Die Sonderausstellung hat es sich zum Ziel genommen, zu zeigen, dass die Toilette ein hochinteressantes Zeugnis unserer Kultur und sogar der menschlichen Zivilisation ist. Die Toilette sagt viel über unsere Gesellschaft aus, obwohl wir sie eigentlich kaum beachten, weil sie ein alltäglicher, unverzichtbarer und eigentlich ein rein funktionaler Einrichtungsgegenstand ist. Dass die Toilette tatsächlich viel mehr ist, beweist die aktuelle Sonderausstellung im Porzellanikon, in der die Geschichte des „stillen Örtchens“ von der Antike bis in die Moderne präsentiert wird, wobei auch Tabu-Themen angesprochen werden. Heutzutage übernehmen Toiletten auch eine wichtige ästhetische Funktion und werden damit Teil eines stimmigen, innenarchitektonischen Gesamtkonzeptes z.B. in Bars und Restaurants. Es ist der Trend zu durchgestylten Toiletten, die aus einem Lokalbesuch ein angenehmes und harmonisch abschließendes Erlebnis machen. Erst wenn auch die Toilette die Gäste staunen lässt, darf man sich dessen sicher sein, dass der gesamte Besuch einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Zum Lifestyle-Produkt wurde die Toilette erst im Laufe der Zeit, nachdem sie einen eigens für sie vorgesehenen Raum in der Wohnung erhielt – was nur 70 Jahre her ist. Sie sollte nicht nur praktisch sein, sondern Teil eines Wellness-Konzeptes werden.
In der Sonderschau können Besucherinnen und Besucher die neuesten Entwicklungen im Bereich des WCs bestaunen, einen Blick hinter die Wand werfen, an der ein WC befestigt ist und sich anhand zahlreicher Exponate auch Inspirationen für den eigenen Badezimmerumbau holen.
Der Blick zurück in die Ursprünge der Toilette zeigt, dass die alten Römer und Griechen interessanterweise recht fortschrittlich waren, weil sie bereits über Wasserleitungen verfügten und die Intimsphäre ohne Schamgefühle empfunden und gelebt wurde.
Dies änderte sich im Mittelalter, als das lange Zeitalter der Plumpsklos und Nachttöpfe anbrach. Die Toilette mit Wasserspülung entwickelte sich erst im ausgehenden 19. Jahrhundert, was mit der fortschreitenden Industrialisierung zusammenhängt.
Wie sehr sich die Trends im Toilettendesign seitdem geändert haben, zeigt die Ausstellung an einer Auswahl von Toiletten aus 120 Jahren – von den üppigen Blumendekoren um 1900 über die knallbunte Sanitärkeramik der 1960er und 1970er-Jahre bis hin zu den aktuellen spülrandlosen Wand-WCs – natürlich auch mit Duschfunktion. Neben aufwändig bemalten Waschgarnituren, Nachttöpfen, die als Sessel verkleidet daherkommen, und zahlreichen Toiletten, die die Entwicklung des Wasserklosetts zeigen, können Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung unter anderem verschiedene Toiletten aus dem Reisebereich sowie Teile eines Weltraumurinals bestaunen. Denn das Thema Toilette ist so universell, dass es die Menschen sogar im Weltraum beschäftigt.
Porzellanikon Selb
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Tel.: +49 9287 91800-0
besucherservice(at)porzellanikon.org
Laufzeit der Sonderausstellung:
13. Mai bis 26. November 2023
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Feiertage 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Montags geschlossen
Eintrittspreise
Selb 5,00 € / 4,00 € ermäßigt
Kombikarte mit dem Porzellanikon Hohenberg 6,50 € / 5,00 € ermäßigt
Eintritt Sonntags immer nur 1,00 €, Kinder bis 18 Jahre kostenlos
Verantwortliche Kuratorin:
Dr. des. Joana Mylek
Kuratorin für Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte
joana.mylek@porzellanikon.org
+49 9287 91800314
Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Telefon: +49 (9287) 91800-0
Telefax: +49 (9287) 91800-999
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