Kommentar zum Weltfrauentag

Eine aktuelle Studie[1] unter mehr als 3.700 börsennotierte Unternehmen weltweit, mit insgesamt 102 Millionen Beschäftigten, vermittelt ein klares Bild der aktuellen Situation und der stagnierenden Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt. „Weltweit haben nur 6% der Unternehmen einen weiblichen CEO, 15% einen weiblichen CFO und 8% eine weibliche Vorstandsvorsitzende. Von oben nach unten betrachtet, stellen Frauen 28 % der Vorstandsmitglieder, 20 % der Führungskräfte, 26 % der leitenden Angestellten und 38 % der Gesamtbelegschaft.“

Was spielt das für eine Rolle? Wirtschaftsstudien haben gezeigt, dass die Ausbildung und die Präsenz von Frauen in der Arbeitswelt zum sozialen und wirtschaftlichen Wohlstand beitragen, während ihre Unterrepräsentation auf dem Arbeitsmarkt und in Führungspositionen die gesamte Arbeitsproduktivität beeinträchtigt. Dies erklärt zum Teil, warum die Vereinten Nationen die Gleichstellung der Geschlechter zu einem ihrer Ziele für nachhaltige Entwicklung festgelegt haben (SDG Nr. 5 der 17 Ziele für Umwelt und Gesellschaft, die bis 2030 erreicht werden sollen).

Die Überwindung dieser Ungleichheiten erfordert eine Abstimmung auf mehreren Ebenen, beginnend mit dem gleichberechtigten Zugang zu Bildung. Frauen müssen befähigt werden, Einfluss nehmen zu können. Bei der Einstellung, der Entlohnung und dem beruflichen Aufstieg muss die Gleichstellung der Geschlechter angestrebt werden. Und die Liste geht weiter.  Als Investoren ist eines unserer wichtigsten Instrumente die Einflussnahme: Durch individuelles oder gemeinsames Engagement mit Unternehmen können wir sicherstellen, dass wir die Themen ansprechen, die für das langfristige Nachhaltigkeitsziel eines Unternehmens relevant sind.

Eine Möglichkeit, der Diskrepanz entgegenzuwirken, ist die Präsenz von Frauen in Führungspositionen. Wir verfolgen diesen Indikator systematisch bei den Unternehmen, in die wir investieren, sei es über Aktien oder Unternehmensanleihen. Wir sind der Überzeugung, dass eine weibliche Besetzung der Führungsebene nicht nur zu einer besseren Performance der Unternehmen in wirtschaftlicher und nachhaltiger Hinsicht führt, sondern auch zu möglichen Veränderungen auf allen anderen Ebenen der Arbeitnehmerschaft (Führungskräfte, Management und die gesamte Belegschaft). Untersuchungen haben auch gezeigt, dass ein Umdenken spürbar ist, sobald der Frauenanteil in einem Vorstand drei Sitze erreicht. Aus diesem Grund sind wir auch der Investorengruppe „30% Club France“ beigetreten, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2025 die Geschlechtervielfalt auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene der SBF120-Unternehmen um mindestens 30 % zu erhöhen.

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