Interreligiöses Projekt „Weißt Du, wer ich bin?“ wird neu aufgelegt

Das bundesweite interreligiöse Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ startet eine neue Phase, so eine Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Getragen wird das Projekt von der ACK, dem Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) und dem Koordinierungsrat der Muslime (KRM).

Das Projekt wird vom Bundesministerium des Innern und Heimat mit einer Summe von 1,3 Mio. Euro gefördert. Nach Angaben der Projektkoordination sollen mit dem Geld interreligiöse Initiativen unterstützt werden, die das friedliche Zusammenleben in Deutschland und die gesellschaftliche Integration fördern. Inhaltlich liege der Förderschwerpunkt diesmal auf der Prävention von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und Religionsfeindlichkeit. Einzelinitiativen könnten sich in den Jahren 2023-2025 bewerben und mit bis zu 15.000 Euro gefördert werden.

„Die Neuauflage des Projekts: ‚Weißt du, wer ich bin?‘ ist wirklich wichtig für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt‘‘ wird Erzpriester Radu Constantin Miron in der Pressemitteilung zitiert. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die das Projekt maßgeblich trägt. Er sei davon überzeugt, dass ohne dieses Projekt viele gesellschaftliche Herausforderungen bei der Integration neu Hinzugekommener längst nicht so erfolgreich gemeistert worden wären.

Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Die besondere Bedeutung des Projekts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt werde auch durch die Geschichte des Projekts deutlich, heißt es in der Pressemitteilung. „Was in den 1990er-Jahren als Anti-Rassismus-Prävention des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) begann, entwickelte sich über ein Projekt für Menschen mit Fluchterfahrung, zu einem deutschlandweit geschätzten und von der Bundesregierung bereits zum fünften Mal unterstützten interreligiösen Großprojekt mit einem dichten Netzwerk von geförderten Initiativen.“ Einmalig für Deutschland sei auch die große Bandbreite der finanzierten interreligiösen Vorhaben. Die Vielfalt an geförderten Initiativen reiche von niedrigschwelligen Begegnungsmöglichkeiten im Rahmen eines interreligiösen Speed-Datings für Familien, über die Förderung eines interreligiös-interkulturellen Handpuppentheaterstücks für Kinder bis hin zu einem christlich-muslimisch-jüdischen Konzert. Diese Vielfalt soll künftig weiter ausgebaut werden. Neben der Förderung von Einzelinitiativen seien auch regionale Veranstaltungen, Netzwerktreffen und interdisziplinäre Fachtage geplant. Der nächste Fachtag werde voraussichtlich am 21. November 2023 in Berlin stattfinden.

Antragsverfahren für Zuschüsse

Für das laufende Projektjahr 2023 könnten ab sofort fortlaufend Anträge gestellt werden. Die Fristen, zu denen jeweils viermal im Jahr Anträge eingereicht werden sind:
15. April; 15. Juni; 15. September; 15. Dezember.

Anträge für Einzelinitiativen müssten mindestens sechs Wochen vor geplantem Start der Initiative eingesendet werden. Alle Informationen zum Bewerbungsprozess, die Antragsrichtlinien und Bewerbungsformulare seien unter  www.weisstduwerichbin.de/bewerben/  zu finden.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland

Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Weitere Infos: www.oekumene-ack.de

Zentralrat der Juden in Deutschland

Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die größte Dachorganisation jüdischer Gemeinden und Landesverbände in Deutschland und deren politische Vertretung. Er wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründet und hat seit 1999 seinen Sitz in Berlin. Ihm gehörten  23 Landesverbände mit 104 Gemeinden und 91.839 Mitglieder an (Stand 2021). Präsident ist seit November 2014 der Würzburger Arzt Josef Schuster. Infos: www.zentralratderjuden.de  

Koordinierungsrat der Muslime

Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) wurde am 28. März 2007 in Köln gegründet. Mitglieder sind die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Zentralrat der Muslime (ZMD), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), die Union der Islamisch-Albanischer Zentren in Deutschland und Zentralrat der Marokkaner in Deutschland. Infos: http://koordinationsrat.de  

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