„Nicht sehenden Auges Chancen einer GEG-Novelle verspielen!“

Mit einem offenen Brief an Bundesbauministerin Geywitz, Wirtschafts- und Klimaschutz Minister Habeck und Finanzminister Lindner reagiert das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. auf jüngste Veröffentlichungen in der Boulevardpresse, die einen bislang internen Referentenentwurf zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zum Inhalt haben. Darin wirft das DEN der Politik vor, ideologiegeprägt und unter dem Einfluss interessierter Industriekreise Vorschriften zum Einsatz erneuerbarer Energien dem Gebäudesektor erlassen zu wollen. Die einseitige Fokussierung auf Wärmepumpen ohne die Berücksichtigung der Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude durch Wärmedämmmaßnahmen seien die falsche Antwort.

Des Weiteren beklagen die Energieberaterinnen und Energieberater, dass ihr Rat als unabhängige Fachleute zu wenig oder gar nicht erwünscht bzw. beachtet werde. Damit gefährde man sehenden Auges Chancen einer Überarbeitung des GEG.

Aufgabe der Politik sei es nicht, in Gesetzen komplexe und detaillierte technische Vorgaben zu machen und dabei Bedenken aus der Praxis abzutun. Durch ideologisch motivierte Technologiebeschränkungen ließe sich nicht der Energieverbrauch senken. Vielmehr sei es nötig, im Zusammenhang mit Wärmedämm-Maßnahmen die Heizlast zu senken. Klimaneutral werde ein Gebäudebestand erst, wenn der Verbrauch deutlich sinke und nicht nur Energieträger ausgetauscht würden.

Dazu habe das Deutsche Energieberater-Netzwerk bereits in früheren Jahren konkrete Forderungen erhoben und einen Fünf-Punkte-Plan für ein nachhaltiges und praxistaugliches GEG vorgeschlagen.

In dem offenen Brief gibt das DEN zu bedenken, dass bei einer Novelle des GEG ebenfalls das Thema Altersvorsorge mitgedacht werden müsse, da in Deutschland seit Jahrzehnten Wohneigentum auch als finanzielle Rücklage fürs Alter verstanden werde.

Die Verfasserinnen und Verfasser des offenen Briefes plädieren eindringlich dafür, einen nachhaltigen Dialog auf Augenhöhe mit allen zu suchen, die an der Formulierung, Ausgestaltung und Umsetzung eines überarbeiteten Gebäudeenergiegesetzes beteiligt sind.

 

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