Der erwachsene Feuersalamander hält sich hauptsächlich in naturnahen Wäldern auf und dort bekommt man ihn mit etwas Glück bei nasser Witterung und Dunkelheit zu Gesicht. Zur Laichzeit machen sich die trächtigen Weibchen auf den Weg zu ihren Laichgewässern, um ihre Larven, die mit Kiemen atmen, ins Wasser abzusetzen. Neben dem Klimawandel und dem eingeschleppten Salamander-Pilz droht ihnen auf dieser Wanderung durch den Straßenverkehr die größte Gefahr.
So auch hier in Windischbuchen bei Eichenbühl, wo es noch eine relativ große Population gibt. Auf ihrem Weg zum Laichplatz überqueren die Lurche nachts und in der Dämmerung häufig die Kreisstraße MIL14, die parallel zur Niederbrunnklinge verläuft. Um die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen zu erhöhen, ist die Geschwindigkeit während der Laichzeit auf 50 Kilometer pro Stunde begrenzt. Neben der Geopunkt-Tafel weisen temporär aufgestellte Amphibienwarnschilder auf die Wanderung der Tiere hin.
Dr. Steffen Scharrer, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Miltenberg des Bund Naturschutz in Bayern e.V. führt aus: „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam die neue Tafel errichten konnten. Sie erklärt in anschaulicher Weise das bewegte Leben des Feuersalamanders und sensibilisiert so für die Gefahren, denen die Lurche auf ihrer Wanderung ausgesetzt sind.“
Landrat Jens Marco Scherf, Vorstand des UNESCO Global Geoparks, fügt hinzu: „Als UNESCO Global Geopark liegt uns der Erhalt der Biodiversität, Teil der Nachhaltigkeitsziele der Globalen Agenda 2030, besonders am Herzen. Wenn wir alle Partner und Beteiligten ins Boot holen, können wir erreichen, dass auch nachfolgende Generationen noch über diese Artenvielfalt staunen können. Die Geopunkt-Tafel „Feuersalamander unterwegs“ ist ein hervorragendes Beispiel für unser Engagement im Bereich des Artenschutzes.“
Der Feuersalamander gehört zu den 19 in Bayern lebenden Amphibienarten. Auch wenn die gelb-schwarz gemusterten Lurche im Odenwald und Spessart momentan noch nicht vom Aussterben bedroht sind, nimmt ihre Zahl merklich ab. Individuenreiche Populationen, wie hier bei Windischbuchen, werden immer seltener.
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