AOK untersucht Fehlzeiten-Entwicklung in der Pflege

Krankschreibungen haben in Niedersachsen im vergangenen Jahr auch in den Pflegeberufen einen Höchststand erreicht: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die professionell pflegen, fielen 2022 an 9,4 Prozent aller Arbeitstage aus, so oft wie nie zuvor. 2021 lag dieser Anteil noch bei 7,7 Prozent und vor elf Jahren bei 6,9 Prozent (s. Abbildung). Das zeigt eine aktuelle Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK Niedersachsen.

„Um die Menschen in diesen verantwortungsvollen Berufen nachhaltig zu entlasten, muss die Politik die notwendigen Reformen im Krankenhaus- und Pflegebereich auf den Weg bringen. Mit der Initiative „Pflege.Kräfte.Stärken.“ setzt die AOK Niedersachsen ganz konkret im Arbeitsalltag der Pflegebranche an und unterstützt hier mit gezielten Angeboten“, so AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter anlässlich des Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April.

Der Vergleich mit anderen Berufsgruppen zeigt: Mit durchschnittlich 27 AU-Tagen lagen die mehr als 90.000 AOK-versicherten Beschäftigten in der Pflege im vergangenen Jahr sieben Fehltage (37,4 Prozent) über dem Durchschnitt aller bei der AOK versicherten Berufstätigen. Insgesamt summierten sich ihre Fehlzeiten auf rund 2,5 Millionen Tage.

Vergleicht man die Entwicklung der Krankenstände in der Pflege über die vergangenen elf Jahre, ergibt sich für Niedersachsen ein Anstieg von 36,2 Prozent (alle Berufe: 36,5 Prozent).

Am häufigsten krankgeschrieben waren Beschäftigte in Pflegeberufen aufgrund von Atemwegserkrankungen. Statistisch hat fast jede Pflegeperson diese Diagnose einmal bekommen und blieb damit durchschnittlich acht Tage zu Hause. Im Vergleich: Um eine Muskel- und Skelett-Erkrankung auszukurieren, waren durchschnittlich 20 Tage nötig, bei einer psychischen Erkrankung etwa 33 Tage.

Angebote zur Betrieblichen Gesundheitsförderung

Die AOK Niedersachsen berät Pflegeeinrichtungen und Kliniken landesweit mit einem 30-köpfigen Fachteam „Pflege.Kräfte.Stärken.“ zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und Bewohnerprävention. Die Beratung findet vor Ort oder auch in digitaler Form statt. Dabei werden die konkreten Bedarfe der Betriebe ermittelt und dann aktiv auf Basis bewährter Angebote unterstützt – von Stressbewältigung über ergonomisches Arbeiten bis zu Dienstplangestaltung. Mehr Achtsamkeit im Umgang mit den eigenen Ressourcen und ein gesunder Umgang mit Stress verbessern für Pflegekräfte und ihre Führung Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Ein wichtiger Teil der Initiative ist die Pflege-Mediathek, die in Niedersachsen bereits von mehr als 1000 Pflegeeinrichtungen genutzt wird. Sie bietet Unternehmen multimediale Schulungen rund um die Themen Pflege, Prävention und Betriebliche Gesundheitsförderung.

Über AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen (Marktanteil 38 Prozent). Rund drei Millionen Versicherte können sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an über 100 Standorten vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung 14 Milliarden Euro.

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