Die Produktnormenreihe EN 16510 ersetzt gleich fünf ältere Normen – die EN 13240 für Raumheizer, die EN 13229 für Kamine-/Heizeinsätze, die EN 12815 für Herde, die EN 12809 für Heizkessel und die EN 14785 für Pelletfeuerstätten. Mit der Einführung der neuen Normenreihe werden unter anderem wesentliche Anforderungen der europäischen Ökodesign-Verordnungen 2015/1185 und EU 2015/1186 umgesetzt. Anstelle von drei unterschiedlichen Staubmessmethoden wurde eine einheitliche Staubmessmethode (EN-PME) neu entwickelt. Zudem werden mit der neuen Normenreihe auch die Verfahren zur Ermittlung der Kenngrößen für die Energieeffizienzkennzeichnung umgesetzt und raumluftunabhängige Feuerstätten in den Anwendungsbereich der Norm aufgenommen.
„Die EN 16510 unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten deutlich von ihren Vorgängernormen“, erklärt Dirk Weisgerber vom Kompetenzzentrum für Feuerungs- und Wärmetechnik der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Aus diesem Grund muss nach Einschätzung des TÜV SÜD-Experten überprüft werden, ob die vorhandenen Daten aus bestehenden Prüfberichten den neuen Anforderungen entsprechen. Wenn das nicht der Fall ist, können Nachprüfungen erforderlich sein. In einigen Fällen wird die Einführung der EN-16510-Normenreihe sogar dazu führen, dass eine neue Typprüfung durchgeführt werden muss. Die Übergangsfrist beträgt maximal drei Jahre nach Inkrafttreten der neuen Norm, kann aber auch kürzer festgelegt werden. Dirk Weisgerber rät Herstellern, die Umstellung auf die neue Norm schnell anzugehen, da Nachprüfungen oder Typprüfungen mit hohem Zeitaufwand verbunden sind.
Emissionsarmer und effizienter Betrieb von Feuerstätten
In Kooperation mit dem HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik hat TÜV SÜD auch ein Zertifizierungsprogramm für den emissionsarmen und effizienten Betrieb von Einzelraumfeuerstätten für Scheitholz entwickelt. Das Programm geht bezüglich des Emissionsverhaltens und der technischen Ausstattung über die Anforderungen der gültigen Normen hinaus, um den Einfluss des Anwenders auf den Betrieb seiner Feuerstätte zu minimieren. „Der Anwender hat mit seinem Verhalten einen starken Einfluss auf das Emissionsverhalten“, erklärt Dirk Weisgerber. „Durch entsprechende technische Einrichtungen lässt sich dieser Einfluss verringern und die umweltfreundliche Handhabung für den Betreiber vereinfachen.“ Dazu gehört beispielsweise die Ausstattung der Feuerstätte mit einer Verbrennungsluftsteuerung/-regelung und/oder einem nachgeschalteten Partikelabscheider.
Die Besucher der World of Fireplaces können sich am TÜV SÜD-Stand nicht nur über die Anforderungen der EN 16510 und die Zertifizierung für den emissionsarmen und effizienten Betrieb von Einzelraumfeuerstäten informieren, sondern auch über alle anderen Leistungen des Kompetenzzentrums Feuerungs- und Wärmetechnik. Weitere Informationen dazu gibt es auch unter www.tuvsud.com/zertifizierung-feuerstaetten.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de
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