Als "Station für palliative Therapie" konnten in den Anfängen fünf Patienten stationär betreut werden. Kurze Zeit später entstand als Ergänzung ein palliativer Hausbetreuungsdienst für die Beratung und Betreuung der Patienten und ihrer Familien zu Hause. Ehrenamtlich tätige Menschen beteiligten sich von Anfang an aktiv an der Versorgung und Begelitung der Patienten und ihrer Angehörigen. Der Bedarf an palliativmedizinischer Versorgung in Köln und an der Uniklinik stieg ständig und so wurde 1992 auf dem Campus der Uniklinik Köln das Dr. Mildred Scheel-Haus gebaut. Die stationäre Palliativversorgung konnte nun auf 15 Betten erweitert werden und der Hausbetreuungsdienst erhielt einen eigenen Stützpunkt.
„Dr. Mildred Scheel, Gründerin der Deutschen Krebshilfe, unterstützte die 1983 noch als Modellprojekt geplante Initiative tatkräftig, ideell und nicht zuletzt aber auch finanziell. In dieser Tradition spielt die Deutsche Krebshilfe bis heute bei der weiteren Entwicklung der Palliativmedizin in Köln und in ganz Deutschland insbesondere durch die Etablierung von Stiftungslehrstühlen eine wesentliche Rolle“, sagt Univ.-Prof. Raymond Voltz, der das Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln seit 2004 als Direktor leitet.
Mit Einrichtung des Lehrstuhls für Palliativmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln entstand 2004 das Zentrum für Palliativmedizin als fachlich eigenständige Klinik unter der Leitung von Prof. Voltz als Direktor und Lehrstuhlinhaber. „Ein umfassendes, sektorenübergreifendes multiprofessionelles palliativ-hospizliches Versorgungskonzept, das Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlich Tätigen, Lehre, Forschung Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie gesellschaftliche und gesundheitspolitische Aktivitäten bestimmen heute das Profil unseres Zentrums als Bestandteil einer universitären Einrichtung der Hochleistungsmedizin“, so Univ.-Prof. Raymond Voltz . Die Kooperation mit dem Centrum für integrierte Onkologie (CIO), der Klinik I für Innere Medizin und dem Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK) in der Patientenversorgung und bei Forschungsprojekten sowie die Einführung der Palliativmedizin als Pflicht- und Prüfungsfach für Medizinstudierende waren weitere wesentliche Meilensteine.
Das Zentrum für Palliativmedizin war und ist aber nicht nur innerhalb der Uniklinik Köln Dreh- und Angelpunkt der Palliativversorgung, sondern auch in der Stadt Köln ein wesentlicher Impulsgeber für die Weiterentwicklung regional vernetzter palliativ-hospizlicher Versorgungsstrukturen. Das durch Prof. Voltz gegründete Palliativ- und Hospiznetzwerk Köln e.V. versteht sich als ein engmaschiges Netz, um für Köln eine wirksame und tragfähige vernetzte Versorgung zu entwickeln und zu koordinieren. Es fungiert als Plattform für alle an der Versorgung beteiligten Akteure, als Grundlage für eine qualifizierte und flächendeckende Palliativversorgung in Köln sowie als Ansprech- und Beratungsstelle sowohl für die Bevölkerung als auch für Leistungserbringer.
Darüber hinaus nimmt das Zentrum für Palliativmedizin seinen gesellschaftlichen Auftrag (Third Mission) wahr und etabliert gemeinsam mit anderen Akteuren seit drei Jahren die Caring Community Köln. Ziel ist es, die Kölner Stadtgesellschaft im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu stärken. Dazu werden die bestehenden Kölner Angebote noch besser vernetzt und neue Formate entwickelt.
Das Jubiläumssymposium „40 Jahre Palliativmedizin an der Uniklinik Köln – Von der ersten Palliativstation Deutschlands zu Caring Community Köln“ findet am Donnerstag, den 20.04.2023 von 16:00 bis 18:30 Uhr im Gebäude des CIO auf dem Campus der Uniklinik Köln statt. Erstmals wird hier der Heinz-Pichlmaier-Preis, ein Forschungspreis für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler dotiert mit 3.000 Euro, verliehen.
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