„Bis zu 25 Prozent des bayerischen Wärmebedarfs für Häuser und Wohnungen kann theoretisch mit Geothermie gedeckt werden. Dieses große Potenzial wollen wir für die Wärmewende zunehmend erschließen. Das geht nur gemeinsam mit den Kommunen. Ich freue mich deshalb sehr, dass mehr als 80 Vertreter von Städten und Gemeinden bei der Fachtagung vertreten sind.“, begrüßte der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, die Teilnehmenden.
Durch das Programm leitete Moderatorin Katrin Ostermeier, kaos GmbH, die die Teilnehmenden eingangs zu ihren persönlichen Erfahrungen mit der Tiefengeothermie befragte. Viele der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter bayerischer Kommunen und Landkreise haben bereits erste Erfahrungen mit der Technologie gemacht oder planen zukünftig Projekte in ihren Gemeinden umzusetzen.
Während der Mittagspause bot sich den Teilnehmenden viel Raum zur Vernetzung sowie die Möglichkeit zur Besichtigung der AFK Geothermie GmbH in Aschheim. Das Unternehmen wurde zuvor von Geschäftsführerin Dr. Martina Serdjuk vorgestellt. Bereits seit 2009 beliefert die Tiefengeothermieanlage Bürgerinnen und Bürger aus den Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim mit geothermaler Wärme und gilt damit als eines der ersten interkommunalen Geothermieprojekte.
„Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim bei München zeigen, wie die Kommunen im Verbund solche Projekte stemmen können. Denn die größte Hürde bei der Realisierung sind und bleiben die sehr hohen Investitionskosten. Mit der neuen Bundesförderung für effiziente Wärmenetze kommt aus Berlin dazu endlich ein gutes Hilfsprogramm. Als Freistaat fördern wir die Geothermieforschung mit 10 Millionen. Und wir verstärken die zuständigen Genehmigungsbehörden mit zusätzlichen Personalstellen, um die Verfahren zu beschleunigen.“, fasst der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die aktuellen Rahmenbedingungen zusammen.
Die Komplexität von Tiefengeothermieprojekten sowie Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Finanzierung beleuchteten Christian Nolte, opportunities & friends GmbH, und Benjamin Richter, Rödl & Partner GmbH, in ihren Vorträgen.
Mit Informationen zur aktuellen Situation und Rechtsgrundlagen eröffnete Rainer Zimmer, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie den Nachmittagsblock des C.A.R.M.E.N.-Fachgesprächs. Tobias Roth und Gunnar Maaß, Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. erörterten im Anschluss wie Tiefengeothermieprojekte Teil einer kommunalen Wärmeplanung sein können und welche Fördermöglichkeiten es dabei gibt.
Mit dem Fokus auf die Öffentlichkeitsarbeit beleuchtete Marlene Käppler, ENERCHANGE GmbH & Co. KG, den Aspekt der Akzeptanz von Geothermieprojekten in der Bevölkerung und zeigte Mittel und Wege auf, Bürgerinnen und Bürger einzubinden.
Bei einer abschließenden Diskussionsrunde beantworteten die Referierenden sowie Nora Medgyesi, Geothermie-Allianz Bayern, Fragen rund um aktuelle Projekte, Herausforderungen und Chancen der Tiefengeothermie. Die Expertinnen und Experten waren sich darin einig, dass die aktuelle Situation mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) sowie einem hohen Rückhalt aus der Bevölkerung eine große Chance für die Realisierung von Projekten bietet.
„Wir hoffen, wir konnten mit den Vorträgen Impulse setzen und Sie motivieren, sich weiter mit der Tiefengeothermie zu beschäftigen“, schloss Carina Kuchler, Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK), die Tagung und bedankte sich bei allen Partnern, Expertinnen und Experten sowie Teilnehmenden für ihr Engagement für die Energiewende.
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