu erleben.
Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, betont:
„Die Staatsgalerie im Schloss Johannesburg zeigt eine Fülle großartiger Schätze, denen man mannigfaltige wie facettenreiche Einsichten in die faszinierende Geschichte der europäischen Malerei von der Renaissance bis zur Aufklärung, von etwa 1500 bis etwa 1800, verdankt. Zugleich begegnen sich hier die barocke Hängung einer opulenten Gemäldegalerie, wie man sie heute nur noch selten sieht, mit der modernen Präsentation und der Blicklenkung auf das Einzelwerk: Jeder Raum begeistert auf seine Weise durch Noblesse, Vielfalt und Reichtum, und alle miteinander durch die herausragenden Restaurierungen der Meisterwerke.“
Der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung Bernd Schreiber lädt ein:
„Feiern Sie mit uns die Wiedereröffnung von Schloss Johannisburg mit seinen prachtvoll restaurierten Fürstlichen Wohnräumen, der Staatsgalerie und seiner neuen „Schatzkammer“ mit der Sammlung kostbarster kirchlicher Textilien. Am Festwochenende 13./ 14. Mai öffnen wir die Tore mit viel Programm bei freiem Eintritt!“
ÖFFENTLICHES PROGRAMM AM 13. UND 14. MAI 2023
Am Wochenende vom 13. und 14. Mai ist ein umfangreiches Programm u. a. mit Führungen der beiden verantwortlichen Kuratorinnen Dr. Susanne Hoppe und Dr. Mirjam Neumeister, die auch einen Vortrag hält, Restaurator:innenführungen, Ciceroni, Führungen der vhs sowie einer Familienaktion geplant:
SAMSTAG, 13. MAI 2023 | Öffnungszeit: 9 – 18 Uhr | Veranstaltungszeit: 10-17 Uhr
FÜHRUNGEN
10 Uhr: VHS Führung „Schloss Johannisburg – Residenz und Schatzkammer. Überblicksführung durch die renovierten fürstlichen Wohnräume, die Paramentenkammer und die neu gestaltete Staatsgalerie Aschaffenburg“
11 Uhr: Kuratorinnen-Führung – Dr. Susanne Hoppe (BSV)
12 Uhr: Dorothea Preyß M.A.: „Gemälderestaurierungen, Fallbeispiele“
14 Uhr: VHS Führung s.o.
14.30 Uhr: Dorothea Preyß M.A.: „Gemälderestaurierungen, Fallbeispiele“
16 Uhr: Kuratorinnen-Führung – Dr. Mirjam Neumeister
VORTRAG
15 Uhr: Dr. Mirjam Neumeister (BStGS): „Von Lichtdecken, Griffoliven, Rips und Seide – Das Making-of der neuen Staatsgalerie Aschaffenburg“, Ridinger-Saal
CICERONI: 11 – 15 Uhr
Dipl. Rest. Klaudia Pontz (BSV): „Filigran, glanzvoll und sensibel. Vom Umgang mit historischen Prunktextilien”
Sabine Vogt M.A., Museologin und Vergolderin (BSV): „Original?! Ein Meisterwerk in der Schlosskirche”
Dipl. Rest. Dieter Endrich (BSV): „Ausgewählte Möbel aus den Fürstbischöflichen Wohnräumen“
SONNTAG, 14. MAI 2023 | Öffnungszeit: 9–18 Uhr | Veranstaltungszeit: 10-17 Uhr
FÜHRUNGEN
10 Uhr: VHS Führung s.o.
10.30 Uhr: Kuratorinnen-Führung – Dr. Mirjam Neumeister (BStGS)
11 Uhr: BStGS, Doerner Institut: Johann Engelhardt, Rahmenrestaurator und Vergolder: „Rahmenrestaurierungen und Neuanfertigung von Rahmenkopien“
11.30 Uhr: BStGS, Doerner Institut: Nele Müller, Museums- und Ausstellungstechnikerin: „Museumstechnik – das Einrichten einer Gemäldegalerie“
12 Uhr: VHS Führung s.o.
12.30 Uhr: Dipl.-Restauratorin Carolin Vogt: „Gemälderestaurierungen, Fallbeispiele“
13 Uhr: BStGS, Doerner Institut: Johann Engelhardt, Rahmenrestaurator und Vergolder: „Rahmenrestaurierungen und Neuanfertigung von Rahmenkopien“
13.30 Uhr: BStGS, Doerner Institut: Nele Müller, Museums- und Ausstellungstechnikerin: „Museumstechnik – das Einrichten einer Gemäldegalerie“
14 Uhr: Kuratorinnen-Führung – Dr. Susanne Hoppe (BSV)
14.30 Uhr: Dipl.-Restauratorin Carolin Vogt: „Gemälderestaurierungen, Fallbeispiele“
15 Uhr: VHS Führung s.o.
16 Uhr: VHS Führung s.o.
CICERONI: 11 – 15 Uhr
Dipl. Rest. Klaudia Pontz (BSV): „Filigran, glanzvoll und sensibel. Vom Umgang mit historischen Prunktextilien”
Sabine Vogt M.A., Museologin und Vergolderin (BSV): „Original?! Ein Meisterwerk in der Schlosskirche”
Dipl. Rest. Dieter Endrich (BSV): „Ausgewählte Möbel aus den Fürstbischöflichen Wohnräumen“
FAMILIENAKTION, 10-16 Uhr
Entdeckerbogen für Familien
Kreativstation: „Hand anlegen! Dein Schloss zum Mitnehmen“ und „Hand anlegen! Papier-Schneiderei für den Fürstbischof“
EINTRITTSPREISE AB 4. MAI 2023
Eintrittskarte Schloss Johannisburg: 6 Euro | ermäßigt 5 Euro
Kombikarte „Schloss Johannisburg & Pompejanum": 9 Euro | ermäßigt 7 Euro
Weiterführende Informationen zur Staatsgalerie Aschaffenburg und zum Schloss Johannisburg finden Sie auf www.pinakothek.de/staatsgalerien und www.schloesser.bayern.de.
Pinakothek der Moderne Kunstareal München
Richard-Wagner-Straße 1 | Kunstareal
80333 München
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Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung Schloss Nymphenburg
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