Berliner Bezirksmeister informieren sich über die wirtschaftliche Situation des Deutschen Dachdeckerhandwerks

Am Dienstag, 28. März 2023, trafen sich Vorstand und Bezirksmeister der Dachdecker-Landesinnung Berlin zu ihrer traditionellen Frühjahrssitzung in der Geschäftsstelle.

Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann freute sich in seiner Begrüßung über die vollzählig erschienenen Kollegen und richtete den Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres 2023:

„Wir haben trotz aller Probleme ein gutes Jahr hinter uns, aber merken jetzt deutliche Bremsspuren aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung“, so Mann.

Hauptredner des Abends war der Bereichsleiter Betriebswirtschaft des ZVDH, Felix Fink. Er berichtete den Berliner Dachdeckern über die aktuelle wirtschaftliche Situation des Dachdeckerhandwerks in Deutschland. Aktuell drohe dem Land bei geringem Wachstum und hoher Inflation eine sogenannte Stagflation. Damit sei der Wirtschaftsstandort Deutschland unter Druck.

Fink stellte fest, dass das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen jährlich fertigzustellen, in weiter Ferne liegt. Hauptgründe seien ein steigendes Zinsniveau und zunehmende Anforderungen an die energetische Sanierung, die das Bauen verteuern. Dagegen sieht Fink die Dachdecker gemeinsam mit Zimmerern und Elektrikern aufgrund der Energiewende im Aufwind. Im Gegensatz zum Bauhauptgewerbe könnten sich diese Gewerke auch 2023 über steigende Umsätze freuen.

Bei Dachdeckungs- und Abdichtungsarbeiten in der Sanierung sind die Preise 2021 um 17,9 % und 2022 um 19,3 % gestiegen. Das sei gewaltig. Weiter führte Fink aus, dass in den nächsten Jahren altersbedingt ein Drittel der Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk ausscheiden werden. Dies wird die Personalknappheit weiter verschärfen.

Weitere Ausführungen machte Fink zur aktuellen Steuersituation bei PV-Anlagen. Hier sind nach den neuesten Beschlüssen der Bundesregierung alle Leistungen bei der Montage von PV-Anlagen umsatzsteuerbefreit. Dies kann auch für die Stellung von Gerüsten und die Unterkonstruktionen gelten, wenn beide Maßnahmen ausschließlich der Errichtung einer Solaranlage dienen. Daher empfahl er, alle Zusatz- und Nebenleistungen als Komplettlösung im Paket anzubieten.

Weiter ging es beim Thema Solar mit Andreas Muntinga von der Solar Allianz Network GmbH. Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen mit umfangreichem Dienstleistungsangebot rund um die Projektierung und Errichtung von Solaranlagen. Muntinga arbeitet bereits seit rund 20 Jahren mit der Berliner Dachdecker-Landesinnung zusammen und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk zwischen Behörden, Planern, Anbietern, Kunden und Handwerkern, das er weiter ausbauen möchte. Er steht für die Planung und Koordinierung von Solarprojekten zur Verfügung. Außerdem bietet er Schulungen und Weiterbildungsseminare im Bildungszentrum der Landesinnung an.

Abschließend berichteten Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann und Geschäftsführer Ruediger Thaler über Aktuelles aus der Verbandsarbeit. Zahlreiche Schulungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Solartechnik bilden weiterhin den Schwerpunkt im Weiterbildungsangebot des Bildungszentrums. Die Dachdecker-Landesinnung hat ein umfangreiches Infopaket Solar zusammengestellt, das laufend aktualisiert und in regelmäßigen Abständen an die Mitglieder verschickt wird. In diesem Paket finden sich umfangreiche Informationen und Formulare zum Thema. Am 25. April wird es wieder ein Come-Together mit den Innungen Elektro und Sanitär im Dachdeckerbildungszentrum geben, um weitere Kooperationspartner für die Montage von Solaranlagen zu finden.

Bei der Nachwuchswerbung ist die Landesinnung nach wie vor in den sozialen Netzwerken sehr aktiv. Insbesondere die Werbung bei TikTok stößt auf große Resonanz.

Zum Schluss der Veranstaltung resümierte Mann, dass die Berliner Dachdecker aufgrund des Solargesetzes in Berlin umfangreiche Zusatzaufträge zu erwarten hätten. Gleichwohl dürfe man aufgrund der zahlreichen gesamtwirtschaftlichen Probleme nur mit verhaltenem Optimismus nach vorne schauen. Von der Ampelkoalition forderte Mann bei der Formulierung von Klimazielen mehr Realismus und weniger Ideologie.

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Die Dachdecker-Landesinnung Berlin repräsentiert als berufsständische Organisation rund 200 Dachdecker-Fachbetriebe in der Bundeshauptstadt.

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