Alternativen zum ÖPNV
Es sind schlecht oder gänzlich unbeleuchtete Wege und Plätze, Parks oder öffentliche Nahverkehrsmittel, vor denen sich Menschen auf ihrem nächtlichen Heimweg fürchten. Nicht immer ist ein Ausweichen möglich oder der Heimweg ist zu Fuß einfach zu lang. In einigen Städten gibt es laut ARAG Experten Frauennachttaxis, die ausschließlich von Frauen genutzt werden können. Oft sitzen hier Fahrerinnen am Lenkrad. Aber auch, wenn dieser spezielle Fahrdienst für Frauen in vielen Fällen etwas günstiger ist als die normale Taxifahrt, bleibt es eine kostspielige Variante.
Echte Begleiter für den Heimweg
Wenn Freundin, Kumpel oder Partner nicht anwesend sind, wenn der Heimweg angetreten wird, könnte ein Telefonat helfen, sich sicherer zu fühlen. Was aber, wenn bereits alle schlafen? Die ARAG Experten empfehlen in diesen Fällen das Heimwegtelefon . Hier sitzen Ehrenamtler am Telefon und unterhalten sich mit den Anrufenden, bis sie sicher zu Hause sind. Aufgenommen werden Name, Telefonnummer und Route, auf der der Anrufende unterwegs ist. Während des Telefonats verfolgen die Mitarbeiter den Heimweg über eine Karte und wissen so zu jeder Zeit, wo sich der Gesprächspartner befindet. Im schlimmsten Fall könnte daher auch umgehend die Polizei mit konkreten Ortsangaben informiert werden.
Die nächtlichen Helfer erreicht man unter der 0 30 – 12 07 41 82 von Sonntag bis Donnerstag von 20 Uhr bis Mitternacht sowie Freitag und Samstag von 20 bis um 3 Uhr morgens. Der Service finanziert sich über Spenden und ist daher kostenlos. Es fallen lediglich die Telefongebühren des jeweiligen Mobilfunkanbieters an. Wer sich selbst engagieren möchte, kann sich online bewerben . Telefonisten benötigen lediglich einen zuverlässigen Computer mit einem Mikrofon oder ein Headset. Übrigens: Nicht nur Frauen dürfen das Heimwegtelefon nutzen.
Ein nächtlicher Plausch mit Video-Anruf
Einen ähnlichen und ebenfalls kostenlosen Service bietet das italienische Start-Up Viola über Instagram. Über eine App oder die Homepage kann ein Chat oder auch ein Video-Anruf geführt werden, bis man zu Hause ist. Der Dienst ist in 12 Ländern und 17 Sprachen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche verfügbar. Die ARAG Experten raten Anrufern, etwa 30 Minuten vor dem Heimweg eine Instagram-Nachricht an @violawalkhome zu schicken. Benötigt werden Sprache, Stadt, Datum und Uhrzeit. Der Anruf kommt dann pünktlich zur angegebenen Startzeit von einem Mitarbeiter, der die jeweilige Sprache des Anrufenden beherrscht.
Apps für mehr Sicherheit
Es gibt fast nichts, für das es keine App gibt. Und natürlich gibt es auch einen digitalen Wegbegleitservice, den man sich als App auf sein Smartphone laden kann. So kann man sich mit der App Kommgutheim von ausgewählten Begleitern aus dem eigenen Freundes- oder Familienkreis begleiten lassen, indem man seinen Live-Standort mit ihnen teilt. Die ARAG Experten weisen allerdings darauf hin, dass die App nur in der Grundfunktion kostenfrei ist. Auch Familonet oder Life360 teilen den eigenen Standort mittels GPS-Tracking mit ausgewählten Kontakten, so dass sie jederzeit sehen, wo man sich befindet. Man sollte sich dabei bewusst sein, dass man auf einen Teil seiner Privatsphäre verzichtet, indem man den meisten Begleit-Apps den Zugriff auf GPS-Daten und Kontakte gewährt.
„ Ist Luisa hier? “
Dieses Hilfsangebot für Frauen in der Partyszene gibt es nach Information der ARAG Experten in diversen Städten deutschlandweit. Es kann von Frauen-Notrufen und Gastronomiebetrieben übernommen werden. Die Idee dabei: Wendet sich eine Frau in einer unangenehmen Situation mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an das Personal von Kneipe oder Bar, wird unmittelbar und diskret Hilfe gerufen. Das kann z. B. ein Taxi oder eine Vertrauensperson sein.
Mit offenen Augen durch die Nacht
Wer sich sicher durch nächtliche Straßen bewegen möchte, sollte einige Dinge berücksichtigen: So raten die ARAG Experten beispielsweise davon ab, über Kopfhörer Musik zu hören. Denn es geht darum, aufmerksam zu bleiben und seine Umgebung im Auge zu behalten. Zudem könnte es hilfreich sein, sich vorab über die Route Gedanken zu machen: Gibt es Kioske, Restaurants, Bars oder andere Geschäfte, die noch geöffnet und im Notfall gut erreichbar sind? Und wer es laut mag: Ein batteriebetriebener Taschenalarm, der auf Knopfdruck einen lauten Alarmton von sich gibt, passt in jede Tasche und kann mögliche Angreifer abschrecken.
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