Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Zusammen mit dem FUNDUS THEATER haben wir Hamburger Kinder gefragt, was sie sich für die Kinder- und Jugendkultur ihrer Stadt wünschen. Ihre Ideen fließen zum ersten Mal in das Rahmenkonzept für Kinder- und Jugendkultur ein, das die Stadt Hamburg erarbeitet. Das Rahmenkonzept gibt die Leitlinien für die Kinderkulturförderung der nächsten Jahre vor, deshalb ist es uns besonders wichtig, diejenigen zu fragen, um die es gehen soll, nämlich die Kinder unserer Stadt. Ich bin beeindruckt, wie klar die Kinder und Jugendlichen formuliert haben, wie sehr es ihnen bei der Kinder- und Jugendkultur gerade um kreative Entwürfe für das demokratische Zusammenleben in der Zukunft geht. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Kultur ist, um Zukunftsentwürfe für unser Zusammenleben zu entwickeln. Ich danke allen beteiligten Kindern dafür, dass sie mit ihren Ideen die Kulturpolitik mitgestalten. Dem FUNDUS THEATER danke ich für die Unterstützung dabei, die Entwicklung der Kinderkulturförderung partizipativ zu gestalten.“
Dr. Sibylle Peters, künstlerische Leitung FUNDUS THEATER: „Die über 100 beteiligten Kinder und Jugendlichen aus vielen Teilen der Stadt waren sehr motiviert und froh darüber, gehört zu werden. Besonders laut war der Wunsch, mehr Zeit für Kultur und auch ihr eigenes kulturelles Schaffen zu haben.“
Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkultur:
Das Rahmenkonzept Kinder und Jugendkultur beschreibt, welche Aspekte der Kultur und der kulturellen Bildung die Stadt Hamburg künftig stärken und welche neuen Entwicklungen sie anstoßen möchte. Die Rahmenkonzepte aus den Jahren 2004 und 2012 bilden die Grundlage. Für die Fortschreibung arbeitet die Behörde für Kultur und Medien dieses Mal mit vielen Beteiligten zusammen, dazu gehören auch die Kinder- und Jugendlichen.
Das Rahmenkonzept entsteht 2023 in einem partizipativen Prozess. So werden viele verschiedene fachliche Perspektiven und unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt.
Beteiligungsprozess
Um für das neue Rahmenkonzept möglichst viele Akteurinnen und Akteure einzubeziehen, haben Vertreterinnen und Vertreter der Behörden und der Kulturvermittlung Akteure und Akteurinnen der Kinder- und Jugendkultur zu ihren Anliegen und Ideen befragt. Daraus haben sie Empfehlungen für die Zukunft formuliert, die der Kulturbehörde als Grundlage dienen.
Das Team des FUNDUS THEATER als Profis der künstlerischen Partizipation war für die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich.
Das erste Kinderkulturmanifest
Mit diesem Beteiligungsprozess wurden Kinder und Jugendliche als Expertinnen und Experten für ihre Kultur einbezogen. Im Mittelpunkt standen die Leitziele Diversität, Teilhabe, Partizipation und Demokratie in Bezug auf eine zukunftsfähige und qualitätvolle Kinder- und Jugendkultur.
Sechs Gruppen von Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 18 Jahren kamen im FUNDUS THEATER für Workshops zusammen und wurden gefragt: Was findet ihr wichtig, wenn es um Kultur geht? Aus den Antworten ist das erste Hamburger Kindermanifest zur Kulturförderung entstanden. Dabei waren Kinder der Grundschule Rahewinkel, des Louise Weiss Gymnasiums, der Stadtteilschule Richard Linde Weg, des Gymnasium Othmarschen und der Max Brauer Schule. Rund 120 Kinder und Jugendliche haben an diesem Manifest mitgearbeitet.
Das Ergebnis: Kultur und kulturelle Erlebnisse haben einen hohen Stellenwert im Leben der Kinder und Jugendlichen. Sie haben klare Vorstellungen davon, was Kinder- und Jugendkultur in Hamburg leisten soll und wollen mitentscheiden, wenn es um ihre Kultur geht.
Kultur steht für sie direkt im Zusammenhang mit ihrem Alltag und ist verbunden mit der eigenen Kreativität. Sie stellen fest, dass sie umso weniger Zeit für Kultur zur Verfügung haben, je älter sie werden. Sie wünschen sich deshalb mehr Zeit, Kultur zu erleben und selbst kreativ zu sein. Für die Kinder- und Jugendkultur in Hamburg wünschen sie sich, dass sie ihnen Räume bietet für kulturelle Teilhabe. So wünschen sie sich beispielsweise Flächen in der Stadt, auf denen sie malen und sprayen dürfen, sowie Ausstellungsmöglichkeiten für eigene Kunstwerke und Theaterräume in jeder Schule. Kinder- und Jugendkultur soll Werten wie Toleranz, Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung verpflichtet sein und ihre Umsetzung im Alltag unterstützen.
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