Wintershall Dea und Fluxys planen gemeinsame Infrastruktur für CO2-Transport

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  • CO2-Emissionen aus süddeutschen Industriezentren sollen über Belgien zu Speicherstätten in der Nordsee transportiert werden
  • Zusammenarbeit auch beim Ausbau der Offshore-Infrastruktur geplant
  • CO2-Infrastruktur entscheidend für den Umbau hin zu einer klimafreundlichen Industrie

Wintershall Dea und Fluxys arbeiten gemeinsam an einem grenzüberschreitenden CO2-Pipelinenetz zwischen Süddeutschland und Belgien. Dazu haben die beiden Unternehmen jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. CO2-Emissionen aus den Industriezentren in Süddeutschland sollen über das geplante Pipelinenetz zur deutsch-belgischen Grenze transportiert werden. Von dort wird das CO2 über das von Fluxys entwickelte CO2-Netz in Belgien nach Zeebrügge an der belgischen Nordseeküste und anschließend zu Offshore-CCS-Speicherstätten in der Nordsee transportiert, an denen Wintershall Dea beteiligt ist.

Fluxys, ein Fernleitungsnetzbetreiber mit Hauptsitz in Belgien, entwickelt in Zeebrügge einen CO2-Hub als Sammelpunkt für den Weitertransport von Industrie-Emissionen zu sicheren Lagerstätten unter dem Meeresboden der Nordsee. Wintershall Dea plant mit CO2nnectNow ebenfalls einen CO2-Hub an der deutschen Nordseeküste in Wilhelmshaven. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit prüfen die beiden Unternehmen auch den gemeinsamen Bau eines Offshore-Transportsystems, das von Zeebrügge und Wilhelmshaven aus zu CO2-Speicherstätten in der Nordsee führt.

„Mit Fluxys haben wir einen starken Partner, um den Ausbau des CO2-Transportnetzes voranzutreiben und so die nötige Infrastruktur für die Abscheidung und Speicherung von CO2-Emissionen aus der Industrie zu schaffen“, so Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer und Vorstandsmitglied von Wintershall Dea. „In Norddeutschland sind wir durch unseren geplanten CO2-Hub in Wilhelmshaven bereits gut aufgestellt Durch die Kooperation mit Fluxys wollen wir nun auch der Dekarbonisierung von Industriestandorten in Süddeutschland eine Perspektive bieten.“

"Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Wintershall Dea, um die Dekarbonisierung der Industrie in Süddeutschland und darüber hinaus zu beschleunigen. Die Initiative passt perfekt zur Strategie von Fluxys. Wir wollen der entscheidende Partner sein, um die Energiewende voranzubringen", sagt Pascal De Buck, CEO von Fluxys Belgien. "Einer unserer Hauptschwerpunkte ist die Entwicklung einer frei zugänglichen CO2-Infrastruktur, um CO2 abzuscheiden und zu speichern. Die CCS-Kette ist entscheidend, wenn die Industrie dekarbonisiert werden aber gleichzeitig Wirtschaftstätigkeit und Beschäftigung beibehalten werden sollen. Wir wollen dem Markt die erforderliche Transportkapazität für 30 Millionen Tonnen CObis 2030 bieten."

Derzeit bestehen zwar noch rechtliche Hürden, um das CO2 zu Lagerstätten außerhalb Deutschlands zu transportieren, die deutsche Politik hat das Potenzial von CCS aber mittlerweile erkannt. Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium hat erst kürzlich im Evaluierungsbericht zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz darauf hingewiesen, dass die sichere Speicherung von jährlich bis zu 73 Millionen Tonnen CO2 unter dem Meeresboden notwendig sei, um Net Zero bis 2045 zu erreichen.

Wintershall Dea treibt bereits CCS-Projekte in Nordeuropa voran. In Dänemark soll Anfang März im Rahmen des Projekts Greensand zum ersten Mal COunterirdischgespeichert werden. Wintershall Dea ist führendes Mitglied im Greensand-Konsortium, bei dem erstmalig auf dem europäischen Kontinent die gesamte CCS-Wertschöpfungskette umgesetzt wird. Neben Dänemark verfolgt Wintershall Dea auch in Norwegen CCS-Projekte, zum Beispiel mit dem CCS-Projekt Luna, bei dem es ebenfalls um den Aufbau grenzüberschreitender CCS-Wertschöpfungsketten geht.

Über die Wintershall Dea AG

Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 11 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Das Unternehmen wird sich aus Russland zurückziehen. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea wird die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken. Wir unterstützen die Initiative der Weltbank „Zero Routine Flaring by 2030“, die darauf abzielt, das routinemäßige Abfackeln in eigenoperierten Anlagen bis 2030 zu beenden. Darüber hinaus planen wir, die weltweiten Bemühungen zur Dekarbonisierung zu unterstützen, indem wir ein Carbon Management- und Wasserstoff-Geschäft aufbauen, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen über 2.000 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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