Die Musikstreamingplattformen boomen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 1,52 Milliarden Euro mit Abonnements von Musikstreamingdiensten erwirtschaftet – 14 Prozent mehr als im Vorjahr (Quelle: Statista Research Department). Abgerechnet wird meist nach dem sogenannten Pro-Rata-Modell. Dabei werden die Gesamteinnahmen der Plattform unter allen Künstler:innen auf der Grundlage der Gesamtstreams aufgeteilt. Wer im Vergleich zu den großen Stars und Sternchen nur verhältnismäßig kleine Streamingzahlen erreicht, zieht den Kürzeren, selbst, wenn die eigene Musik von vielen verschiedenen Nutzer:innen gestreamt wird. „Aus Sicht von PRO MUSIK ist es an der Zeit, das bisherige Pro-Rata Abrechnungsmodell neu zu evaluieren.", erklärt Axel Müller, 1. Vorstandsvorsitzender von PRO MUSIK.
Zeit für ein Umdenken
„Wir müssen ein Modell finden, mit dem auch kleinere und aufstrebende Künstler:innen ihre Musik auf Streamingplattformen vermarkten und dafür entsprechend vergütet werden.”, so Müller. Das UCPS ist das Zahlungsmodell, das bisher in der Branche, wie auch in der Forschung, am häufigsten diskutiert wird. Übersetzt bedeutet UCPS nutzerzentriertes Bezahlungsmodell. Dabei werden die Einnahmen aus der Abonnementgebühr oder den Werbeeinnahmen der individuellen Nutzer:innen direkt den Künstler:innen zugewiesen, die gestreamt wurden, anstatt zusammengelegt und auf der Grundlage der Gesamtstreamingzahlen aufgeteilt zu werden. Die Abrechnung erfolgt also auf Basis der tatsächlichen Streams der einzelnen Nutzer:innen.
Neue Studie sorgt für Transparenz und Aufklärung
Aufgrund des bisherigen Forschungsstandes ist vielerorts der Eindruck entstanden, dass der Einsatz eines UCPS kaum Auswirkungen auf das Einkommen von Musikschaffenden hätte. Dass dem nicht so ist, stellt PRO MUSIK in seiner aktuellen Studie fest. Laut dieser würde ein Viertel (25,5 %) der auf den Plattformen erzielten Umsätze umverteilt werden. „Die durch die Studie ermittelten signifikanten Umverteilungen der Einnahmen aus dem Musikstreaming sind ein deutliches Argument dafür, dass sich Musikschaffende sowie die Musikbranche (wieder) stärker mit dem aktuellen Bezahlsystem auseinandersetzen sollten, um eventuelle Disbalancen zu prüfen und den Weg zu zukunftsweisenden Alternativen zu bereiten." schlussfolgert Müller. Die Payment Option Transparency Studie soll aufzeigen, wie alternative Bezahlmodelle, wie das UCPS, das Einkommen von Musikschaffenden beeinflussen können. Ziel ist es, Aufmerksamkeit für entsprechende Alternativen zu schaffen, für Transparenz zu sorgen und Künstler:innen, die Branche sowie deren Konsument:innen zum Diskurs einzuladen, um langfristig eine faire und zukunftsweisende Bezahlung von Musiker:innen zu ermöglichen.
PRO MUSIK – Verband freier Musikschaffender e.V. wurde 2021 inmitten der Pandemie gegründet. Der Verband setzt sich für die Interessenvertretung freier Musiker:innen ein und fungiert als Kommunikator und Berater zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur. Das kreative musikalische Schaffen steht im Fokus, Genrezugehörigkeit und Ausbildung der Musiker:innen spielen für den Verband keine Rolle. Die Szene der freien Musikschaffenden ist hybrid und vielseitig und lässt sich von außen schwer in Raster einordnen. Hier setzt PRO MUSIK an und strebt danach, neue Lösungswege für eine soziale Absicherung und bessere Arbeitsbedingungen für freie Musikschaffende zu etablieren, die deren verschiedene Arbeitsmodelle und Einkommenssituationen angemessen berücksichtigen.
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