Zur Begrüßung des Frühlings werden zu Ostern vielerorts große Feuer entzündet. Was die Menschen erfreut, bedeutet für Tausende kleine Wildtiere einen grausamen Tod. Denn die Holz- und Reisigstapel für die Osterfeuer liegen oft schon Wochen vor dem Abbrennen bereit. Igel, Mäuse, Kröten und Vögel finden hier Unterschlupf oder Brutstätte. Werden die Osterfeuer entzündet, ist es für eine Flucht zu spät – aus Angst verharren die Tiere starr in ihrem Versteck und werden so unbeabsichtigt Opfer der Flammen.
Aus Tierschutzsicht ist es ratsam, ganz auf die Osterfeuer-Tradition zu verzichten – wer das nicht möchte, sollte das Holz möglichst erst kurz vor dem Termin aufstapeln. Unabhängig davon sollte man direkt vor dem Anzünden nochmals den ganzen Stapel umschichten, damit eventuell sich versteckende Tiere eine Fluchtmöglichkeit haben.
Ebenfalls wenig bekannt ist das Leid, das hinter vorgefärbten Eiern im Supermarkt steckt. Sie sind nämlich als verarbeitete Eier (durch den Kochvorgang und das Färben) von der Kennzeichnungspflicht in Deutschland befreit und stammen in aller Regel aus quälerischer Massentier-Käfighaltung aus dem Ausland.
Beliebt sind zu Ostern auch Braten vom Lamm und Kaninchen. Leider müssen die meisten Schlachtkaninchen ihr Leben unter schrecklichen Bedingungen fristen: in viel zu kleinen Käfigen mit perforierten Bodenflächen, ohne Beschäftigungsmöglichkeiten. Lämmer werden ihren Müttern nach einigen Wochen weggenommen, um sie meist in Intensivhaltung innerhalb weniger Monate auf Schlachtgewicht zu mästen.
Eine Unsitte ist die Zurschaustellung von Tieren als lebende Osterdekoration in größeren Einkaufszentren. Meistens handelt es sich dabei um Hühnerküken und/oder Kaninchen, oft aus dem Bestand von Tierbedarfsläden oder bestimmten Baumarkt-Ketten, die leider auch lebende Tiere verkaufen. Hohe Geräuschpegel, stete Unruhe, viele Menschen vor den Gehegen, durch die Zäune greifende Kinder und gleißendes Licht sind purer Stress für jedes Tier – umso mehr, wenn es sich dabei um Fluchttiere wie Hühner oder Kaninchen handelt.
Der Tierschutzverein für Berlin, finanziert fast ausschließlich durch Spenden, Nachlässe und Mitgliedsbeiträge, betreibt im Berliner Stadtteil Falkenberg das größte und modernste Tierheim Europas. Auf einer Fläche von mehr als 16 Hektar versorgt der 1841 gegründete Verein jeden Tag etwa 1.300 Tiere.
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