Nachdem bekannt wurde, dass Stammzelltransplantationen Leben retten können, ließen sich in Deutschland bereits ab 1985 immer mehr potenzielle Spender bei den ersten Knochenmarkspenderdateien registrieren. Um die Suche nach einem passenden Spender effizienter zu gestalten, entwickelte die Ulmer Arbeitsgruppe um Prof. Goldmann und Dr. Müller bereits 1989 ein spezielles Programmsystem und eine erste zentrale Datenbank. Nur zwei Jahre später beauftragte das Bundesministerium für Gesundheit die Ulmer Arbeitsgruppe damit, ein zentrales bundesweites Register mit anonymen Spenderdaten aufzubauen und ihr System für die Spendersuche weiterzuentwickeln. So wurde schließlich am 27. April 1992 das ZKRD in Ulm gegründet. Seitdem hat das ZKRD gemeinsam mit seinen Partnern viele Meilensteine erreicht: Erst im Januar 2022 wurde es z. B. mit knapp 9,7 Millionen registrierten Spendern und Nabelschnurblutpräparaten in Spenderdateien und Nabelschnurbanken zum weltweit größten nationalen Stammzellspenderregister.
Über eine halbe Million bearbeitete Suchanfragen
Von der Suche nach einem geeigneten nicht-verwandten Spender bis hin zum Transport und der Transplantation von Stammzellpräparaten beteiligen sich verschiedene Partner an den Prozessen. In Deutschland koordiniert das ZKRD dieses Zusammenwirken von u. a. Transplantationszentren, Sucheinheiten, Spenderdateien und ausländischen Spenderregistern. Durch die enge Vernetzung kann der komplexe Suchprozess nach einem passenden Spender in kürzester Zeit stattfinden. Seit seiner Gründung gingen im ZKRD über eine halbe Million solcher Suchanfragen ein und die Zahl wächst: Jährlich kommen über 3.500 Suchanfragen für Patienten aus Deutschland sowie über 30.000 für Patienten aus dem Ausland dazu.
Gemeinsam Hoffnung schenken
Das ZKRD war an insgesamt über 110.000 Stammzellentnahmen für die Behandlung schwerkranker Menschen im In- und Ausland in den vergangenen 30 Jahren beteiligt.
„So vielen Patienten durch Stammzelltransplantationen eine Chance auf Leben zu geben – das lässt sich nur mit einem funktionierenden Netzwerk aus allen beteiligten Partnern realisieren. Dafür können wir uns nicht genug bedanken. Gemeinsam können wir so seit 30 Jahren Hoffnung schenken“, so PD Dr. Joannis Mytilineos, medizinischer Geschäftsführer des ZKRD. Die Effizienz dieser Zusammenarbeit zeigt sich auch in den Zahlen der weltweiten Blutstammzelltransplantationen: Mittlerweile sind bei knapp 40 % der weltweiten nicht-verwandten Blutstammzelltransplantationen Spender aus Deutschland beteiligt. Auch zukünftig möchte sich das ZKRD gemeinsam mit seinen Partnern dafür einsetzen, dass Patienten aus der ganzen Welt so schnell wie möglich das am besten geeignete Transplantat und somit eine Lebenschance erhalten.
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