2022 hat Polen die Finanzierung des Unterrichts in Deutsch als Minderheitensprache von drei Stunden auf eine Stunde pro Woche gekürzt. Rund 50.000 Schüler in den drei Woiwodschaften Oppeln, Schlesien und Ermland-Masuren sind davon betroffen. Damit wollte der polnische Staat Druck auf Deutschland ausüben, für Einwanderer Polnischunterricht auf muttersprachlichem Niveau zu finanzieren. Das ist gelungen: Der deutsche Bundeshaushalt für 2023 sieht für den Polnischunterricht erstmals Mittel in Millionenhöhe vor. Die Diskriminierung der deutschen Minderheit wurde jedoch immer noch nicht rückgängig gemacht.
Von der deutschen Öffentlichkeit blieben die Kürzung des Deutschunterrichts in der Republik Polen und der Widerstand dagegen weitestgehend unbeachtet. Viele Eltern sind empört: Sie können sich die zusätzlichen Kosten für privaten Deutschunterricht nicht leisten. Auch Nichtregierungsorganisationen wehren sich. Denn der polnische Staat ist dazu verpflichtet, allen Minderheiten denselben Zugang zum Erlernen ihrer Sprache zu ermöglichen.
Auf dem zweiten Platz der „Sprachwahrer des Jahres“ folgt mit 14,7 Prozent der Stimmen Jürgen Plöhn, außerplanmäßiger Politikprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dieser erwartet von seinen Studenten korrektes Deutsch ohne Gendern. Daraufhin stufte die Universitätsleitung seine Lehrveranstaltungen als nicht mehr prüfungsrelevant ein.
Seit dem Jahr 2000 wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT „Sprachwahrer des Jahres“, um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Dieter Hallervorden (2021), Loriot (2011), Papst Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).
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