RWE und badenova planen den Aufbau eines grünen Wasserstoffsystems für die Region Hochrhein

  • Bau einer 50-MW-Elektrolyse am RADAG Laufwasserkraftwerk in Albbruck geplant
  • Rund 8,5 km Wasserstoffpipeline am Hochrhein von Waldshut bis Albbruck geplant, Baubeginn voraussichtlich Anfang 2024
  • Erweiterung der Wasserstoff-Infrastruktur bis Grenzach in Prüfung
  • Potenzielle Abnehmer in der Region zwischen Waldshut und Lörrach sowie Basel (CH)

RWE und badenova wollen am Hochrhein gemeinsam einen Nukleus für die Erzeugung, den Transport und die Verteilung von grünem Wasserstoff aufbauen. Die Pläne dazu haben die beiden Unternehmen jetzt erstmals öffentlich vorgestellt.

Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation, sagt: „Mit der geplanten Elektrolyse-Anlage am RADAG-Laufwasserkraftwerk Albbruck können wir hier ab Ende 2026 grünen Wasserstoff in nennenswerten Mengen bereitstellen. Der grüne Strom dafür wird aus Erneuerbaren Quellen der Region kommen. Mit dem Projekt unterstützt RWE Industrie- und Verkehrskunden am Hochrhein dabei, ihre Prozesse auf grünen Wasserstoff umzustellen und so ihre Klimaziele zu erreichen. Durch die Kooperation mit den Projektpartnern tragen wir zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur bei, die die Region an entstehende Wasserstoffnetze in Deutschland und der Schweiz anbindet.“

„Für die Energie- und Wärmewende braucht es einen Mix aus regenerativ erzeugten Elektronen und Molekülen wie grünen Wasserstoff“, kommentiert badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher das Projekt. Für die Dekarbonisierung der Industrie plant der Versorger aus Freiburg jetzt die ersten acht Kilometer Wasserstoff-Pipeline am Hochrhein. „Für die Sicherung des Industriestandorts im Dreiländereck treiben wir mit Industriepartnern im Rahmen der Initiative 3H2 die Gasnetztransformation zu H2-Netzen aktiv voran“, erklärt Hölscher.

„Für die Gemeinde ist die Standortauswahl ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft. Die Synergieeffekte mit dem Gesundheitspark Hochrhein, dem PFA-Areal und der Verbandskläranlage liegen auf der Hand und runden das Projekt ab. Wir unterstützen aktiv die Energiewende und werden das Vorhaben tatkräftig unterstützen“, so Stefan Kaiser, der Bürgermeister der Gemeinde Albbruck.

RWE plant, in Albbruck neben dem Laufwasserkraftwerk der RADAG eine Elektrolyse-Anlage mit 50 Megawatt Leistung zu errichten. Diese soll mit grünem Strom aus der Region jährlich

bis zu 8.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Der bei der Elektrolyse in Albbruck entstehende Sauerstoff sowie die Prozesswärme sollen im geplanten Gesundheitspark des Kreises, im neuen Quartier auf dem Areal der früheren Papierfabrik Albbruck (PFA) sowie im benachbarten Verbandsklärwerk genutzt werden.

Parallel dazu plant die badenova Infrastrukturtochter badenovaNETZE den Neubau einer Wasserstoffleitung von Waldshut bis Albbruck, um Industrie- und Verkehrskunden auf beiden Seiten des Hochrheins zu erreichen. Eine entscheidende Initiative, um den hiesigen Wirtschaftsstandort für die Industrie attraktiv zu halten, da der Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz, den sogenannten European Hydrogen Backbone, erst in der letzten Ausbaustufe ca. 2040 vorgesehen ist. Die neue Trasse soll das Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffversorgung entlang des Hochrheins bilden und gleichzeitig die Anbindung von Baden-Württemberg an die europäische und nationale Wasserstoff-Infrastruktur ermöglichen. Die dafür initiierte Machbarkeitsstudie steht kurz vor dem Abschluss, um dann den Bau bis voraussichtlich 2025 umzusetzen. Für badenova ist das ein wesentlicher Eckpfeiler der regionalen Energie- und Wärmewende, um eine lebenswerte Zukunft auch für weitere Generationen zu gestalten.

Ausgehend von dem rund 8,5 km langen Leitungsabschnitt von Waldshut bis Albbruck ist ein Ausbau der Infrastruktur am Hochrhein in westlicher und östlicher Richtung möglich und aktuell in Prüfung, um die Wasserstoff-Pipeline bis ins Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich zu verlängern. Zudem ist die Anbindung an bestehende Infrastruktur möglich. Für die grenzübergreifende Vernetzung und Anbindung an ein parallel entstehendes Schweizer Wasserstoffnetz stehen badenova und RWE im Austausch mit den Industriellen Werken Basel der Basler Energieversorgerin (IWB), die zusammen mit der Fritz Meyer AG planen, den Vertrieb auf er Schweizer Seite zu übernehmen. Vorgesehen ist eine Anbindung an das Schweizer Netz durch eine infrage kommende Rheinquerung.

Im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2)“ des Umweltministeriums des Landes Baden-Württemberg hat badenova eine Förderung für die geplante Wasserstoffleitung erhalten. Den Förderbescheid hat Umweltministerin Thekla Walker am 4. April in Stuttgart übergeben. Um die Wirtschaftlichkeit des Projektes zu gewährleisten, wollen RWE und badenova weitere Fördermittel beantragen.

Weitere Infos zum Projekt: www.badenovanetze.de/wasserstoff

Über badenova:

Die Energieversorgung auf eine breitere Basis zu stellen, um unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, ist die zentrale Aufgabe mit Blick auf den Klimawandel. Mit über 1.600 Mitarbeitenden ist badenova ein leistungsstarker Arbeitgeber und ein 100-prozentig kommunales Unternehmen mit Sitz in Freiburg. Das Versprechen und Ziel des Unternehmens lautet: „Für eine lebenswerte Zukunft gestaltet der Umwelt- und Energiedienstleister badenova für und mit der Region die Energie- und Wärmewende.“

badenova und ihre Infrastruktur-Tochter badenovaNETZE beteiligen sich intensiv an der Entwicklung innovativer Wasserstoff-Technologien. Ziel ist es, Wasserstoff in den Süden Deutschlands zu bringen, um mit starken Partnern Baden-Württemberg an die europäische und nationale Wasserstoff-Infrastruktur anzuschließen. Denn Wasserstoff spielt für badenova eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität.

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Über RWE Aktiengesellschaft

RWE ist Gestalter und Schrittmacher der grünen Energiewelt. Mit einer umfassenden Investitions- und Wachstumsstrategie baut das Unternehmen seine leistungsstarke und grüne Erzeugungskapazität bis 2030 international auf 50 Gigawatt aus. Dafür investiert RWE in dieser Dekade mehr als 50 Milliarden Euro brutto. Das Portfolio basiert auf Offshore- und Onshore-Wind, Solar, Wasserkraft, Wasserstoff, Speichern, Biomasse und Gas. Der Energiehandel erstellt maßgeschneiderte Energielösungen für Großkunden. RWE verfügt über Standorte in den attraktiven Märkten Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum. Aus Kernenergie und Kohle steigt das Unternehmen verantwortungsvoll aus. Für beide Energieträger sind staatlich vorgegebene Ausstiegspfade definiert. RWE beschäftigt weltweit rund 19.000 Menschen und hat ein klares Ziel: klimaneutral bis 2040. Auf dem Weg dahin hat sich das Unternehmen ambitionierte Ziele für alle Aktivitäten gesetzt, die Treibhausgasemissionen verursachen. Die Ziele sind durch die Science Based Targets Initiative wissenschaftlich bestätigt und stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Ganz im Sinne des Purpose: Our energy for a sustainable life.

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