6,1 Millionen Bundesbürger – so viele Personen galten im vergangenen Jahr als überschuldet. Das hat das Institut für Finanzdienstleistungen IFF in seinem jährlich erscheinenden Schuldenreport festgestellt. Und die Zahl dürfte in diesem Jahr weiter steigen. Denn neben den Folgen der Covid-19 Pandemie haben viele Haushalte mit stark erhöhten Energiekosten zu kämpfen. Hinzu kommt eine fast zweistellige Inflationsrate, die die Preise des täglichen Bedarfs stark ansteigen lässt.
Die Gefahr der Überschuldung wächst somit für viele Haushalte. Als überschuldet gilt man hierzulande im juristischen Sinn, wenn die Schulden das eigene Vermögen übersteigen. Vermögen und Zahlungsverpflichtungen wie Miete, Energiekosten oder fällige Versicherungsbeiträge geraten dann in ein gefährliches Ungleichgewicht. Besonders stark trifft es den IFF-Zahlen zufolge die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. In diese Lebensphase fällt zum Beispiel auch die Familiengründung, die naturgemäß mit einem erhöhten Finanzbedarf einhergeht.
„Eine wichtige Erkenntnis der Wissenschaftler, die sich auch mit unseren Beobachtungen deckt: Nicht jeder ist für seine finanzielle Misere tatsächlich selbst verantwortlich“, sagt Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP). „Die landläufig verbreitete Meinung ‚Wer überschuldet ist, ist selbst schuld‘ stimmt in dieser Pauschalität aus unserer Sicht nicht“, ergänzt Schedl.
Gründe oft nur schwer zu beeinflussen
Demnach waren im Berichtsjahr 2021 ein Großteil der untersuchten Fälle auf Ereignisse zurückzuführen, die von den Betroffenen nur schwer beeinflusst werden können. So nannten Privatpersonen die Lebenssituationen „Arbeitslosigkeit“ beziehungsweise „reduzierte Arbeit“ mit Abstand am häufigsten als Grund für die Überschuldung. Es folgen Gründe wie private Krisen, allen voran Krankheit sowie Scheidung beziehungsweise Trennung. Aber auch steigende Miet- und Immobilienpreise sind Auslöser für einen dauerhaften finanziellen Engpass.
„Solche unplanbaren und gravierenden Änderungen der Lebensumstände, die außerhalb der unmittelbaren Kontrolle liegen, können die Menschen völlig aus der Bahn werfen“, erklärt ZdP-Geschäftsführer. Unangemessenes Konsumverhalten wurde dagegen nur in elf Prozent der Fälle als Hauptursache genannt. Bei sieben Prozent lag es an dem auf lange Sicht unzureichenden Einkommen.
Was auch immer der Grund für die Überschuldung ist: Wichtig ist es frühzeitig gegenzusteuern. Dazu gehört zum einen, sich professionelle Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle zu holen und alle finanziellen Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Wenn es dagegen nur um die Überbrückung eines kurzfristigen Liquiditätsengpasses geht, dann kann der Pfandkredit eine interessante Möglichkeit sein. „Das funktioniert schnell und unbürokratisch“, erläutert Schedl.
Unkompliziert und diskret
Im Pfandleihhaus können beispielsweise technische Geräte, Schmuck, Uhren, aber grundsätzlich auch andere werthaltige Gegenstände als Pfand eingesetzt werden. Das nächstgelegene Pfandhaus finden Interessierte auf der Website des ZdP: https://www.pfandkredit.org. Die Experten des jeweiligen Pfandleihauses schätzen den Wert des Gegenstandes und wenn der Kunde mit der vom Schätzer genannten Kredithöhe einverstanden ist, erhält er bei Vertragsabschluss den Pfandvertrag ausgehändigt und an der Kasse das Darlehen in bar ausgezahlt. Unkompliziert und diskret.
Das Besondere beim Pfandkredit ist, dass der Kunde nicht persönlich für die Rückzahlung des Darlehens sowie der Zinsen und Gebühren haftet, sondern ausschließlich das Pfand. Der Kunde geht somit kein Risiko ein – außer, dass er den Gegenstand verliert, wenn er ihn nicht auslöst. Somit entfällt die Bonitätsprüfung, und es gibt auch keinen Schufa-Eintrag. „Von einem Pfandkredit profitieren alle, die schnell Geld brauchen, aber kein reguläres Darlehen aufnehmen wollen oder es aufgrund mangelnder Bonität nicht können“, erläutert Schedl die Vorteile.
1950 gegründet, ist der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP) der Dachverband der privaten Pfandkreditbetriebe in Deutschland. Er vertritt die Interessen der privaten deutschen Pfandkreditbetriebe. Von den 150 Pfandkreditunternehmen sind rund 80 Prozent im ZdP organisiert. Zum Verband gehören außerdem zwei kommunale Pfandhäuser.
Das Pfandkreditgewerbe ist heute eine moderne und wichtige Säule des Kreditwesens. Weit ab von allen Bankenkrisen vergeben die Leihhäuser an ihre Kunden schnell und unbürokratisch Kredite. Die deutschen Pfandkreditunternehmen unterliegen strengen staatlichen Vorschriften. Seit 1961 regelt eine bundeseinheitliche Verordnung, die Pfandleiherverordnung, alle wesentlichen Einzelheiten des Pfandkredits.
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