Die abnehmende Anzahl an Handwerksbetrieben ist nicht nur für Bauherren ein zunehmendes Problem, sondern auch für die Handwerksinnungen. Denn die Innungen und ihre Landesverbände können ihre Aufgaben in der beruflichen Bildung, in der Nachwuchsgewinnung, in der Beratung ihrer Mitglieder, in der Vertretung ihrer politischen Interessen oder in der Aushandlung von Tarifverträgen nur erfüllen, wenn sie entsprechend stark organisiert sind.
Diesen Herausforderungen stellt sich die Fliesenleger-Innung Freiburg seit Jahren erfolgreich. Die Interessenvertretung der Fliesenleger, welche sich vom Landkreis Lörrach bis zum Landkreis Ortenau erstreckt, konnte in den vergangenen 10 Jahren sämtliche strukturell bedingten Abgänge durch Neumitgliedschaften ausgleichen. Sie ist mit 71 Mitgliedern eine der stärksten Innungen ihres Gewerks in Baden-Württemberg.
Stefan Baier, Obermeister der Innung seit 2018, sieht für diese konstant gute Entwicklung mehrere Gründe. Es gibt ein vergleichsweise junges und sehr motiviertes Vorstandsteam mit klarer Aufgabenverteilung, welches in den einzelnen Regionen fest verankert ist und die einzelnen Mitglieder und deren Bedürfnisse gut kennt. Die Innungsversammlungen sind überdurchschnittlich gut besucht. Sie sind wertvolle Netzwerkveranstaltungen zum gegenseitigen Austausch und beinhalten Vorträge mit stets aktuellem Themenbezug.
Zur Nachwuchswerbung sind Ausbildungsbetriebe mit finanzieller und organisatorischer Unterstützung der Innung auf sämtlichen Nachwuchswerbemessen der Region von Lörrach bis Offenburg vertreten, die Ausbildungsleistung der Betriebe wird finanziell nochmals gesondert honoriert.
Zur berufsfachlichen Weiterbildung der Betriebsinhaber veranstaltet die Innung jährliche Workshops, die für die Mitglieder kostenfrei sind. Eine gute Lobbyarbeit durch den Fachverband, eine professionell arbeitende Innungsgeschäftsstelle bei der Kreishandwerkerschaft und zahlreiche Dienstleistungen von der kostenfreien Rechtsberatung bis zu Firmenfitnessangeboten sind weitere Puzzleteile des Erfolgs der Innung.
Bei allen positiven Gesichtspunkten, die der Obermeister in der zurückliegenden Innungsversammlung stets mit den knappen Worten „es läuft“ kommentierte, gibt es aber auch einige kritische Punkte, die ihm Sorgen machen.
Dazu zählt er beispielsweise die Abwerbung von teuer ausgebildeten Fachkräften durch branchenfremde Arbeitgeber oder die zunehmenden Ansprüche der sogenannten Generationen Y und Z nach mehr Freizeit oder flexiblen Arbeitszeitmodellen, die oftmals nicht im Einklang stehen mit dem Auftragsvolumen bzw. dem Bedarf der Betriebe.
Grundsätzlich jedoch ist Stefan Baier durch und durch Optimist. Und so lautet das Motto seines Betriebs „Weil´s Spaß macht“ und Oli Gimber, Malermeister und Witze erzählender Youtube-Star, führte die an der Innungsversammlung zahlreich anwesenden Innungsmitglieder „mit Humor durch die Selbständigkeit“. Gute Laune steckt halt an.
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