- Delegation von Vestas-Beschäftigten fährt am Donnerstag (9.2.) nach Berlin
- Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie, Klaus Ernst, lädt Streikende ein
- IG Metall-Geschäftsführer Bitter: „Wir setzen auf parteiübergreifende Unterstützung aus der Bundespolitik
Die Weigerung des Windanlagenherstellers Vestas, mit der IG Metall Tarifverhandlungen aufzunehmen, beschäftigt nun auch den Bundestag. Auf Einladung des Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft und Energie, Klaus Ernst (Die Linke), spricht eine Delegation der Beschäftigten und der IG Metall am Donnerstag (9.2.2023) in Berlin mit Abgeordneten mehrerer Fraktionen über den seit Anfang November andauernden Streik für einen Tarifvertrag. „Die Kolleginnen und Kollegen von Vestas hoffen auf parteiübergreifende Unterstützung aus der Bundespolitik. Nur mit einem Tarifvertrag mit der IG Metall lassen sich die Arbeitsbedingungen verbindlich regeln“, sagte Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg. „Das muss auch die Geschäftsführung endlich einsehen und die Verhandlungen mit uns aufnehmen. Die Beschäftigten haben ein Recht auf einen Tarifvertrag mit regelmäßigen Steigerungen, Sonderzahlungen und Altersteilzeit.“
Vor ihrem Treffen mit den Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaft und Energie nehmen die Vestas-Beschäftigten an einem Austausch mit der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Energie der SPD-Bundestagsfraktion teil. Auf Initiative der Abgeordneten Nina Scheer und Bengt Bergt kommen die Sozialdemokraten mit Betriebsräten und IG Metall-Vertretern zusammen. „Die Kolleginnen und Kollegen von Vestas und allen anderen Betrieben aus der Windbranche wollen die Energiewende voranbringen. Für die harte Arbeit insbesondere in Service und Wartung, aber auch in den Werken und im Engineering erwarten sie gute, tarifliche Arbeitsbedingungen“, sagte Heiko Messerschmidt, Branchenbeauftragter der IG Metall für die Windindustrie. „Saubere Energie und gute Arbeit gehören zusammen. Tarifverträge müssen auch in der Windbranche Standard werden.“
Der Streik bei Vestas läuft mit Unterbrechungen seit Anfang November. Es gab zahlreiche Kundgebungen, etwa vor der deutschen Unternehmenszentrale in Hamburg und kurz vor Weihnachten am Sitz der Firma im dänischen Aarhus. Am vergangenen Wochenende hatten Vestas-Beschäftigte am Rande des SPD-Landesparteitags in Husum auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz über die lang andauernde Auseinandersetzung sprechen können.
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