Von den 201 Stationen im go.Rheinland-Gebiet wurden im vergangenen Jahr insgesamt 184 von den go.Rheinland-Profitester*innen in Augenschein genommen und bewertet. Aufgrund der Flutauswirkungen konnten 17 Stationen nicht erfasst werden. Bei der Untersuchung werden die Stationen in drei Kategorien eingeteilt: mindestens akzeptabel (grün), noch akzeptabel (gelb) und nicht akzeptabel (pink).
Das Gesamtergebnis liegt auf dem Niveau des Vorjahres: In der besten Kategorie (akzeptabel) landeten 2022 insgesamt 140 Stationen, dies entspricht einem Anteil von 76 Prozent. 2021 waren im grünen Bereich 148 Stationen (dies entspricht 75 Prozent, da 2021 insgesamt 199 Bahnhöfe und Stationen überprüft wurden). Auf dem Gebiet von go.Rheinland sind neben der DB Station&Service AG (DB S&S AG) noch die Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) und die Rurtalbahn GmbH (RTB) für den Betrieb der Stationen verantwortlich.
Nicht mehr akzeptable Mängel an elf Stationen
Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen Mängeln ist leicht angestiegen: Sie stieg von vier Prozent in 2021 (acht Stationen) auf sechs Prozent in 2022 (elf Stationen). Die Anzahl der als noch akzeptabel eingestuften Stationen ist weiter gesunken: Von 21 Prozent (42 Stationen) in 2021 auf 18 Prozent (33 Stationen) in 2022. Der größte Handlungsbedarf besteht an den Stationen Quadrath-Ichendorf (66,94 Prozent) und Köln-Holweide (77,61 Prozent). Den dritt- und viertletzten Platz belegen Köln Süd (78,31 Prozent) und Köln West (79,07 Prozent).
Zu negativen Auswirkungen bei der Bewertung haben wie schon im Jahr 2021 insbesondere die vielfach auftretenden Graffiti und eine Häufung von Vandalismusschwerpunkten geführt.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben go.Rheinland und die DB S&S AG eine Kooperationsvereinbarung seit dem Jahr 2022 geschlossen. Neben der Graffitibeseitigung beinhaltet diese Vereinbarung zudem die Umsetzung von Kunst-Graffiti an gemeinsam ausgewählten Standorten. Das Anti-Graffiti-Programm des Landes NRW und der DB war im Jahr 2018 ausgelaufen.
In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass es die größte Verschlechterung beim Kriterium „Erscheinungsbild der Fahrtreppen“ gegeben hat (-11,6 Prozentpunkte, 77,6 % Durchschnitt). Ebenfalls stark gesunken sind die Ergebnisse beim Kriterium „Erscheinungsbild der Aufzüge“ (-10,7 Prozentpunkte, 71,7 % Durchschnitt). Spitzenreiter bei den größten positiven Veränderungen ist die „Sauberkeit des Gleisbetts“ (+5,1 Prozentpunkte, 89,1 % Durchschnitt), gefolgt von der „Sauberkeit der Sitze“ (+3,6 Prozentpunkte, 96,2 % Durchschnitt).
go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober: „Nach einem Jahrzehnt der Qualitätsüberprüfungen zeigt sich, dass die regelmäßigen Begutachtungen durch go.Rheinland absolut sinnvoll sind. Sie zeigen Jahr für Jahr im Detail auf, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss. Im Sinne der Fahrgäste werden wir uns weiterhin mit voller Kraft dafür einsetzen, dass die zuständigen Stationsbetreiber, Städte und Gemeinden den Zustand der Bahnhöfe weiter verbessern. Einen Teil dazu beitragen wird sicherlich das Bahnhofsentwicklungsprogramm, das wir gemeinsam mit der DB ins Leben gerufen haben.“
Sofortige Beseitigung sicherheitsgefährdender Mängel
Für die Bewertung des Erscheinungsbilds wurden sowohl die Zugangsbereiche als auch die Bahnsteige nach einheitlicher Methodik bewertet. Dabei wird nicht nach Verantwortungsbereichen unterschieden: Für die Beseitigung von Mängeln können die oben genannten Stationsbetreiber aber auch DB Netz, DB Vertrieb, die Kommunen oder auch Private zuständig sein. Zur Erhöhung der Stationsqualität müssen somit alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten. Im Dialog mit den Stationsbetreibern konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität umgesetzt werden. Sicherheitsgefährdende Mängel wurden sofort gemeldet und unmittelbar beseitigt. Sehr zufrieden waren die Tester*innen bei den zwei Mal erfassten Stationen mit der Station Jülich Forschungszentrum (100 Prozent/Linie RB 21) und der Station Nörvenich-Rommelsheim (100 Prozent/Linie RB 28). An mehreren Stationen sind größere Umbaumaßnahmen geplant, sodass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes ausgegangen werden kann. Dies ist beispielsweise in Vettweiß der Fall: Die Station auf der Eifel-Bördebahn (RB 28) wurde modernisiert und vor wenigen Tagen in Betrieb genommen.
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