Ziel dieser Zusammenarbeit auf hohem medizinischen Niveau ist der Schutz der Nachwuchssportler vor den Folgen einer trainingsbedingten Über- oder dauerhaften Fehlbelastung. Dies soll durch eine intensive sportmedizinische Betreuung und Begleitung in der Trainings- und Wettkampfphase erreicht werden. Dazu will das Netzwerk „sportmedizinische Qualitätsrichtlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Verletzungen und Belastungsschäden im Leistungssport sowie die zeitnahe Akutversorgung“ entwickeln, festlegen und implementieren, wie es in der Vereinbarung heißt. Für die Athletinnen und Athleten des Olympiastützpunktes schließt das eine Rundumbetreuung bei sportmedizinischen Problemen ein, natürlich auch an Wochenenden.
„Großartig, dass die optimale Vernetzung ambulanter und stationärer Versorgung – durch das MVZ und das Krankenhaus – besonders jungen Sportlern zugute kommt“, findet Nicole Rohde, die als Jugendliche selbst Sport auf Leistungsniveau betrieb. Denn während die erwachsenen Spitzensportler durch die bestehenden Netzwerke des Olympiastützpunkts medizinisch betreut werden, mangelt es hieran bei Athleten, die dieses Level noch nicht erreicht haben, wie Daniel Müller erklärt. Dies betrifft insbesondere die Nachwuchskader. „Im Sport haben wir oft das Problem: An wen wenden wir uns, wenn dringend medizinische Hilfe benötigt wird?“, ergänzt Olaf Kawald. Denn Zeit, da sind sich alle Beteiligten einig, ist das, was ein verletzter Sportler am wenigsten hat. Verletzungen oder Beschwerden, die zu spät behandelt werden, können chronisch werden und unter Umständen sogar das frühe Aus der sportlichen Karriere bedeuten.
„Spätschäden und erhebliche Einschränkungen im Alltag und Beruf sind oft die Konsequenzen nach dem Ende der leistungssportlichen Karriere“, sagt Professor Dieter Welsink, selbst ehemaliger Leistungssportler. Umso wichtiger, dass medizinische und therapeutische Prozesse sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Das Qualitätsnetzwerk Sportmedizin Rheinland organisiert hier die Behandlungsabläufe und stellt die notwendigen Ressourcen für eine schnelle Diagnostik und die rasche Einleitung und Umsetzung weiterführender Maßnahmen sicher. „Dies soll unter Einbindung des Hausarztes oder persönlichen Facharztes der Sportlerinnen und Sportler ermöglicht werden“, erklärt Professor Guido Saxler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie im Rheinland Klinikum Dormagen.
Die Entwicklung des Qualitätsnetzwerks Rheinland ist damit nicht abgeschlossen. Professor Welsink: „Weitere medizinische Partner können sich dem Qualitätsnetzwerk anschließend und die notwendigen Behandlungskonzepte miteinander abstimmen.“
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