Vortrag von Prof. Dr. Burkard Baschek
OZEANEUM | Mehrzwecksaal, Eingang Tagungszentrum
7. Juni 2023 | 19 Uhr | Eintritt: frei
Prof. Dr. Burkard Baschek, Direktor des Deutschen Meeresmuseums, erforscht seit Jahren das Phänomen der Ozeanwirbel. Internationale Beachtung fand seine Expedition „Uhrwerk Ozean“ im Jahr 2016 zur Untersuchung kleiner Meereswirbel, die auch in der Ostsee – direkt vor unserer Haustür – vorkommen. Am 7. Juni berichtet er in seinem Vortrag über diese Forschungsarbeit:
Meeresströmungen werden durch Sonne, Wind und Gezeiten angetrieben. Sie sind eng verzahnt mit unzähligen Ozeanwirbeln. Zusammen bilden sie ein riesiges Uhrwerk, das in ständiger Bewegung ist. Es ist elementar für das Klima und das Leben im Meer – und birgt trotz seiner Bedeutung noch immer einige Rätsel.
„Kleine Ozeanwirbel von nur wenigen Kilometern Durchmesser pumpen Nährstoffe in ungeahnter Menge an die sonnendurchflutete Oberfläche. Hier wachsen Mikroalgen. Sie bilden die Grundlage des Nahrungsnetzes im Meer und produzieren Sauerstoff. So wird jeder vierte unserer Atemzüge von den kleinen Ozeanwirbeln angetrieben“, erläutert Ozeanograf Burkard Baschek die Bedeutung der Wirbel.
Die Ozeanwirbel sind so winzig und kurzlebig, dass sie nur mit innovativen Messverfahren beobachtet werden können. Mit Flugzeugen, Zeppelin und Schnellbooten werden die Wirbel in einer bislang ungeahnten Auflösung erfasst. Sie sollen in Zukunft von einem Schwarm künstlicher Pinguine begleitet werden. Die Messungen helfen, die Produktivität der Meere besser zu verstehen und sind Grundlage für eine Verbesserung von Ozean-Vorhersagemodellen.
Der gebürtige Heidelberger Burkard Baschek studierte Physik in seinem Heimatort und anschließend Physikalische Ozeanografie in Kiel. Er promovierte in Kanada und verbrachte mehrere Jahre in den USA. Von 2012 bis 2021 leitete er am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht den Bereich Dynamik der Küstenmeere. 2021 wechselte er in das Direktorium am Deutschen Meeresmuseum. Burkard Baschek ist als Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) tätig und arbeitet dort vor allem mit dem Zentrum für interdisziplinäre Meeresforschung, Kiel Marine Science (KMS) sowie dem GEOMAR in Lehre und Forschung zusammen.
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