35 Jahre gemeinnützige Deutsche Venen-Liga e.V.

Defekte Venen sind keine Kleinigkeit. Im Gegenteil: Unbehandelt können sie zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen. Der Gründer der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL), Gustav Saam, hatte dies selbst erlebt und erlitten. Nach langer und unwirksamer Behandlung hatte sich bei ihm ein großflächiges und tief reichendes Unterschenkelgeschwür entwickelt.

In der Chirurgie einer großen Klinik war damals bereits die Unterschenkelamputation vorgesehen. Doch dann erfuhr Saam von einer Fachklinik für Venenerkrankungen in Bad Bertrich. Hier geschah das, was schon längst fällig gewesen wäre: Es wurde nicht nur eine Wundbehandlung des "offenen Beines" vorgenommen. Vielmehr wurde zunächst die Ursache ermittelt. Infolge einer Beinvenen-Thrombose war es zu einer hochgradigen Rückflussstörung gekommen, welche den Unterschenkel stark anschwellen ließ und schließlich zum offenen Bein in großer Ausdehnung führte.

Neben der Wundbehandlung wurden Kompressionsverbände angelegt, um der Schwellung entgegenzuwirken. Ergänzend gab es Beinübungen, damit die Muskeln beim Rücktransport des venösen Blutes helfen konnten – Bewegungsprogramm nach Plan statt weitgehender Bettruhe. So konnte das Bein gerettet werden.

Um seine Erfahrungen zu teilen und anderen Betroffenen zu helfen, rief Gustav Saam am 8. Juni 1988 die gemeinnützige DVL ins Leben. Noch heute schwebt sein Geist über der tagtäglichen Arbeit der DVL: Seit ihrer Gründung ist es Ziel ihrer Arbeit, Patienten über die Volkskrankheit Venenleiden zu informieren. Die DVL ist im regelmäßigen Austausch mit Fachärzten, besucht Fachkongresse und begleitet wissenschaftliche Studien. In den mehr als drei Jahrzehnten wurden viele tausend Patienten aufgeklärt, informiert und beraten.

Eine einheitliche Therapieempfehlung kann es nicht geben, denn jede Krampfader ist so individuell wie der Patient, dem sie Beschwerden bereitet. „Um bei den vielen Therapien den Überblick zu behalten und die richtige Entscheidung mit dem Patienten gemeinsam zu treffen, sollte der Arzt sehr viel Erfahrung in der Therapie von Venen haben und die gesamte Bandbreite aller Behandlungsmethoden beherrschen. Wir empfehlen immer einen Venenspezialisten, einen Phlebologen, aufzusuchen“, sagt DVL-Präsident Dr. Michael Wagner.

DVL informiert und berät
Die DVL gibt Patienten, behandelnden Ärzten und Krankenkassen neueste Informationen über moderne Behandlungsmöglichkeiten in Diagnostik und Therapie. Sie informiert über Möglichkeiten der Vorsorge und Risikominimierung von Krampfadern und Besenreisern — auch im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Traditionell ist auch das DVL-Venenmobil ganzjährig unterwegs, um in Unternehmen und Betrieben bundesweit Venenscreenings durchzuführen. Große Bedeutung hat der Deutscher Venentag®, der seit 2003 jährlich im April unter Beteiligung von Apotheken, Sanitätshäusern, Arztpraxen, Krankenkassen und Kliniken bundesweit stattfindet.

Darüber hinaus können Interessierte und Betroffene umfangreiches Informationsmaterial zu Therapie, Behandlung und Prävention bei der DVL kostenlos anfordern oder auf den Internetseiten der Deutschen Venen-Liga herunterladen.

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