Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete („peer-reviewed“) Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind. Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden. Forschende haben somit die Möglichkeit auf Einträge zuzugreifen und diese Daten zu verwenden. In Hellabrunn konnte dank gemeinsam gesammelter Daten unter anderem zu einer Studie beitragen, die sich mit der Frage beschäftigte, warum Schildkröten langsamer altern.
Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur. Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis. Dieses Wissen wird immer wichtiger – in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“
Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn sieht in der neuen Forschungsdatenbank entscheidende Vorteile für die zukünftige, wissenschaftliche Arbeit von zoologischen Einrichtungen und erklärt: „Als wissenschaftlich geführter Zoo konnten wir dank gesammelter Daten zu unseren Schildkröten aktiv zu einer wichtigen Studie rund um Alterungsprozesse beitragen. Die nun verfügbare Datenbank ist eine wichtige Unterstützung für Forscherinnen und Forscher, schnell und gezielt auf Informationen zuzugreifen, Querverbindungen zu beleuchten und zu weiteren Erkenntnissen beizutragen. Moderne zoologische Organisationen spielen eine wichtige Rolle in der Arterhaltung, Bildung und Forschung und profitieren entscheidend von gemeinsam nutzbaren Datenbanken.“
Die Forschungsdatenbank der EAZA kann mit den abrufbaren Artikeln sicher auch Species360 unterstützen. Diese weltweite gemeinnützige Organisation fördert und hilft der internationalen Zusammenarbeit von 240 Forschungspartnern beim Sammeln, Teilen und Analysieren von Information über die Tierwelt und Artenschutz. Sie erhält damit auch das Zoological Information Management System (ZIMS), welches von über 1.200 Zoos, Aquarien, Universitäten und Regierungsmitgliedern in 102 Ländern auf der ganzen Welt genutzt wird. Rasem Baban ist seit 2022 der Aufsichtsratsvorsitzende von Species360.
Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird. Die Zoo Science Library wird ab Freitag, 3. März 2023, also heute, unter www.zoosciencelibrary.org verfügbar sein.
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