Krankenhausreform könnte jährlich 4.700 Krebspatienten das Leben retten

Eine konsequent umgesetzte Krankenhausreform würde die Qualität der medizinischen Versorgung deutlich erhöhen. Allerdings benötigt der Umbau der Brandenburger Krankenhaus-Landschaft umfangreiche Investitionen der öffentlichen Hand. Das waren Erkenntnisse einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde, die am Donnerstagabend im Potsdam Museum am Alten Markt stattfand.

Unter dem Titel „Gesundheitsversorgung auf dem Prüfstand – welche Chancen bieten die aktuellen Reformen für Brandenburg?“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Selbstverwaltung vor rund 50 geladenen Gästen. Hauptthema des Abends war die Krankenhausreform.

Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, sagte:
„Bei der Krankenhausreform muss die Qualität der Versorgung ein zentraler Aspekt sein, denn das rettet viele Menschenleben. So sollte beispielsweise verbindlich festgeschrieben werden, dass Krebspatientinnen und –patienten nur noch in Krebszentren behandelt werden dürfen. Wir haben in Brandenburg eine ganze Reihe hervorragender, anerkannter Krebszentren, aber viele Patientinnen und Patienten werden derzeit noch in kleineren Krankenhäusern behandelt, die nicht über die die notwendige personelle und technische Ausstattung verfügen. Wenn wir überall die Versorgung auf die zertifizierten Krebszentren konzentrieren würden, ließen sich jährlich bundesweit 4.700 Sterbefälle von Krebspatientinnen und -patienten vermeiden. Das zeigt eine aktuelle Auswertung auf Basis von Berechnungen von Prof. Jochen Schmitt von der Uni Dresden, der auch Mitglied der Krankenhaus-Reformkommission ist. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, warum es so wichtig ist, mit der Krankenhausreform voranzukommen, die Reformvorschläge nicht zu verwässern und genau festzulegen, welches Krankenhaus welche Leistungen anbieten darf.“

Michael Zaske, Abteilungsleiter Gesundheit, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, sagte: „Viele Kliniken haben schon seit Jahren strukturelle Probleme mit der Art der Finanzierung und der Sicherung des Fachkräftebedarfs. Dies wurde durch die Pandemie eher noch verstärkt. Personalmangel und finanzielle Fehlanreize durch das Fallpauschalensystem setzen sie ohne Reform daher weiter unter Druck. Diese Herausforderungen müssen wir jetzt gemeinsam lösen. Die Krankenhausreform ist deswegen notwendig. Der wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser muss reduziert werden. Die Krankenhausplanung muss aber Ländersache bleiben. Für die Gesundheitsversorgung sind und bleiben Krankenhäuser wichtige Anker. Das gilt gerade für dünnbesiedelte Flächenländer wie Brandenburg. Wir müssen auch künftig regionale Besonderheiten berücksichtigen können. Die Grundversorgung im ländlichen Raum muss auch in Zukunft im ambulanten wie im stationären Bereich sichergestellt werden. Der Blick muss auf die konkrete regionale Gesundheitsversorgung mit unterstützendem Rahmen des Bundes gerichtet werden. Dafür setzen wir uns im Rahmen der Bund-Länder-Beratungen zur Krankenhausreform aktiv ein.“

Bei der Diskussionsrunde wurden zudem auch die Pflegereform und die Chancen einer stärkeren Ambulantisierung erörtert. Dabei wurde deutlich, dass die Reform der Kliniklandschaft nur ein erster Schritt sein kann, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Versorgungslandschaft.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Diskussion finden Sie auf unserem AOK Nordost Forum.

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