„Während der Kernphase der Pandemie sind die Einbruchzahlen durch Lockdown und Homeoffice stark gesunken. Dieser Abwärtstrend hat sich erwartungsgemäß leider nicht fortgesetzt“, so Asmussen. Auch nach dem Ende der Corona-Maßnahmen arbeiteten immer noch viele Menschen im Homeoffice. „Das erhöht nach wie vor das Entdeckungsrisiko für Einbrecher. Doch die organisierte Kriminalität hat sich hierauf offenbar eingestellt.“
Aufgrund der gestiegenen Fallzahlen leisteten die Versicherer 2022 wieder deutlich mehr für Wohnungseinbrüche. „Die Schadenhöhe stieg um 90 Millionen auf 280 Millionen Euro“, so Asmussen. „Zugleich kletterte der Schadendurchschnitt von 2.750 Euro auf den Rekordwert von 3.350 Euro.“
Eigenschutz durch Sicherheitstechnik wichtiger denn je
In vielen Gebäuden haben es die Täter nach wie vor viel zu leicht, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden. Doch Prävention hilft: Von 2015 bis 2021 sind die Einbruchzahlen kontinuierlich gesunken, von 180.000 auf 70.000 versicherte Wohnungseinbrüche. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer haben in dieser Zeit mit staatlicher Unterstützung in bessere Sicherheitstechnik investiert. Diese Unterstützung fällt nun leider weg, da die Bundesregierung in diesem Jahr keine Fördermittel mehr für den Einbruchdiebstahlschutz bereitgestellt hat.
„Es ist zu befürchten, dass Prävention beim Einbruchschutz nun vernachlässigt wird, obwohl gerade dadurch viele Einbrüche verhindert werden“, sagt Asmussen. „Denn fast jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter zu lange brauchen, um ins Haus kommen.“
Aus Sicht der Versicherer sollten die typischen Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders gesichert werden. Doch einbruchhemmende Fenster und Türen werden in Deutschland bei Neubauten nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem, weil entsprechende Vorschriften hierzu bislang fehlen.
Die Versicherungswirtschaft setzt sich seit Jahren für verbesserte bautechnische Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen ein. Damit Wertsachen geschützt und EigentümerInnen vor den schwerwiegenden traumatischen Folgen eines unbefugten Eindringens in die engste Privatsphäre bewahrt werden.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Die rund 460 Mitgliedsunternehmen sorgen durch 454 Millionen Versicherungsverträge für umfassenden Risikoschutz und Vorsorge sowohl für die privaten Haushalte wie für Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger und bedeutender Kapitalgeber mit Kapitalanlagen in Höhe von 1,8 Billionen Euro haben die privaten Versicherungsunternehmen auch eine herausragende Bedeutung für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft. 487.500 Menschen sind für die Versicherungswirtschaft in Deutschland tätig.
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