Sowohl in Fachkreisen in Deutschland als auch in unseren Nachbarländern Frankreich und Österreich mehren sich seit Kurzem alarmierende Nachrichten zu den Beständen dieser eigentlich häufigen Art. Diese reichen von fallenden Bestandszahlen bis hin zu Komplettausfällen ganzer lokaler Populationen. Die rasante Zunahme dieser Meldungen innerhalb kurzer Zeit lässt Artenschützende aufhorchen. Miller: „Um die dringend nötige Energiewende naturverträglich zu gestalten, müssen von Windenergie betroffene Arten bereits bei der Planung umfassend berücksichtigt werden. Aus Naturschutzsicht sensible Naturräume müssen frei von Windenergieanlagen bleiben. Zusätzlich müssen konsequent wirksame Maßnahmen zur Gefährdungsminderung angewandt und Lebensraumverluste ausgeglichen werden.“
Bedrohungen für den Großen Abendsegler kommen jedoch auch aus anderen Richtungen. So gelten auch der Rückgang an Nahrungsinsekten, steigende Lichtemissionen, die Zerstörung von Quartieren und auch der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft als weitere wichtige Gefährdungsfaktoren für Fledermäuse. Allerdings ist wie bei vielen Arten auch beim Großen Abendsegler die Datenlage zu Beständen und der Lage von Quartieren lückenhaft. “Für einen effektiven Schutz von Arten brauchen wir ein noch umfassenderes Monitoring sowie eine Zentralisierung von Daten aus Genehmigungsverfahren, um bei Infrastruktur-Projekten, Windenergieplanungen, Gebäudesanierungen oder auch in Land- und Forstwirtschaft den Artenschutz angemessen zu berücksichtigen. Klima- und Artenschutz dürfen dabei nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern müssen Hand in Hand gehen“, so Miller. Der NABU fordert in Zeiten von Klima- und zeitgleicher Biodiversitätskrise daher von der Politik eine Rückbesinnung auf die konsequente Beachtung des Artenschutzes. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Planungsbeschleunigung.
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