Geballte sportmedizinische Kompetenz im Qualitätsnetzwerk Rheinland

Schnelle Diagnostik, optimierte Behandlungsabläufe und geballte sportmedizinische Kompetenz, von der vor allem junge Nachwuchssportlerinnen und –sportler profitieren dürften: Das soll künftig das Qualitätsnetzwerk Sportmedizin Rheinland (QNS) gewährleisten. Vertreter des Rheinland Klinikums Dormagen, des MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Chirurgie und der medicoreha Dr. Welsink MedSport haben darum eine Kooperation mit dem Olympiastützpunkt NRW/Rheinland zur umfassenden sportmedizinischen Betreuung von Athletinnen und Athleten aus dem Rhein-Kreis Neuss vereinbart. Der Startschuss fiel im Krankenhaus an der Dr.-Geldmacher-Straße. Dort unterzeichneten Nicole Rohde, Geschäftsführerin der Rheinland Klinikum Neuss GmbH, Orthopädie-Chefarzt Professor Guido Saxler und Dr. Thomas Görres vom MVZ Chirurgie sowie Professor Dieter Welsink von der Medicoreha und Daniel Müller, Leiter des Olympiastützpunktes NRW/Rheinland, die Vereinbarung. Sehr zur Freude von Daniel Hummen, DOSB-Sportphysiotherapeut und Leiter des MedSport Institutes, und Olaf Kawald, Bundesstützpunktleiter Fechten in Dormagen und Sportlicher Leiter der Fechtabteilung des TSV Bayer Dormagen, von dem wichtige Impulse für diese Zusammenarbeit ausgingen.

Ziel dieser Zusammenarbeit auf hohem medizinischen Niveau ist der Schutz der Nachwuchssportler vor den Folgen einer trainingsbedingten Über- oder dauerhaften Fehlbelastung. Dies soll durch eine intensive sportmedizinische Betreuung und Begleitung in der Trainings- und Wettkampfphase erreicht werden. Dazu will das Netzwerk „sportmedizinische Qualitätsrichtlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Verletzungen und Belastungsschäden im Leistungssport sowie die zeitnahe Akutversorgung“ entwickeln, festlegen und implementieren, wie es in der Vereinbarung heißt. Für die Athletinnen und Athleten des Olympiastützpunktes schließt das eine Rundumbetreuung bei sportmedizinischen Problemen ein, natürlich auch an Wochenenden.

„Großartig, dass die optimale Vernetzung ambulanter und stationärer Versorgung – durch das MVZ und das Krankenhaus – besonders jungen Sportlern zugute kommt“, findet Nicole Rohde, die als Jugendliche selbst Sport auf Leistungsniveau betrieb. Denn während die erwachsenen Spitzensportler durch die bestehenden Netzwerke des Olympiastützpunkts medizinisch betreut werden, mangelt es hieran bei Athleten, die dieses Level noch nicht erreicht haben, wie Daniel Müller erklärt. Dies betrifft insbesondere die Nachwuchskader. „Im Sport haben wir oft das Problem: An wen wenden wir uns, wenn dringend medizinische Hilfe benötigt wird?“, ergänzt Olaf Kawald. Denn Zeit, da sind sich alle Beteiligten einig, ist das, was ein verletzter Sportler am wenigsten hat. Verletzungen oder Beschwerden, die zu spät behandelt werden, können chronisch werden und unter Umständen sogar das frühe Aus der sportlichen Karriere bedeuten.

„Spätschäden und erhebliche Einschränkungen im Alltag und Beruf sind oft die Konsequenzen nach dem Ende der leistungssportlichen Karriere“, sagt Professor Dieter Welsink, selbst ehemaliger Leistungssportler. Umso wichtiger, dass medizinische und therapeutische Prozesse sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Das Qualitätsnetzwerk Sportmedizin Rheinland organisiert hier die Behandlungsabläufe und stellt die notwendigen Ressourcen für eine schnelle Diagnostik und die rasche Einleitung und Umsetzung weiterführender Maßnahmen sicher. „Dies soll unter Einbindung des Hausarztes oder persönlichen Facharztes der Sportlerinnen und Sportler ermöglicht werden“, erklärt Professor Guido Saxler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie im Rheinland Klinikum Dormagen.

Die Entwicklung des Qualitätsnetzwerks Rheinland ist damit nicht abgeschlossen. Professor Welsink: „Weitere medizinische Partner können sich dem Qualitätsnetzwerk anschließend und die notwendigen Behandlungskonzepte miteinander abstimmen.“

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