7. Hamburger Schifffahrtsdialog: VDR-Präsidentin fordert gemeinsame Anstrengung der maritimen Wirtschaft

Vor dem morgen stattfindenden Hamburger Schifffahrtsdialog hat die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder die maritimen Akteure zu gemeinsamem Handeln aufgerufen: „Bei dem Kraftakt, den die Dekarbonisierung für die Schifffahrt bedeutet, müssen Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen“, sagt Dr. Gaby Bornheim. Die Reeder seien sich ihrer Verantwortung bewusst und würden sich zu ihrem selbstgesteckten Ziel bekennen, bis zum Jahr 2050 klimaneutral unterwegs zu sein.

„Ein entscheidender Faktor wird aber sein, dass alternative Kraftstoffe in ausreichender Menge und flächendeckend zur Verfügung stehen“, sagt Bornheim. Hier seien nicht zuletzt Treibstoffhersteller und Häfen in der Pflicht, die nötigen Voraussetzungen für Produktion und Infrastruktur zu schaffen. Bornheim begrüßt in diesem Zusammenhang, dass Erlöse aus dem europäischen Emissionshandel, in den die Schifffahrt ab dem kommenden Jahr stufenweise einbezogen wird, der Erforschung grüner Antriebstechnologien zugute kommen sollen.

Der Einsatz „grün“ hergestellter Treibstoffe wie Ammoniak oder Methanol erfordert von den Schifffahrtsunternehmen erhebliche Investitionen in die Flotte. „Insbesondere bei der Frage der Neubau-Finanzierung darf man die überwiegend mittelständisch geprägten Reedereien nicht allein lassen“, fordert Bornheim, die dafür auch politische Lösungen anmahnt. Hamburg als bedeutender europäischer Hafen- und Schifffahrtsstandort könne hier wichtige Akzente setzen. „Ich freue mich, dass wir uns darüber auf dem Schifffahrtsdialog austauschen können“, sagt die VDR-Präsidentin.

2023 als „Jahr der Ausbildung“
Die Dekarbonisierung bedeutet auch für die Belegschaften an Land und die Crews an Bord eine beträchtliche Umstellung. „Wir werden hier enorme Anstrengungen unternehmen müssen, um unsere Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit den neuen Technologien zu schulen“, sagt Bornheim. Die VDR-Präsidentin verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmend angespannte Personalsituation bei den Reedereien: „Der Pool der ausgebildeten Nachwuchskräfte wird immer kleiner und der Wettbewerb um junge Talente wird immer härter“, so Bornheim. Es drohe langfristig ein Wissensverlust für die Branche, der zu einer erheblichen Schwächung des maritimen Standorts führen kann.

Der VDR hat deshalb das Jahr 2023 zum „Jahr der Ausbildung“ erklärt. Bornheim appelliert an die Reedereien und die gesamte maritimen Wirtschaft, sich im eigenen Interesse noch stärker für die Nachwuchsgewinnung zu engagieren.

Hochkarätig besetzte
Veranstaltung Der 7. Hamburger Schifffahrtsdialog in der Handelskammer Hamburg steht unter dem Motto: „Seeschifffahrt: Nachhaltig in die Zukunft – Perspektiven der Dekarbonisierung und Nachwuchssicherung“. Neben VDR-Präsidentin Dr. Gaby Bornheim nehmen Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation, sowie Jens Broder Knudsen, Vorsitzender des Vorstandes des Zentralverbandes Deutscher Schiffsmakler e. V., an einer Paneldiskussion zur Thematik teil.

Zudem sind einige hochkarätige Vorträge vorgesehen: Unter dem Titel „The Race to Zero Emission and the EU Strategy for Shipping“ wird Sotiris Raptis, Generalsekretär der European Community Shipowners’ Associations (ECSA), über die EU-Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Schifffahrt referieren. In einem zweiten Panel berichten zwei weitere VDR-Präsidiumsmitglieder aus der Praxis: Dr. Arnt Vespermann (CEO der Offen Group) äußert sich zu den Herausforderungen und Strategien einer Trampreederei. Nikolaus H. Schües (CEO der Reederei Laeisz) schildert die Erfahrungen seiner Reederei mit dem Transport und der Nutzung von Ammoniak in der Seeschifffahrt.

Zum 7. Hamburger Schifffahrtsdialog am 3. Mai in der Hamburger Handelskammer werden mehr als 150 Vertreterinnen und -vertreter von Reedereien, Hafenbetrieben, Schiffsmaklerunternehmen, Behörden sowie weiteren maritimen Institutionen erwartet.

Über Verband Deutscher Reeder (VDR)

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit seinen mehr als 150 Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Seeschifffahrt vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de

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